Turbulente Schlussminute in Haßloch
Die Auswärtspartie der Baggerseepiraten glich mal wieder einer emotionalen Achterbahnfahrt. Nach dominanter erster Halbzeit und einer zwischenzeitlich recht deutlichen Fünf-Tore-Führung lag man kurz vor Abpfiff in Rückstand. Dank eines fulminanten Endspurts und dem Treffer von „Erhard“ Wunderlich zum 33:33 gab es zumindest einen Teilerfolg im pfälzischen Haßloch.
„Wir sind ganz gut in die Partie gekommen, vor allem unsere Offensivleistung hat von Anfang an gestimmt“, so Trainer Sommer. Die ansonsten sehr faire Begegnung vor gut 200 Zuschauern hatte dann ihren ersten Aufreger, als Johannes von der Au von seinem Gegenspieler unglücklich im Gesicht getroffen wurde. Die daraus resultierende völlig korrekte Rote Karte brachte zunächst keine sichtbaren Vorteile für die Gäste, die Partie war beim 12:12 absolut ausgeglichen. Mit einem energischen Zwischenspurt ab der zwanzigsten Minute schafften es die Rodgauer aber, sich einen Vorsprung zu erarbeiten und gingen nach einem Doppelschlag von WM-Rückkehrer Sam Hoddersen mit 19:15 in die Kabinen.
Auch nach Wiederanpfiff blieb man zunächst in Front, aber so langsam bröckelte die Führung. Vor allem der Zugriff in der Abwehr ließ deutlich nach. „Haßloch hat das gut gemacht, gerade die Achse Glindemann/Kern hat uns vor Probleme gestellt. Da waren wir nicht aggressiv genug“, kommentierte Trainer Sommer die Phase, in der die Gastgeber das Kommando übernahmen. So drehte sich die Führung auf der Anzeigetafel innerhalb von nur 10 Minuten und man ging mit einem leichten Rückstand in die spannende Schlußphase. Johannes von der Au gelang der 31:32 Anschlußtreffer doch erneut war es der Toptorschütze der Haßlocher – Niklas Glindemann- der mit seinem achten Treffer für seine Mannschaft den alten Abstand herstellte. Da sahen die Baggerseepiraten schon wie der sichere Verlierer aus, denn nachdem einige Angriffsversuche erfolglos blieben, waren nur noch gut 60 Sekunden zu spielen. Mit einer extrem offensiven Deckung erzwangen die HSG´ler einen Fehlwurf der Gastgeber. Den Ballgewinn nutzte Nils Zelser zu einem schnellen Tempogegenstoß, der von den Haßlochern auf Kosten eines Strafwurfs unterbunden wurde. Nils Hassler trat an und verwandelte sicher, so dass es nun 32:33 stand. Erneut gingen die Rodgauer volles Risiko, setzten ihre Gegner unter Druck und erkämpften sich die Harzkugel. Jetzt war es ausgerechnet Abwehrspezialist „Erhard“ Wunderlich, der sich ein Herz fasste und zum umjubelten 33:33-Ausgleich traf.
„Unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung, der Kampfgeist hat absolut gestimmt. Wir nehmen die positiven Dinge mit und müssen unter der Woche an den Schwachstellen arbeiten, um gut gerüstet nach Dutenhofen zu fahren, denn das wird wieder ein schweres Auswärtsspiel“, so das Fazit von Sommer.