Nordfrauen erwarten VfL Oldenburg II
Die Handballerinen des TSV Nord Harrislee haben im Kampf um die ganz vorderen Plätze am vergangenen Sonntag einen herben Rückschlag erhalten. Beim Frankfurter HC setzte es für das Team von Hendryk Jänicke eine klare 20:31 Niederlage. „Da haben wir in der zweiten Halbzeit in der Abwehr überhaupt nicht gut gestanden und im Angriff klappte auch nichts mehr. Das müssen wir gegen Oldenburg ganz klar besser machen“, sagt Nord-Torhüterin Jula Zietz mit Blick auf das Heimspiel am Freitag (20 Uhr), gegen den VfL Oldenburg II in der Harrisleer Holmberghalle.
Und sie weiß um die schwere Aufgabe, die den Nordfrauen ins Haus steht. „Oldenburg spielt mit ähnlich viel Tempo wie der Frankfurter HC. Sie spielen auch sehr gut über die Außen und die Kreisposition. Vor allem suchen sie die optimale Abschlusschance“, sagt Jula Zietz über die kollektive Angriffsstärke der Gäste. Und so hat sie drei starke Rückraumspielerinnen bei den Niedersächsinnen ausgemacht, die oftmals gute Möglichkeiten für ihre Mitspielerinnen herausarbeiten. „Auf der Rückraum Mitte sehe ich mit Spielmacherin Maira Völker eine ganz entscheidende Spielerin. Sie kreiert sehr viele Chancen für ihr Nebenleute, geht aber auch selbst sehr gut in Eins gegen Eins Situationen mit Durchbrüchen in Richtung Tor. Sie ist meistens die Entscheiderin bei Oldenburg“, sagt Zietz voller Respekt. Im Rückraum hat Lisa Munderloh ebenfalls Eindruck auf die Harrisleer Torhüterin gemacht. „Auch sie ist sehr gefährlich von der halbrechten Position und sehr robust. Sie und Völker haben bei Oldenburg im Rückraum die meisten Einsatzzeiten. Aber auch Mikkeline Oetjen ist auf der Mitte und im Rückraum links sehr stark und entlastet die beiden“, ergänzt Zietz in ihren Ausführungen. Beste Torschützin bei den Oldenburgerinnen ist Laura Kannegießer, die es auf 32 Treffer bringt, darunter 18 Strafwürfe. Das Trio Völker (29), Mundeloh (25) und Oetjen (13) erzielte insgesamt 67 Treffer. Mit Lilly Frey (20), und Sophie Weyers (19) sind ebenfalls torgefährliche Leistungsträgerinnen auf den Außenpositionen und am Kreis. So verteilt sich die Verantwortung beim VfL Oldenburg II auf mehrere Schultern.
Jula Zietz hat auch Respekt vor dem Gegner, da sie auch im Jugendbereich schon Begegnungen mit dem Traditionsverein aus Niedersachsen hatte. „Ich habe da einige Spiele gegen Oldenburg bestritten. Sie haben immer talentierte und starke Spielerinnen, die auch den Sprung in die Bundesliga schaffen. Toni Reinemann ist aktuell das beste Beispiel. Gegen sie habe ich auch schon gespielt“, sagt Jula Zietz über die beste Oldenburger Bundesligatorschützin, die inzwischen sogar den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft geschafft hat.
So rechnet die Harrisleer Torhüterin mit einem spannenden Spiel. „Ich glaube, es wird ein sehr schnelles Spiel in der Holmberghalle geben. Wir selbst haben auch eine hohe Qualität und unsere Stärke ist auch der Tempohandball. Wir müssen gut in der Abwehr stehen, die Gegenspielerinnen annehmen und dann bei Balleroberung schnell nach vorne kommen und Tore erzielen“, sagt die Akteurin zwischen den Harrisleer Pfosten. Dabei muss der TSV Nord Harrislee erneut auf Rückraumshooterin Madita Jeß verzichten. „Sie hat immer noch einen Gips, weil ihr Daumen an der linken Hand verletzt ist. Natürlich fehlt sie uns, denn sie ist eine verlässliche Spielerin. Ansonsten sind alle Spielerinnen dabei. Wir haben genügend Qualität und wollen das Spiel gegen Oldenburg gewinnen“, sagt Jula Zietz abschließend.
Jörn Saemann