Verdientes 31:44 – Schon zur Pause beim 14:25 war die Partie entschieden
Das „Dran-glauben“ hielt am Samstag nur 10 Minuten lang. Danach sahen die gut 1000 Zuschauer in der Stadtgartenhalle die derzeit beste Mannschaft in der Südwest-Staffel der 3. Liga, die die nach wie vor ihre Form suchenden Saarlouiser mit 31:44 deutlich in die Schranken wiesen. Entschieden war die Partie dabei eigentlich schon bei Halbzeit und einem 11-Tore-Rückstand (14:25). Gegen einen sehr starken Sven Bartmann im Kasten, einen überragend agierenden Jörn Persson und eine abgezockte Top-Mannschaft hatte die nach wie vor total verunsichert wirkende Mannschaft aus Saarlouis diesmal zu keiner Zeit eine echte Chance.
Dabei ließ der Auftakt in die Partie noch hoffen. Das Team von Philipp Kessler erinnerte an bessere Tage, agierte mit Zutrauen und überzeugte mit ihren ersten Aktionen. Nach knapp fünf Minuten hieß es 4:3 nach einem schönen Kreisanspiel auf Sam Richard, der sicher verwandelte. In der Folge zeigte die HSG Krefeld allerdings immer mehr, warum sie den Tabellenplatz an der Sonne belegt. Von allen Positionen war das Team von Mark Schmetz zu jeder Zeit brandgefährlich und nach dem 6:6 (9.) folge ein Dreierpack (Marquardt, Persson, Ingenpass), der die Saarlouiser Hoffnungen mal kurzerhand in die Tonne beförderte. Von da an fiel das Team von Philipp Kessler ins Muster der voran gegangenen Spiele. Es gelang nicht mehr, sich vorne durchzusetzen und wenn doch, war da noch der bärenstarke Sven Bartmann im Kasten.
Beim 7:12 (17.) versuchte Kessler mit seiner ersten Auszeit den weiteren „Zusammenbruch des mentalen Kartenhauses“ noch aufzuhalten. Aber auch das misslang. Krefeld machte einfach weiter, ließ sich jetzt auch durch gar nichts mehr aufhalten und beim 11:22 (24.) und der nächsten HGS-Auszeit war „der Drops eigentlich schon gelutscht“. Die Halle war still und die Mannschaft um Paetow, Weissgerber und Co. ließ die Köpfe hängen.
Der Rest – oder besser gesagt die 2. Spielhälfte – ist schnell erzählt. Der ungeschlagene Tabellenführer und Aufstiegs-Favorit aus Krefeld hatte alles im Griff. Saarlouis mühte sich zwar weiter, wollte das Ergebnis verbessern, aber die Mittel und die Qualität fehlten an diesem Abend. So wuchs der Vorsprung der abgezockten und überlegenen Krefelder kontinuierlich an (18:32, 41.). Und auch als sie vorne einen Gang zurückschalteten, nutzte das der HGS nichts und am Ende war die verdiente 31:44-Niederlage besiegelt.
Die Saarländer stecken weiter in ihrer Formkrise fest, müssen die Ausfälle von Kunkel, Durmishi Petschick und Kurotschkin verkraften. Jammern und Draufhauen nutzt da nix. Aus dem Tief herauskommen kann man nur gemeinsam und bis jetzt stehen vor allem auch die Fans hinter der Mannschaft. Kessler: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“
Statistik HGS: Schlingmann 10 Paraden, Fiedler 7 Paraden, Paetow 8, Weißgerber 6, Becker 5, Kockler 5, Noh 3/1, Reitz 2, Richard 2.
Statistik HSG: Bartmann 13 Paraden, Conzen 5 Paraden, Persson 8, Schulz 8/2, Marquardt 6, Krass 5, Ingenpass 5, Jagieniak 4, Klasmann 2, Mircic 2, Schneider 1, Noll 1, Siegler 1, Hüller 1
Siebenmeter: HGS 1/2, HSG 2/2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 2, HSG 2
Zuschauer: 1012