Nach zwei Jahrzehnten im Trikot des TSV Anderten wird Kapitän Hendrik Benckendorf am Ende der laufenden Saison seine aktive Handballkarriere beenden. Der 33-Jährige, der fünf Jahre im Jugendbereich und 15 Jahre im Herrenbereich für den TSV spielte, prägte das Team wie kaum ein anderer und hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke im Verein.
Ein Abschied mit Emotionen
Die Entscheidung ist mir unfassbar schwer gefallen, weil ich hier einfach Wahnsinnsmomente erlebt habe, so Benckendorf. Nach 20 Jahren ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, meine Handballkarriere zu beenden. Mein Körper gibt mir klare Signale, und ich möchte mehr Zeit für meine Familie, meine Partnerin und Freunde haben.
Sein Rückblick auf seine Karriere ist geprägt von besonderen Erinnerungen: Ich denke an unglaubliche Momente – den dramatischen Last-Minute-Ausgleich in Vinnhorst, das Spiel vor über 5.000 Zuschauern in Hamburg oder den sensationellen Auftaktsieg in Braunschweig. Diese Erlebnisse werde ich nie vergessen. Auch kuriose Erlebnisse bleiben haften: Die siebenstündige Rückreise aus Stralsund bei 15 cm Neuschnee oder unsere Kontrolle durch die Polizei auf dem Weg nach Flensburg, weil wir mit Hooligans verwechselt wurden.
Trainer Robin John: Das Herz der Mannschaft geht in den Ruhestand
Sein Trainer Robin John findet bewegende Worte zum Abschied: Mit Hendrik geht das Herz der Mannschaft in den Ruhestand. Für mich war er immer der perfekte Kapitän – sowohl als Mitspieler in der Jugend als auch jetzt aus Trainersicht. Neben dem Sportlichen wird er uns vor allem als Mensch fehlen. Er hat die Mannschaft geprägt und ist immer vorangegangen, egal wie es aussah. Seine ruhige, reflektierte Art hat ihn zu einem Vorbild für Jung und Alt gemacht.
Die Zukunft von Hendrik Benckendorf
Ganz ohne den TSV Anderten wird es jedoch nicht gehen. Ich werde die Mannschaft und den Verein nicht verlassen, betont Benckendorf. Ich möchte zumindest einmal die Woche mittrainieren und dabei Team-Jung zeigen, dass an Team-Alt beim Kicken kein Weg vorbeigeht. Darüber hinaus plant er, die Kooperationen mit Schulen weiter auszubauen und sich aktiv in die Vereinsarbeit einzubringen.
Trainer John hofft, dass Benckendorf dem Verein lange erhalten bleibt: Wir wollen alles daran setzen, dass er weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Anderter Handballfamilie bleibt. Ich bin gespannt, wer in seine Rolle schlüpft – ersetzen kann man ihn ohnehin nicht.
Mit den letzten Spielen der laufenden Saison heißt es für Fans, Mitspieler und Wegbegleiter noch einmal, gemeinsam mit Hendrik Benckendorf auf eine unvergessliche Karriere zurückzublicken.