Oranienburger HC gastiert beim Lausitzer Handball-Club Cottbus
Es ist für den Oranienburger HC das einzige Brandenburg-Derby in dieser Saison in fremder Halle: das Spiel am Ostersamstag, 17 Uhr, beim LHC Cottbus. Allein aus dieser Brandenburg-Konstellation heraus hat dieses Duell etwas ganz Besonderes. Allerdings wurde dem Derby aufgrund der aktuellen tabellarischen Situation der ganz große Druck genommen. Gastgeber LHC Cottbus, vor einem Jahr in die 3. Liga aufgestiegen, steht seit längerem als Absteiger in die Regionalliga Ostsee-Spree fest. Und der OHC machte am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt mit dem 35:32-Sieg beim SC Magdeburg II perfekt.
Dennoch wird das Derby von einigen Randerscheinungen gewürzt. So ist davon auszugehen, dass die Lausitz-Arena von zwei Farben dominiert wird. Der LHC rief seine Fans auf, ganz in Rot zum Spiel zu erscheinen. Der OHC reagierte darauf und will in der über 2000 Zuschauer fassenden Halle einen grünen Gegenpol setzen. Und dann ist ja da noch das Vater-Sohn-Duell. Für den Oranienburger HC läuft Spielmacher Aaron Krai auf. Auf der anderen Seite wird sein Vater Stefan Krai auf der Bank sitzen. Er hat die Aufgabe vor ein paar Wochen übernommen, um die Mannschaft womöglich doch noch in der 3. Liga halten zu können. Das klappte allerdings nicht.
Aus sportlicher Sicht zählt die vermeintliche „Alles-easy-Konstellation“ im Oranienburger Lager nicht. „Ja, wir sind auf eine gewisse Art und Weise entspannt, aber die Trainingstage in dieser Woche verliefen weiterhin intensiv. Es bleibt dabei: Wir wollen auch die letzten drei Saisonspiele gewinnen. Darauf liegt unsere gesamte Konzentration“, sagt Trainer Henning Jantzen. Dass die Cottbuser dieses Spiel abschenken, wird nicht passieren. Dessen ist sich der OHC-Coach bewusst. Bestes Beispiel ist der 39:36-Sieg am vergangenen Wochenende gegen den SV Anhalt Bernburg, den die Cottbuser damit ebenfalls in die Viertklassigkeit gezogen haben.
Cottbus spielt einen schnellen Handball, ist bei der ersten und zweiten Welle immer gut dabei, bestraft die Fehler des Gegners. Und auch das Spiel sieben gegen sechs ist nicht zu unterschätzen. „Mit dieser taktischen Variante siegten die Lausitzer vor einer Woche gegen Bernburg“, so Henning Jantzen. Sie konnten in der zweiten Halbzeit einen Fünf-Tore-Rückstand zur Pause in einen Sieg umwandeln. Der OHC hat sich darauf vorbereitet und wartet auf die taktischen Überraschungen von Stefan Krai. „Er lässt sich immer etwas einfallen, womit der Gegner nicht rechnet. Ich bin mir sicher, das wird auch am Samstag so sein“, so Henning Jantzen, dessen Bruder Michael – zugleich Co-Trainer beim OHC – als junger Spieler einst unter Trainer Stefan Krai spielte.