Am späten Sonntagnachmittag stand für die TSG A-H Bielefeld das Duell gegen den hessischen Tabellennachbarn MT Melsungen II an. Nach einer Aufholjagd in der Schlussphase bewiesen die Bielefelder ihre Moral und erkämpfen sich, mit einem 27:27 Remis einen Punkt im Auswärtsspiel, der sich wie ein Sieg anfühlt. Vor der Osterpause belegt die TSG A-H Bielefeld den achten Tabellenplatz und hat ein Punktekonto von 19:27 Punkten.
Die TSG A-H Bielefeld konnte mit vollem Kader nach Melsungen reisen, da keine Verletzungen zu beklagen sind und so konnte der Trainer Niels Pfannenschmidt aus dem Vollen schöpfen. Ins Spiel schickte er seine Mannschaft dann folgendermaßen: Pretzewofsky und St. Claire auf Außen, Plaß, Vunic und Heidemann im Rückraum, Engelhardt am Kreis und Doden im Tor.
Obwohl die Hausherren einen besseren Start erwischten und nach acht Minuten mit 4:1 führen zeichnete sich schon in diesen ersten Minuten ab, wer in diesem Spiel entscheidende Personalien sein werden. Auf beiden Seiten konnten die Hüter von Beginn an mit spektakulären Paraden glänzen. Diese Paraden von Dennis Doden führten dann auch dazu, dass die TSG den Rückstand vom Beginn schnell wieder aufholen konnte, sodass Alexander Engelhardt und Jan Pretzewofsky mit drei Toren für die Bielefelder in Folge bereits in der 14. Spielminute die 5:6 Führung für die TSG erzielen konnten. Darauf folgte eine Auszeit der Melsunger und ein ausgeglichenes Spiel bis zur Halbzeit. In dieser Phase konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor in Führung bringen und zur Halbzeit stand es 13:13. Nach acht frei vorm Tor verworfenen Bällen in der ersten Halbzeit hätte man hier auch führen können, allerdings konnte der TSG-Keeper Doden auch schon zehn Paraden aufweisen und spielte damit eine überragende erste Halbzeit. Nach der Halbzeitpause unterliefen den Gästen zu viele technische Fehler und auch im Abschluss war ihnen die Unsicherheit deutlich anzumerken. In dieser Phase gelang es den Hessen sich über die Zwischenstände von 16:15 (35.min), 19:16 (40.min) und 23:18 (46.min) eine 5-Tore Führung herauszuspielen. Die TSG war nicht mehr gut im Spiel und es sah vieles nach einem Heimsieg für die Melsunger aus. Dann allerdings zeigte die Mannschaft von Trainer Niels Pfannenschmidt ihre Moral und kämpfte, trotz des für sie unglücklichen Spielverlaufs und der Unsicherheit aus der Negativserie der letzten Spiele weiter und konnte die Wende herbeiführen. Die taktischen Mittel des Trainers machten es den Bielefeldern in der Offensive mit dem siebten Feldspieler und in der Defensive mit einer offensiveren 3-2-1- oder 4-2-Abwehr ebenfalls ein Stück leichter. Angeführt vom Kapitän und Leader Dominik Waldhof, der vor allem in dieser Phase viel Verantwortung übernahm, indem er eine starke Abwehrleistung brachte und auch im Spiel nach vorne mit wichtigen Würfen voranging. Seine zwei Tore, als Finale der Aufholjagd, brachten die TSG fünf Minuten vor Schluss wieder auf ein Tor heran, sodass es 25:24 stand. Durch zwei Tore von Jan Waldgenbach gingen die Hausherren nochmal zum 27:25 mit zwei Toren in Führung. In einem Finale, was nichts für schwache Nerven war, konnte dann allerdings Malik St. Claire den Anschlusstreffer erzielen. Beim Stand von 27:26 nahm Pfannenschmidt 41 Sekunden vor Schluss eine Auszeit und bespricht mit seiner Mannschaft, wie sie mit dem siebten Feldspieler den Ausgleich erzielen wollen und dies konnten seine Jungs perfekt umsetzten, sodass am Ende René Mihaljevic den Treffer zum 27:27 erzielt. Es waren allerdings immer noch 34 Sekunden auf der Uhr und auch der Melsunger Trainer nahm noch eine Auszeit. Den perfekten Rahmen um seine herauszuhebende Leistung setzte dann aber Dennis Doden der den letzten Ball parieren konnte und der Nachwurf ging parallel zur Schlusssirene an den Pfosten. So stand am Ende ein 27:27 auf der Anzeigetafel und die Bielefelder gewinnen nach einer Aufholjagd einen wichtigen Punkt und beweisen damit nach der Negativserie ihre Moral.
