Das Saisonfinale des Oranienburger HC endete am Sonnabend mit großen Emotionen. In der ausverkauften MBS-Arena wurden Mannschaften und Spieler geehrt, Funktionäre und Aktive verabschiedet. Da tat es auch keinen entscheidenden Abbruch, dass es zuvor sportlich nicht nach Plan gelaufen war. Die Spielzeit in der 3. Liga Nord-Ost schloss der OHC mit einer 30:32 (16:15)-Niederlage gegen die HSG Ostsee ab.
Nach vier Siegen in den letzten fünf Spielen war die Partie für die Hausherren sportlich unbedeutend. Der Klassenerhalt war perfekt. Nicht so für die Gäste. Die Truppe aus Schleswig-Holstein musste punkten. Aus Sicht von Trainer Nico Kibat habe aber geholfen, „dass eine Niederlage nicht gleichbedeutend mit einem Abstieg gewesen wäre“. Die Aussicht auf die Relegation habe ein bisschen den Druck genommen „und Zuversicht gegeben, dass man ganz viel gewinnen kann“.
Mental hätten es seine Schützlinge bravourös gemeistert. Hinzu kam, dass beim OHC nicht alles zusammenlief. „Wir haben wieder schwer ins Spiel reingefunden“, fasste Trainer Henning Jantzen zusammen. Der eigenen 3:2-Führung folgten klare Rückstände (3:6, 5:8, 9:12). Mitte der ersten Halbzeit sei man wesentlich besser ins Spiel gekommen, da die Abwehr fokussierter war. Mit dem 13:12 (26.) gelang wieder die Führung. „Insofern war die erste Halbzeit vom Niveau und vom Spielerischen her wirklich gut.“
Ein Bild, das sich nach dem Wechsel änderte. „Da waren wir leider nicht mehr ganz so präsent und nicht mehr ganz so on Point.“ Der entscheidende Zugriff auf Spiel und Gegner fehlte. Die Gäste hatten eine taktische Umstellung vorgenommen, agierten häufig mit sieben Feldspielern. „Damit haben sie uns dann tatsächlich auch ein bisschen geknackt, haben uns den Nerv gezogen“, so Henning Jantzen.
Die Abwehr der Norddeutschen stand. „Dass dann der Mittelmann des OHC eine rote Karte bekommen hat, war natürlich spielentscheidend“, stellte Kibat fest. Aaron Krai musste in der 52. Minute nach der dritten Zeitstrafe vom Feld. „Dann war das Momentum auf unserer Seite“, frohlockte der Gästecoach, der seinen Außen (17 Tore) ein überragendes Spiel attestierte.
Die angesprochene Disqualifikation läutete in der MBS-Arena die emotionalen Momente ein. Aaron Krai machte sein letztes Spiel für den OHC und wurde ebenso mit Sprechchören der 928 Zuschauer verabschiedet wie später Kapitän Dennis Leroy Schmöker, der noch einmal acht Tore beisteuerte. An der am Ende nicht unverdienten Niederlage änderte das nichts.
Nicht mehr dabei sind künftig auch Torwart Lewin Harries und Nils Hase sowie das Trainertrio, bestehend aus Michael und Henning Jantzen sowie Markus Schmöker.
Oranienburg: P. Porath, Mestrovic, Harries – Gerntke (4), Krai (7), Schmöker (8/4), Plaul (2), Hase (2), Jantzen, Damm (2), Wagner-Douglas (4), Lamp (1), Lux, Fritz, J. Porath
HSG Ostsee: Klockmann, Folchert – Nagorsen (4), Barthel, Farschchi (1), Harms (10/4), Most, Mendle (1), Kilias (4), Schramm (2), Haack (1), Kleemann (5), Kaiser (2), Gajate, Litzenroth, Bruhn (2)