Mit dem Erfolg von zuletzt zwei Punkten im Spiel beim LHC Cottbus im Rücken sollte nun zu Hause für die HSG Ostsee der nächste Sieg her. Gegen den HC Burgenland hatte man noch im Januar in eigener Halle mit 34:29 gewinnen können, wollte dies am vergangenen Samstagabend in der Ostholsteinhalle wiederholen.
HSG Ostsee schafft es in erster Hälfte nicht, sich entscheidend abzusetzen
Die Mannschaft von Trainer Nico Kibat startete mit einer Parade von Torhüter Max Folchert sowie dem direkten doppelten Torerfolg durch Friedrich Kilias (2.) in die Partie. Während Ostsees Defensive kompakt stand und dem Gegner kaum Räume bot, spielte sich die HSG in der Offensive in Fahrt, führte in der achten Minute mit 5:2. Doch Burgenland schaltete zügig, konnte in der Vorwärtsbewegung mit Schnelligkeit punkten und ließ Ostsee den Vorsprung nicht weiter ausbauen. Bereits Mitte der ersten Hälfte deutete sich bei Unstimmigkeiten auf dem Feld an, dass das Spiel noch in eine hitzige Partie übergehen könnte. Die Gastgeber wurden nun erstmals nachlässiger bei der Chancenverwertung und nach einer Zeitstrafe gegen Jan-Ove Litzenroth erzielte der HC den Anschluss zum 8:7 (17.). Dank erneut starkem Rückhalt durch Folchert gelang es Ostsee jedoch im Folgenden, die Gegentreffer zu minimieren. Im Angriff präsentierte die HSG sich wiederum zielsicherer, konnte die Tordifferenz von vier beim Stand von 12:8 (20.) allerdings nicht halten, ging mit einem knappen 15:14 in die Kabinen.
HC Burgenland geht in letzter Spielminute erstmals in Führung
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spielgeschehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen – geprägt von Unstimmigkeiten, Provokationen und Unruhe von der Tribüne aus sowie teils undurchsichtigen Schiedsrichterentscheidungen. Zwar kämpfte die HSG sich zurück zu einem Vorsprung von drei Treffern (21:18, 42.), konnte in den letzten zehn Minuten das Tempo und die Effizienz jedoch nicht halten. Eineinhalb Minuten vor Abpfiff konnte Burgenland erstmals in diesem Spiel in Führung gehen, erzielte das 27:28. Mit einem Siebenmetertreffer in der sechzigsten Minute machten die Gäste dann alles klar. Der Anschlusstreffer zum 28:29 durch Jasper Bruhn kam für die HSG zu spät.
“Wir hätten den Sich vorher zu machen müssen”
„Wir hatten in der zweite Hälfte die Phase, als wir mit drei vorne waren, da haben wir es verpasst, uns weiter abzusetzen“, resümierte Kilias, der mit zehn Treffern bester Werfer des Spiels war. „Wir hätten das Momentum nutzen und auf 5,6 wegziehen müssen. Ab dem Zeitpunkt, wo wir diese Chance verpasst haben, kippt das Spiel zu unseren Ungunsten. Uns fehlt die Abgezockheit, wir finden vorne nicht mehr so die einfachen Lösungen. In der Abwehr fehlte uns ein wenig der Zugriff. Wir hätten den Sack vorher zu machen müssen.“
Burgenland abgezockt – Ostsee fehlte am Ende der absolute Glaube an den Sieg
Kibat weiter: „In der ersten Hälfte gehen wir mit nur einem Tor Führung in die Pause, obwohl wir das Spiel, wie ich finde, ganz gut im Griff haben, haben aber versäumt, diese Führung auszubauen. Wir sind eigentlich gut in die zweite Halbzeit rein, haben diese eigentlich auch dominiert. Ich finde aber, dass wir im Tempospiel noch zulegen können, um gerade auch zu Hause die Halle anzuzünden und ein paar einfache Tore zu machen. Das haben wir liegen lassen, daran müssen wir arbeiten. Ich glaube, so fünf Minuten vor Ende haben wir mit einem Tor geführt, da hatte ich so ein Gefühl, auf 7:6, hab das aber irgendwie nicht gemacht. Da ärgere ich mich im Nachgang ein bisschen, denn hätten wir das Ding da gemacht, hätten wir den Sieg nach Hause gefahren. Aber hinterher ist man immer schlauer. Burgenland hat das Ding abgezockt zu Ende gespielt. Wir haben zuletzt vielleicht auch ein bisschen die Nerven verloren, das Selbstvertrauen, vielleicht auch den absoluten Glauben. Dadurch haben wir den Sack nicht zu gemacht. So verlieren wir in meinen Augen unverdient, ein Unentschieden hätte ich für gerecht empfunden.“
HSG Ostsee N/G: Folchert 1; Schramm, S. – Kilias 10/5; Bruhn, J. 5; Harms, Litzenroth je 3; Barthel, Farschchi, Gajate je 2; Gohlke; Most; Mendle; Schramm, M.; Haack; Kaiser; Bruhn, M.
HC Burgenland: Voigt; Vaicekauskas – Wellner 7; Vucetic 5/2; Häcker, Bielzer, Godon je 3; Schürer, Popa, Osmanhodzic, Rabe je 2; Fritzsche; Krenz; Neumann
Autorin: Antonia Lehmann