Oranienburger HC dreht Acht-Tore-Rückstand in einen Sieg gegen den SC Magdeburg II
Oranienburger HC – SC Magdeburg II 33:30 (13:18). Es war der Triumph des Willens in einem irren Handballspiel: Die Drittliga-Männer des Oranienburger HC – die zuletzt nur einen von zehn möglichen Punkten holten – legten im Heimspiel gegen den SC Magdeburg II eine kaum für möglich gehaltene Aufholjagd hin, trotzten an einem packenden Handballabend allen Widrigkeiten. „Der Glaube in der Mannschaft und der Glaube auch bei uns im Trainerteam war die ganze Zeit da“, betonte Trainer Darius Krai nach dem Erfolg. „Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft sein können, wenn wir halt das auf die Platte bekommen, was wir uns vornehmen.“
Was einfach klingt, umschreibt der Coach auf Nachfrage so: „Wir müssen an den Weg glauben und wir müssen daran glauben, was wir machen. Und wenn wir diesen Weg, den wir eingeschlagen haben, auch gehen, dann sind wir für jede Mannschaft unangenehm.“
Dass der OHC für Magdeburg ein unangenehmer Gegner werden würde, hatte sich am Sonnabend über 40 Minuten nicht zwingend angekündigt. Nur vier Tore gelangen in den ersten 20 Minuten, der Gegner machte deren zehn. In der 26. Minute hieß es sogar 6:14. Alles schien gegen die Hausherren zu laufen. Sinnbild dafür: ein Versuch der Magdeburger trudelte vom Innenpfosten in das Tor, ein Gegenstoß der Krai-Schützlinge landete Sekunden später am Pfosten.
Die Oranienburger zeigten sich vor 870 Zuschauern bemüht, kamen aber nie so richtig heran (15:19). So schien die Partie beim 16:23 (39. Minute) gelaufen zu sein. Doch eine Auszeit später passierte plötzlich das: Keeper Teo Mestrovic war da und Philipp Reineck, Dennis Leroy Schmöker und Tim Ehmke verkürzten mit drei Toren binnen 125 Sekunden auf 22:24. „Weil wir einfach mehr Geschwindigkeit und Dynamik reinbekommen“, so Darius Krai. „Wer hat es entschieden?“, fragte sich SCM-Trainer Christoph Theuerkauf. „Ich denke, der Wechsel auf Aaron Krai war clever, war gut. Der reißt solche Spiele an sich.“ Seine Truppe habe gut verteidigt für ihre Verhältnisse. „Wir haben diszipliniert und gut angegriffen. Dann fangen wir in der 40. Minute an, die Dinger eben nicht reinzuschmeißen. Und dann haben wir eine junge Mannschaft. Dann geht der Kopf an. Dann haben sie was zu verlieren.“
Auf der anderen Seite spielte der OHC wie entfesselt, kämpfte sich mit Herz und Entschlossenheit zurück. In der 50. Minute gelang Krai der Ausgleich (26:26). Die Arena bebte, als Reineck kurz darauf zur Führung traf. Magdeburg schlug zwar noch einmal mit drei Toren am Stück zurück, doch dann kannte das Spiel nur noch eine Richtung. Coach Krai: „In einzelnen Situationen hatten wir ein bisschen Glück. Aber hinten raus gewinnen wir dann auch verdient, weil wir es dann halt wirklich gut spielen, mit einer guten Tiefe.“ Er sei extrem stolz auf die Mannschaft.
Oranienburg: Teo Mestrovic, Lewin Harries – Erik Gerntke (1), Aaron Krai (4), Dennis Leroy Schmöker (8), Fabian Plaul, Daniel Miels, Nils Hase (1), Nicolai Jantzen, Anton Luis Wagner-Douglas, Christoph Lamp (2), Philipp Reineck (8), Kevin Lux (7), Fynn-Ole Fritz (1), Julius Franz Porath, Tim Ehmke (2)
Magdeburg II: Willi Lücke, John Katzwinkel (1), Josias Liehr (3), Oskar Pakebusch, Euan Nicholas Johnson (1), Leon Hein (5), Mattis Heiß, Phileas Daniel (1), Pablo Lange (8), Joey Chandler Witte, Leander Schöbe, Sebastian Bialas (3), Niklas Döbbel, Jordan Hammer (8)