Am vergangenen Wochenende musste sich der Thüringer HC II im Auswärtsspiel der 3. Liga Frauen (Staffel Mitte) gegen den PSV Recklinghausen mit 26:29 (13:17) geschlagen geben. Beste Werferin der Gastgeberinnen war Annika Fricke mit acht erzielten Treffern. Moana Thelemann konnte acht Torerfolge verbuchen.
Nach einer langen Anreise, verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen im Kader kam der Thüringer HC II nicht wie gewollt ins Spiel. Die 0:1-Führung nach einer Spielminute durch Merle Brachmann sollte die einzige Führung in der Begegnung gegen den Tabellenfünften bleiben. Der PSV übernahm zwar die Führung, konnte die Thüringer Gäste nicht abschütteln, denen bis in die Schlussphase immer wieder der Ausgleich (2:2, 10:10, 22:22) gelang. Das mussten sich die Mädchen jedes Mal hart erarbeiten. Das alles kostete viel Kraft und so setzte sich Recklinghausen am Ende durch. Doch der Reihe nach.
In der 9. Minute hatte sich die Gastmannschaft aus dem nördlichen Ruhrgebiet einen Viertorevorsprung herausgespielt (7:3). So sah sich das Trainergespann Lydia Jakubisova/Steffen Ahrens gezwungen, das erste Team Timeout zu nehmen. Die Mannschaft tat sich schwer und überzeugte in der ersten Halbzeit noch nicht im Angriff, das sollte sich zwischenzeitlich ändern. Der PSV ließ in dieser Phase einen Strafwurf ungenutzt. In der Abwehr und dem Umschaltspiel agierten die Gäste streckenweise zu defensiv. Mit viel Anstrengung und starken Willen gelang der verdiente Ausgleich zum 10:10. Das Spiel war wieder offen. Die Aufholjagd kostete den Spielerinnen aus Thüringen erneut viel Kraft, zeigte aber den Willen und die Geschlossenheit, sich nicht einfach geschlagen geben zu wollen. Moana Thelemann erzielte vier ihrer insgesamt acht Torerfolge in diesen Spielabschnitt. Noch zehn Minuten waren zu spielen. Recklinghausen stellte um und bekam den THC II wieder besser in den Griff. Bis zur Pause bauten sie den Vorsprung wieder auf vier Tore aus und gingen mit 17:13 in die Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff verteidigten die Nordrhein-Westfahlen die Führung. Der Thüringer HC II kämpfte verbissen und ließ nicht locker. Vier Tore sollten doch aufzuholen sein. Ab der 36. Minute starteten die Gäste eine starke Aufholjagd. Der PSV machte selbst einfache Fehler in Angriff und zeigte Schwächen in der Abwehr. Innerhalb von zwei Minuten war der THC auf 20:18 heran. Recklinghausen nahm das Team Timeout, um wieder Ordnung ins eigene Spiel zu bekommen. Die Umsetzung gelang den Gastgeberinnen nicht. Nach dem 22:18 starteten die Thüringerinnen eine starke Aufholjagd mit vier Treffern in Folge. In fünf Minuten erzielte der THC II den 22:22 Ausgleich. Eine Zeitstrafe gegen das Gästeteam reichte dem PSV, um sich zu ordnen und abzusetzen. Die Gäste mussten wieder viel Kraft investieren und schafften dreieinhalb Minuten vor Spielende den 26:25 Anschlusstreffer. Dieser Kampf kostete sehr viel Kraft und die Konzentration ließ nach. Dem Thüringer Team gelang es nicht mehr, sich gegen den PSV zu wehren und so musste man sich am Ende mit 29:26 geschlagen geben.
Trainerstimme:
Lydia Jakubisova (THC II): Wir haben nach der langen Fahrt gebraucht, um ins Spiel zu kommen. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir waren zu ängstlich in der Abwehr und haben nicht richtig zugepackt. Wir kamen einfach nicht in unser Spiel. In der zweiten Halbzeit hat sich das verbessert. Wir sind wieder rangekommen und haben das Unentschieden erzielt. Durch leichte Fehler im Angriff und Abwehr sowie nachlassende Konzentration haben wir ein besseres Ergebnis aus den Händen gegeben. Wir haben zum Ende ein Sieben-gegen-sechs versucht, was auch gar nicht so schlecht war. Es ist schade, dass wir nicht einen Punkt geholt haben. Meine junge Mannschaft muss aus der Niederlage lernen, solche einfachen Fehler abzustellen.
Statistik:
PSV Recklinghausen: Lina Treese 1, Pauline Taron, Berenike Pauls 2, Lea Julie Ristau 1, Lucie Janz, Ella Vietor, Chantal Funke, Lara Janz 8/1, Joana Kegelmann 2, Mariel Wulf 4, Carlotta Fege, Annika Fricke 9/1, Emma Pape, Inga Wortmann 2, Anna Kampf.
Thüringer HC II: Liliana Jakubisova 3, Luisa Nitze 2, Lilly Janßen, Moana Thelemann 7/3, Rubina Schirmer 2/1, Lara Wiesner, Imke Huntemann 3, Lavinia Siebert, Lydia Jakubisova 5, Antonia Woike, Finja Raßloff, Merle Brachmann 3, Ella Luise Gregor 1.
Strafwürfe: 2/3 – 4/5.
Zeitstrafen: 2 – 2.
Zuschauer: 75.
Schiedsrichter: Pit Hegebart/Leon Schönberger.