Linkshänder aus der A-Jugend des HC Bremen stößt per Zweitspielrecht zum ATSV und will Erfahrungen im Herrenbereich sammeln. Beim ATSV verfolgt man mit dem Transfer den eingeschlagenen Weg.
Transfers während der laufenden Saison sind auch im Handball eher ungewöhnlich. Inmitten einer Saison den Verein zu wechseln, bedarf guter Gründe. Bei Caio Pogorzalski ist es anders. Der junge Linkshänder spielt derzeit in der A-Jugend des HC Bremen, die in der 2. Bundesliga Nord auf dem vierten Rang liegt. Nach sieben Spieltagen steht er bei 69 Saisontoren und liegt damit auf dem zweiten Platz der ligaweiten Torschützenliste. In Absprache zwischen dem HC Bremen, dem ATSV Habenhausen und dem Spieler selbst, haben sich alle Parteien darauf einigen können, Pogorzalski per sofort in der 3. Liga der Herren beim ATSV auf der anderen Weserseite einzusetzen. Das Erstzugriffsrecht wird weiterhin beim HC Bremen liegen. An spielfreien Wochenenden oder solchen ohne Terminüberschneidungen, soll Pogorzalski in Habenhausen mithelfen, die ausgedünnte rechte Angriffsseite zu verstärken. Zum Einsatz kommen tut der junge Linkshänder dabei vornehmlich im rechten Rückraum. Auch Einsätze auf der Rückraummitte sind denkbar.
Angesprochen auf seinen Wechsel antwortet Pogorzalski: „Ich bin sehr froh, dass mir der ATSV Habenhausen die Chance gibt, Erfahrungen im höherklassigen Herrenbereich sammeln zu können und freue mich sehr darauf, zum ersten Mal 3. Liga-Luft zu schnuppern.“ In Puncto Eingewöhnung macht er sich keine Sorgen: „Mit vielen der Jungs habe ich schon beim HC Bremen zusammengespielt. Außerdem wohne ich in Habenhausen, man kennt sich einfach. In meinen ersten Wochen hat sich dieser Eindruck bestätigt. Ich wurde sehr gut aufgenommen.“ Er betont: „So sehr ich mich darauf freue, mit den Jungs zusammen auf der Platte zu stehen, liegt mein Fokus klar beim HC. Mit der A-Jugend sind wir mitten in der Saison und haben ehrgeizige Ziele, die wir unbedingt erreichen wollen.“
ATSV-Trainer Matthias Ruckh ist froh über die Verstärkung mitten in der Saison. Er betont: „Caio ist eines der größten Handballtalente in der Region. Wir sind sehr froh, dass wir ihn überzeugen konnten, zu uns zu stoßen. Caio‘s Stärken liegen in seinem starken Eins-gegen-Eins und dem hohen Spielverständnis.“ Ruckh sieht Parallelen zur damaligen Verpflichtung von Louis Beyer: „Genau wie Caio war Louis ein Topspieler seines Jahrgangs, ist per Zweitspielrecht zu uns gestoßen und hat sich auf diesem Weg schnell bei uns etabliert. Caio wird genau diese Entwicklungsmöglichkeit bei uns auch erhalten und verfügt über die Möglichkeiten, sich, wie Louis, zu einem wichtigen Spieler zu entwickeln. Spielerisch wird er uns neue Möglichkeiten bieten, da er sowohl auf Rückraum Rechts als auch auf der Rückraum Mitte zuhause ist. Ich freue mich sehr auf diesen weiteren jungen und ehrgeizigen Spieler mit einer hervorragenden handballerischen Ausbildung.“
„Mit dieser Verpflichtung setzten wir ein starkes Zeichen, dass wir alles daran setzten, den eingeschlagenen Weg fortzuführen“, erklärt Habenhausens Manager Thomas Hasselmann. Was er meint: Der ATSV Habenhausen möchte langfristig mit jungen Toptalenten und Spielern aus der Region eine schlagkräftige und eingespielte Mannschaft formen, die sich in der 3. Liga etabliert. Dabei erhofft er sich, dass „Caio hierbei eine wichtige Rolle einnehmen wird“. Er ergänzt: „Zutrauen tuen wir es ihm auf jeden Fall!“. Bedanken möchte er sich ausdrücklich beim HC Bremen und insbesondere bei Ralf Fricke und Tim Schulenberg. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in einer laufenden Saison diese Möglichkeit bekommen. Für die unkomplizierte Abwicklung bin ich dem HC Bremen sehr dankbar. So kann es für beide Seiten zu einer Win-win-Situation werden.“, so Hasselmann.