Nordfrauen im Angriff zu harmlos
Die Handballerinen des TSV Nord Harrislee haben am Sonntagnachmittag eine ganz derbe Pleite kassiert. Im Verfolgerduell beim Frankfurter HC zog das Team von Hendryk Jänicke mit 20:31 (11:13) klar den Kürzeren. „Es hätte schon in der ersten Halbzeit schlimmer kommen können. Doch da war es mit 13 Gegentoren zumindest noch okay, da wir einige Paraden hatten. Aber in der zweiten Halbzeit kassieren wir 18 Gegentore. Doch unsere schwache Angriffsleistung war heute ausschlaggebend“, sagte der Harrisleer Trainer und legte den Finger in die Wunde. „Mit nur zwanzig erzielten Toren gewinnst Du in der 3. Liga gegen keine Mannschaft. Das kann man sich in so einer Spielklasse nicht erlauben“, führte Jänicke weiter aus.
Dabei war schon der Start in die Partie zäh für die Gäste aus dem ganz hohen Norden der Bundesrepublik. Doch da auch die Brandenburgerinnen noch Probleme hatten, konnten die Nordfrauen zunächst noch selbst in Führung gehen. 5:4 hieß es nach acht Minuten. Danach schlichen sich aber immer mehr Fehler ins Harrisleer Spiel ein, zudem offenbarter der eigene Angriff Schwächen und ließ viele Chancen liegen. Dabei scheiterte die Nord-Offensive an der überragenden FHC-Torhüterin Ashley Busse. „Sie hat uns vorne den Zahn gezogen“, sagte Hendryk Jänicke über die beste Spielerin auf dem Parkett der Brandenburg-Halle in Frankfurt/Oder. Zwar konnten die Nordfrauen nach dem schnellen 5:8 noch einmal auf 7:8 verkürzen, doch danach bestraften die Gastgeberinnen den Chancenwucher und die Ballverluste der Harrisleerinnen mit einem 12:8 Vorsprung (25.). Bis zur Halbzeit konnten sich die Nordfrauen wieder auf 11:13 herankämpfen.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn verkürzte Leonie Mettner sogar zum 13:14 Anschlusstreffer. „Zur Halbzeit war noch alles drin und auch fünf Minuten nach der Pause. Doch danach war es zum Vergessen und einfach zu wenig von uns“, sagte Hendryk Jänicke über das, was danach passierte. Vergebene Chancen und technische Fehler brachten die Brandenburgerinnen immer wieder in Ballbesitz. So gab es zahlreiche Tore durch Tempogegenstöße und einen 0:6 Negativlauf binnen achteinhalb Minuten. Mit dem 13:20 Zwischenstand schwanden nicht nur die Harrisleer Chancen auf einen Punktgewinn, sondern sie weckten die ohnehin schon laute Brandenburg-Halle ganz auf. „Gegen eine so körperbetonte Mannschaft, die ein so heißes Publikum hinter sich hat, darf man sich so viele Fehler einfach nicht erlauben. Da muss man Mentalität zeigen und gegenhalten“, sagte Jänicke. So war die Partie aufgrund dieser Umstände Mitte der zweiten Halbzeit zu Ungunsten der Nordfrauen gelaufen. Gegen die weiter gierigen und kampfbetonten Gastgeberinnen wurde es sogar noch schlimmer und am Ende stand die 20:31 Klatsche aus Sicht des TSV Nord Harrislee. „Wir waren heute weit weg von unseren eigenen Ansprüchen. Es gilt, diese Niederlage ganz schnell abzuhaken und während der Woche hart zu trainieren. In fünf Tagen im Heimspiel gegen Oldenburg müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen“, sagte Hendryk Jänicke und schaute schon auf die nächste Begegnung der Nordfrauen, die am Freitag, 15. November, gegen den VfL Oldenburg II steigt. Der Anpfiff in der Harrisleer Holmberghalle erfolgt um 20 Uhr.
Frankfurter HC: Leik, Busse – Preussler (2), Szczecina (5), Stoik, Helbig (2/2), Schneider, Fournier (2), Kasper (5), Lingk, Kuppat (2), Kosmina (2/1), Hannemann (8), Hermann (3).
TSV Nord Harrislee: Zietz,Tiedemann – Wolff, Vogler (3), Woch (3/1), Mettner (2), Andresen (7/3), Isaack, Nickel (1), Frauenschuh (3), Schleemann (1), Dogan.
Schiedsrichter: Schaper/Jedrzejak
Zuschauer: 249
Jörn Saemann