Was für ein Saisonfinale für unsere Mannschaft. Ein Schritt fehlt noch und eine überragend gespielte Saison würde mit dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga gekrönt werden. Am Sonntag um 18.00 Uhr wird das entscheidende Spiel gegen die HSG Konstanz in der Konstanzer Schänzle Halle angepfiffen. Nach dem 38:35 Hinspielerfolg unseres Teams stehen die Chancen 50:50, denn die Gastgeber haben am letzten Sonntag gezeigt, dass sie ein bärenstarker Gegner sind. „Ganz klar, Konstanz ist die stärkste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben“ stellt unser Trainer Daniel Deutsch fest. Dazu kommt der Heimvorteil im Rückspiel. Die wegen ihrer tollen Stimmung auch „Schänzle Hölle“ genannte Konstanzer Halle rückt die Heimmannschaft in eine leichte Favoritenrolle. Letztlich aber wird die Tagesform über den Aufstieg entscheiden. Beide Trainerteams werden sich einen Matchplan zurechtlegen. Die Mannschaft, die diesen besser umsetzt, wird am Sonntagabend den Aufstieg feiern können. Begleitet wird unsere Mannschaft von über 70 Fans, die die Reise an den Bodensee in Kauf nehmen, um das Team im entscheidenden Spiel zu unterstützen.
Beim Public Viewing in Emmerke bei der Fa. audio coop (direkt am Bahnhof) kann das Spiel auf Großbildleinwand live verfolgt werden. Einlass dort ist ab 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
So nah wie in dieser Saison war unser Team seit dem Abstieg aus der 2. Liga vor sechs Jahren (damals noch Eintracht Hildesheim) noch nie wieder am angestrebten Wiederaufstieg. Aber es wird ein Riesenschritt, der noch zum Erreichen des großen Ziels fehlt. „Wir müssen von Anfang an unsere beste Leistung bringen, die Ausgangsposition ist denkbar schwer“ weiß Deutsch, der das Hinspielergebnis zwar „als das nach dem Spielverlauf maximal mögliche“ einstuft, aber auch davor warnt, den knappen drei-Tore-Vorsprung überzubewerten. „Konstanz hat 35 Auswärtstore erzielt, wir können nicht davon ausgehen, so viele Tore in Konstanz zu erzielen. Realistisch betrachtet fahren wir also nur mit einem knappen zwei-Tore-Vorsprung an den Bodensee“ zieht Deutsch die Auswärtstore-Regel in seine Überlegungen mit ein. Personell hofft unser Trainer, die Mannschaft unverändert in das letzte und entscheidende Spiel der Saison bringen zu können. Einige Spieler konnten allerdings kaum trainieren in dieser Woche. Hendrik Hanemann konnte zwar das Krankenhaus nach der Kopfverletzung Sonntagnacht wieder verlassen, musste aber in den letzten Tagen vorerst zu Hause bleiben. Auch Kreisläufer- und Abwehrkollege Moritz Schade konnte nicht trainieren, nachdem er im letzten Spiel umgeknickt war und auch mit Schulterbeschwerden zu kämpfen hatte. Philipp Wäger kann schon seit dem Hinspiel in Rostock kaum trainieren, schwierige Trainingsbedingungen also für die Mannschaft, die am Sonntag ihre Höchstform braucht, um gegen den starken Zweitliga-Absteiger, der den direkten Wiederaufstieg anstrebt, bestehen zu können. Dass das möglich ist, daran glauben Mannschaft und Trainer fest. „Bis Sonntag glaube ich, dass alle dabei sein können. Die Mannschaft bringt die mentale Stärke mit, auch in schwierigen Situationen bei sich zu bleiben, das hat sie immer wieder und zuletzt am letzten Sonntag eindrucksvoll gezeigt“ verweist Deutsch auf den vielleicht ausschlaggebenden Vorteil seiner Spieler. Entscheidend wird sein, vom Anpfiff an gut in die Zweikämpfe zu kommen. Die sehr ausgeglichen besetzten Gastgeber werden ihrerseits wieder mit viel Tempo ins Spiel gehen. Unser Team braucht in der Abwehr eine bessere Abstimmung als in der ersten Halbzeit des Hinspieles. Ganz wichtig wird die Torwartleistung sein. Die Mannschaft, die das Duell auf dieser Position für sich entscheidet, hat die allerbesten Chancen, am Ende als Aufsteiger in den Sonntagabend zu gehen. Im Halbfinale gegen Rostock und im Hinspiel gegen Konstanz war Jan Jochens ein großer Rückhalt unserer Mannschaft. Für Jochens ist es das letzte Handballspiel seiner Karriere. Klar, dass sich der 23-jährige nichts mehr wünscht, als gerade in diesem Spiel mit der Mannschaft, in der er sich so wohlfühlt, den Aufstieg zu schaffen. Die Spannung jedenfalls steigt von Tag zu Tag. Unser Team wird am Sonnabend noch ein Training absolvieren und dann in Richtung Konstanz starten. Übernachtet wird in Tengen, das ca. 50 Kilometer vor Konstanz liegt, ehe es am Sonntag in die sicher ausverkaufte Schänzle Halle geht, wo sie von den mitgereisten Fans begrüßt werden wird. In der Heimat werden viele Fans die Daumen drücken, egal ob beim Public Viewing oder zu Hause.