Pünktlich zum Start der Vorbereitung auf die Saison 2024/2025 hat die SG 09 Kirchhof einen neuen Trainer verpflichtet. „Wir haben uns für Sascha Heiligenstadt entschieden. Ein Trainer, der hochmotiviert ist, der aus der Region kommt“, sagt Renate Denk. Christian Denk ergänzt: „Wir haben uns bewusst Zeit gelassen, unser Auswahlverfahren war gut, Sascha hatten wir noch nicht auf unserem Radar, aber beim Kennenlernen hat er uns mit seiner positiven Ausstrahlung überzeugt. Sehr sympathisch hat er sich bei uns vorgestellt. Sascha hat einen Plan, er zeigt Herz und Leidenschaft und wir glauben, er wird im Team mit uns allen arbeiten.“
In Göttingen ist der Lebensmittelpunkt von Sascha Heiligenstadt, zusammen mit seiner Lebenspartnerin. In Kassel ist er beruflich als Team- und Projektleiter bei einem Brand- und Wasserschadensanierer tätig. In Melsungen soll er die 1. Damenmannschaft des Traditionsvereins SG 09 Kirchhof trainieren. Das passt. „Wichtig ist uns, er identifiziert sich mit uns, gleichzeitig geben wir ihm eine einmalige Chance.“
Sascha Heiligenstadt ist 46 Jahre und freut sich auf seine neuen Aufgaben: „Ich habe sehr gute Gespräche geführt und habe vom ersten Moment an ein gutes Gefühl. Ich weiß das Vertrauen zu schätzen, mit mir das Projekt 3. Liga als Cheftrainer anzugehen.”
Seit seinem sechsten Lebensjahr ist der B-Lizenzinhaber mit dem Handballsport verbunden. Als Spieler stand er beim heutigen Northeimer HC (damals HSG Northeim) auf der linken Außenbahn auf dem Feld. Ehe er zu Göttingen 05 (Oberliga Niedersachsen) wechselte und dort den Aufstieg in die damalige Regionalliga (heute 3.Liga) feiern durfte. Nach zwei Spielzeiten in der Regionalliga war der Familienvater als Spieler für verschiedene Verbands- und Oberligisten wie TV Stadtoldendorf, HSG Rhumetal oder MTV Moringen tätig. Bei letzterem Verein beendete Heiligenstadt seine aktive Karriere und schnupperte die erste Trainerluft. Mit seinem damaligen Trainerteam durfte Heiligenstadt direkt den Aufstieg feiern. Daraufhin übernahm er die 1.Männermannschaft der HSG Rhumetal, die er in der laufenden Spielzeit 2016/17 als Tabellenletzten der Verbandsliga übernahm. Der Klassenerhalt war sein Ziel und wurde auch erreicht.
Sein Trainer-Debut im Frauenbereich hatte Sascha Heiligenstadt 2019 beim MTV Rosdorf (damals HG Rosdorf-Grone) in der Oberliga Niedersachsen (2019-2023). „Dort habe ich unter anderem junge talentierte Spielerinnen an den Oberligakader herangeführt, zu festen Größen im Team geformt und das Team wieder in der Oberliga etabliert”, erinnert sich Heiligenstadt gern und sagt weiter:
„Jetzt habe ich mich für den leistungsorientierten Handball entschieden. Bei der SG 09 Kirchhof erwartet mich unter professionellen Voraussetzungen eine sehr spannende und herausfordernde Aufgabe, in der ich mich auch persönlich weiterentwickeln möchte. Mich hat das familiäre Umfeld beeindruckt. Was hier im Damenhandball, seit Jahrzehnten, geleistet wird, ist einmalig in der Region! ”
Dem neuen Coach steht mit Marco Rudolph weiterhin der engagierte Betreuer zur Seite. Mit dem Juniorteam und den beiden Jugend-Bundesligateams ist eine enge Zusammenarbeit geplant. Kirchhofs Vorzeigemannschaft ist nach wie vor sehr jung und mit guten Spielerinnen besetzt.
„Genau diese Eindrücke habe ich nach meinen Videoanalysen und unter Berücksichtigung der Abgänge aus der letzten Saison bereits sammeln können. Wichtig wird in erster Linie sein, unsere Neuzugänge zu integrieren und eine Einheit zu bilden.
Als Absteiger hat man oft keine leichte Rolle, alle Mannschaften werden uns jagen und besonders motiviert sein, gegen uns zu gewinnen. Diesen Kampf nehmen wir als das Löwenteam an“, so der neue Trainer der Sportgemeinschaft 1909 Kirchhof.
Seit 3 Wochen laufen die Spielerinnen nach ihren Laufplänen. Ab sofort wird in der Stadtsporthalle geschwitzt, um die nötige Spritzigkeit für ein temporeiches Spiel zu erlangen. „Ich werde das Rad nicht neu erfinden, jedoch möchte ich durch variables Abwehrspiel andere Akzente setzen“, gibt Heiligenstadt einen kleinen Einblick in sein Vorhaben. Außerdem werden Charakter und eine gute Mentalität gefragt sein, um die individuellen Entwicklungsfähigkeiten der Spielerinnen und des Teams vorantreiben zu können.