Dieser Punkt ist definitiv ein Gewonnener und fühlt sich für die Bielefelder nach dem Spielverlauf fast an wie ein Sieg. In der letzten Aktion hatten sie auch das nötige Glück, was sie sich aber auch verdient und erarbeitet haben, sodass das Endergebnis auch für beide Seiten fair ist.
Trainerstimme:
Niels Pfannenschmidt (TSG A-H Bielefeld): “Ja mega, was soll ich dazu sagen: Ein gefühlter Sieg für uns! Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft! Dass wir das noch geschafft haben und hier noch einen Punkt mitgenommen haben, fühlt sich wirklich wie ein Sieg an. Wir haben es geschafft diese Phase, die wir in den anderen Spielen auch hatten, zu überbrücken und es am Ende doch noch zu machen. Ich hoffe das hat jetzt eine Signalwirkung für die restlichen Spiele, dass wir merken, das geht. Im Spiel hat man schon noch gesehen, dass in den Köpfen noch Verunsicherung ist, im Wurf oder im eins gegen eins. Und das dann noch so zu schaffen ist wirklich richtig toll, deswegen ein großes Kompliment an die Jungs. Sie können richtig stolz sein.
Wir sind gar nicht schlecht reingekommen, aber haben einfach zu viel frei vor verworfen. Relativ früh haben wir dann mit dem 7 gegen 6 zurück ins Spiel gefunden und können zur Halbzeit sogar eigentlich führen. Nach der Halbzeit kam leider wieder die Phase mit vielen technischen Fehlern und damit kam auch die Unsicherheit wieder. Nach der Umstellung auf eine Mischung aus einer 3-2-1- und einer 4-2-Deckung haben wir uns wieder langsam rangerobbt. 40 Sekunden vor Schluss haben wir das 7 gegen 6 dann nochmal auf den Punkt gespielt und dann alles in die Deckung geworfen. Dann hält Dennis, der ein überragendes Spiel gemacht hat den Ball und der Nachwurf geht an den Pfosten. Irgendwie war das dann etwas glücklich, aber irgendwie haben wir es uns auch verdient. Vielleicht waren wir jetzt einfach mal wieder dran, so ist das ja in einer Saison. Jetzt herrscht bei uns große Freude und nochmal Kompliment an die Mannschaft!“
MT Melsungen II – TSG A-H Bielefeld: 27:27 (13:13)
MT Melsungen II:
Jannik Büde, Jan Lasse Herbst (1) – Carl Beck, Leon Stehl (1), Jan Grolla (2), Manuel Hörr (6), Jona Rietze, Ben Backhaus, Ben Beekmann (1), Merlin Kothe, Jan Waldgenbach (4), Tom Wolf (1), Rene-Daniel Andrei (2), Florian Weiß (3), Florian Drosten (5), Marcell Attila Markos (1)
TSG A-H Bielefeld:
Bastian Räber, Dennis Doden – Nerdin Vunic (6), Jannis Tom Heidemann, Jacob Broyer (1), Simon Vormbrock, Alexander Engelhardt (3), Nils Strathmeier (1), Malik St. Claire (3), Jan Pretzewofsky (5), Dominik Waldhof (2), Alexej Demerza (1), Rene Mihaljevic (5), Rene Plaß, Florian Schöße
Siebenmeter: Melsungen: Drosten (4/5), Waldgenbach (1/1); Bielefeld: Pretzewofsky (1/1)
Zeitstrafen: Melsungen: Weiß; Bielefeld: Vormbrock, St. Claire
Rote Karten: keine
Schiedsrichter: Zeki Kaplan, Benjamin Scheld
Zuschauer: 120
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 2:1, 3:1, 4:1, 4:2, 4:3, 5:3, 5:4, 5:5, 5:6, 6:6, 7:6, 7:7, 7:8, 8:8, 9:8, 9:9, 10:9, 10:10, 11:10, 11:11, 11:12, 12:12, 12:13, 13:13
2. Hz.: 13:14, 14:14, 15:14, 15:15, 16:15, 16:16, 17:16, 18:16, 19:16, 19:17, 20:17, 20:18, 21:18, 22:18, 23:18, 23:19, 24:19, 24:20, 25:20, 25:21, 25:22, 25:23, 25:24, 26:24, 26:25, 27:25, 27:26, 27:27