Oranienburger HC trennt sich auswärts vom Aufsteiger HSV Insel Usedom 27:27
HSV Insel Usedom – Oranienburger HC 27:27 (14:12). Dank eines Kraftaktes in den letzten 20 Minuten hat der Oranienburg Handball-Club doch noch einen Teilerfolg erzielt. Beim Aufsteiger HSV Insel Usedom hatte die Mannschaft von Anfang an zurückgelegen und 40 Minuten lang eigentlich keine Chance. Die Gastgeber waren in allen Belangen besser. In der Abwehr legten sie eine gesunde Aggressivität an den Tag, die eigentlich zuletzt die Stärke des OHC war. Davon ließen sich die OHC-Jungs beeindrucken. Zudem stärkte das einheimische Publikum dem HSV dermaßen den Rücken, dass auch dies nicht spurlos an den Oranienburgern vorbeiging. OHC-Rückraumspieler Fynn-Ole Fritz: „Das darf uns nicht passieren.“
Da die Usedomer auch aus dem Rückraum hochgradig gefährlich waren, einen immensen Druck auf die Abwehr ausübten, die Kreisläufer einbanden, sich dadurch auch noch zehn Siebenmeter erarbeiteten (und alle durch Benedek Szakaly verwandelten), rannte der OHC den Gastgebern lange hinterher. Der Rückstand betrug teilweise drei, vier Tore (9:13). Zwar arbeitete sich die Mannschaft bis zur Pause auf zwei Treffer Differenz heran (12:14), doch nach dem Wechsel dasselbe Dilemma. Unkonzentriertheiten, verspringende Bälle, ungenügende Chancenverwertung – das nutzte der Gastgeber, um wieder davonzuziehen. Und das fantastische Publikum (800 Zuschauer) feuerte das eigene Team frenetisch an. Kevin Lux: „Wir wussten, dass die Halle laut wird, dürfen uns aber davon nicht ablenken lassen. Dazu kam, dass wir im Angriff selten in die Tiefe gingen.“
Es gab keinerlei Anzeichen, dass sich das Blatt wenden würde. Mit Erik Gerntke erhielt auch noch der einzige „gelernte“ Rückraumrechte eine rote Karte (33.). „Ich hab meinen Gegenspieler leicht berührt, weiß aber nicht, ob das Rot war.“ Usedom lag nun sogar mit fünf Toren vorn (20:15/42. Minute). Letztlich verließen die Usedomer die Kräfte. Und dann drehten die Oranienburger auf, zwangen den Gastgeber immer wieder zu Fehlern und nutzten diese zu eigenen Treffern. Alexander Williams und Aaron Krai wirbelten die Usedomer Deckung mehr und mehr durcheinander, der Vorsprung des HSV schmolz. Aaron Krai glich nach 50 Minuten aus, wenig später erzielte Nils Hase den Führungstreffer der Gäste (24:23/52.). Die Führung wechselte in den nächsten Minuten hin und her. Eine Minute vorm Ende lag der OHC vorn, hatte Ballbesitz. Alexander Williams traf nach einer weiteren hervorragenden Einzelaktion aber nur den Pfosten. Im Gegenzug glichen die Gastgeber aus.
Die Insulaner feierten diesen Punktgewinn wie einen Sieg. Der OHC muss mit dem einen Zähler leben. Trainer Darius Kai: „Ich habe ja immer gesagt, man kann in dieser Liga gegen jede Mannschaft gewinnen und verlieren. Es wird immer Überraschungen geben. Das Positive ist, dass wir zurückgekommen sind. Mir ist es als Trainer lieber, mit solch einem Ergebnis nach Hause zu fahren als mit einem Sieg mit zehn Toren Unterschied. Sonst hätte ich ja in der nächsten Woche nichts zu kritisieren.“ Kevin Lux nimmt auch das Gute mit aus diesen 60 Minuten. „Bessere Spiele gibt es nicht. Lange sieht man wie der Verlierer aus und dann nimmt man doch noch einen Punkt mit.“
Usedom: Krynski, Glende (2), Gorkow, Schwarz (1), Szakaly (12/10), Fink (3), Micheslon, Gürgens, Wolski, Obst, Mende (1), Nowomieskji (1), Mucha, Antczak, Moscinki (3)
Oranienburg: P. Porath, Twarz – Gerntke (1), Krai (6), Schmöker, Jantzen (3/2), Barten (1), Hase (4), Williams (5), J. Porath (3/1), Lux (2), Fritz (1)