OHC muss sich den Gästen aus Hannover klar geschlagen geben
Oranienburger HC – TSV Anderten 27:34 (13:13). Eine empfindliche Heimniederlage hat der Oranienburger HC in der 3. Handball-Liga gegen den TSV Anderten kassiert. Nach 60 Minuten stand es 27:34. Aus Sicht des Gastgebers war es ein schwarzer Tag. Zwar hatte es nach 30 Minuten noch unentschieden 13:13 gestanden, aber nach der Pause brach das Unheil über die Oranienburger herein.
Dass Abwehr-Stratege Kevin Lux nach einem Foul bereits nach 15 Minuten vom Spielfeld musste (zwei Minuten später erhielt auch TSV-Rückraumspieler Max Berthold Rot), handicapte die Oranienburger immens, auch wenn sich das im Ergebnis bis zur Pause noch nicht widerspiegelte.
Während des gesamten Spiels unterliefen dem OHC Abspielfehler, Fangfehler oder Fußfehler, denen immer neue Genickschläge in Form von Gegentoren folgten. Die konnte die Mannschaft nicht annähernd ausgleichen.
Nichts, aber auch gar nichts wollte gegen die Niedersachsen in der zweiten Halbzeit mehr klappen. Die Abwehr wurde immer durchlässiger. Die Torwartleistung – im ersten Durchgang akzeptabel – fiel im gleichen Maße ab. Und im Angriff schien überhaupt nichts mehr funktionieren zu wollen. Der Turm in der Schlacht der Gäste hieß Colin Räbiger. Der Torwart entschärfte in Hexer-Manier einen Ball nach dem anderen. Insbesondere von den Außenpositionen war er halbzeitübergreifend kaum zu bezwingen, aber auch vom Kreis. Ob die Bälle oben anvisiert wurden, unten in den Ecken landeten oder zentral ankamen – er fischte sie reihenweise raus. Oder sie landeten auch mal am Gebälk. Abpraller fanden den Gegner. Diese Ballgewinne nutzte der Gast aus Hannover brutal aus.
Der TSV legte dabei eine spielerische Leichtigkeit an den Tag, die zu beneiden war. Genau das war auch die Vorgabe von Anderten-Trainer Robin John gewesen. Aufgrund einiger Ausfälle lautete, wie er in der Pressekonferenz sagte, seine Marschroute: „Lasst uns Spaß haben.“ Genau das strahlte seine Mannschaft aus. Oranienburgs Trainer Darius Krai anerkannte die Leistung und den verdienten Sieg der Gäste. „Gerade in der zweiten Hälfte hat Anderten alles gut gemacht, wir dagegen alles schlecht.“ 21 Gegentore in einer Hälfte sind zuviel.
So bauten die TSV-Männer nicht nur einen Vorsprung auf, der mit zunehmender Spielzeit anwuchs. Über das 13:13, 16:17, 16:20 und 20:25 marschierten die Gäste unaufhaltsam Richtung Sieg. Kurz vor Schluss drohte es beim Stand von 25:34 sogar „zweistellig“ zu werden. „Wir spielten uns in einen Rausch“, so Robin John.
Oranienburg: Mestrovic, Harries – Gerntke (2), Krai (3), Schmöker, Plaul (4), Hase (3), Jantzen (3/3), Lamp (3), Reineck (4), Lux (1), Fritz, Hartung (1)
Anderten: Räbiger, Neul – Meyer (2), Czok (5), Waßmann, Berthold (3), Brandes (2), Sauß (3), Depping (3/1), Koch (1), Backs (2), Langeheine (8), Kreth (5)