Bekannte Gegner, viele Neue
Melsungen – Auf internationales Flair können sich die nordhessischen Handballfans beim einmal mehr top besetzten Heinrich Horn Gedächtnisturnier der SG 09 Kirchhof freuen. In der 13. Auflage streben mit dem Titelverteidiger HSG Solingen-Gräfrath, Favorit TSV Bayer Leverkusen und dem Nachbar HSG Bad Wildungen Vipers gleich drei Turniersieger nach dem erneuten Coup. Neu dabei sind der Schweizer Vize-Meister GC Amicitia Zürich, Zweitligist Füchse Berlin und Drittligist Rostock Dolphins.
Gespielt wird in zwei Vierergruppen. Dabei bekommen es die Gastgeberinnen in der Gruppe A mit dem SV Werder Bremen, Nachbar Bad Wildungen und Leverkusen zu tun – exakt diese Konstellation gab es schon 2023. In der Gruppe B stehen sich Zürich, Solingen-Gräfrath Berlin und Rostock gegenüber. Los geht’s mit dem Eröffnungsspiel der SG II gegen den THC II (Fr., 19.30 Uhr).
Es ist der erste öffentliche Auftritt für Kirchhofs neuen Trainer Sascha Heiligenstadt mit seinem neuformierten Drittligateam. Die Integration der sechs Neuzugänge Sidney Bätz, Merle Pauser, Alexandra-Gabriela Vrabie, Dana Krömer, Lea Immelnkämper und Charlotta Martin ist im vollen Gange. Der B-Lizenz-Inhaber will nun die Spielpraxis nutzen, um die Entwicklung weiter voranzutreiben. „Alles, was noch nicht richtig passt, wird uns von den starken Gegnern gnadenlos aufgezeigt werden“, weiß Heiligenstadt dabei um den Lerneffekt.
Durch das berufsbedingte Fehlen von Anna-Maria Spielvogel bis voraussichtlich Mitte oder Ende August und den verletzungsbedingten Ausfällen von Rückraum-Ass Deborah Spatz – und somit den beiden Kapitäninnen der vergangenen Spielzeit – sowie Linksaußen Immelnkämper (beide Sprunggelenkverletzung), ist der SG-Coach zum Improvisieren gezwungen. Dazu springen aus dem Regionalliga-Team auf Außen Joelina Radon und Jana Herbst sowie Franziska Chmursky im Rückraum ein. Aus der A-Jugend sind Juliana Wagner und Johanna Feller als zweite Torfrau dabei.
HSG Bad Wildungen
Für den Turniersieger von 2013 hat mit dem neuen Trainer Peter Schildhammer der Neuaufbau für die 2. Liga begonnen. Dabei steht für den Österreicher die Integration der neun Neuzugänge im Vordergrund: „Mit sehr vielen jungen Spielerinnen wollen wir hier den nächsten Schritt machen.“ Den Fokus legt Schildhammer u.a. auf das Zusammenspiel in Verbindung mit dem schnellen Umschalten nach vorne. Dafür stehen ihm auf den Außenbahnen neben Farina Meyer und der Ex-Fritzlarerin Hannah Berk die Neuzugänge Dana Gruner und Alea Mattig zu Verfügung.
Ein kompletter Austausch fand im Rückraum statt. Hier lastet nun ganz frisch auf die 21-jährige Polin Nadia Bury, Fiona Adam, Julia Hertha, Nina Strohmeier sowie der A-Jugendlichen Sina Ulrich (per Zweitspielrecht vom GSV Eintracht Baunatal) die Verantwortung. Stark beim Benefizspiel gegen Regionalligist HSG Twistetal (33:18) präsentierte sich zudem zuletzt als Dreh- und Angelpunkt mit Melina Hahn die zweite frühere Fritzlarerin. Verletzt fehlen werden im Rückraum Maria Piasecka (Kreuzbandriss) und Valkare Damuleviciute (Sprunggelenk) sowie Torfrau Larissa Schutrups (Fuß). Neuzugang Anita Polackova ist somit im HSG-Gehäuse auf sich allein gestellt.
TSV Bayer Leverkusen
Einen schwierigen Umbruch hat der Turniersieger von 2019 und 2022 nach dem kompletten Abgang seiner hochkarätig besetzten Aufbaureihe zu bewältigen. Neben der portugiesischen Torjägerin Mariana Ferreira Lopes (Bekescsabai Elore NKSE) gingen auch die Nationalspielerinnen Viola Leuchter und Mareike Thomaier (beide HB Ludwigsburg, die bis dato SG BBM Bietigheim hieß). „Wir stehen vor einer herausfordernden Saison, sowohl in der Bundesliga als auch im Nachwuchsbereich“, sagt daher Trainer Michael Biegler.
Verstärkt soll nun in die Ausbildung der Talente investiert werden. Aus der gingen auch Kirchhofs Bätz und die Wildungerin Mattig hervor. Dazu kann Biegler mit Rozemarijn Alderden auf eine niederländische U20-Nationalspielerin im Rückraum bauen. Ebenso auf die Ex-Viper Annika Ingenpaß am Kreis.
Werder Bremen
Der Turnier-Dauerbrenner steht vor seiner zehnten Zweitliga-Saison in Serie. „Für uns wird es in den nächsten Wochen insbesondere darum gehen, den Abgang von Denise Engelke bestmöglich zu kompensieren“, sagt Trainer Timm Dietrich mit Blick auf das Karriereende seiner Spielmacherin. Ein wichtiger Baustein war daher die Verpflichtung der Erstliga erfahrenen Ex-Wildungerin Emma Ruwe. Neu im Team sind auch Yasmin Friesen (Tor), Benita Zemke (Kreis) sowie Mara Birk. Die Außen nimmt neben der treffsicheren Elaine Rode (143/50 in der Vorsaison) den Platz von Vanessa Plümer (Ziel unbekannt) ein. Die Ex-Wildungerin lief per Zweitspielrecht in der Saison 2021/22 für Kirchhof auf.