Der TUSEM Essen musste am 6. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga eine weitere Auswärtsniederlage einstecken. Beim GWD Minden unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Haase mit 32:35 (12:18) und steht damit auf dem 14. Tabellenplatz.
Nach der enttäuschenden 21:30-Niederlage in Dormagen, wollte es der TUSEM dieses Mal besser machen. Allerdings war die Aufgabe beim ambitionierten GWD Minden nicht wirklich einfacher, zumal mit Max Neuhaus und Dennis Szczesny zwei Leistungsträger verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Dafür zum ersten Mal in dieser Saison dabei: Luis Buschhaus. Der Rückraumspieler hat ein Zweitspielrecht erhalten und läuft ab sofort nicht nur für den Drittligisten Schalksmühle, sondern auch wieder für den TUSEM in der 2. Bundesliga auf.
Und die Essener starteten deutlich besser in die Partie als noch in der Vorwoche in Dormagen. Sie versuchten es mit viel Tempo und erspielten sich einige Chancen, vor allem über die rechte Seite. Allerdings brachten nicht alle den erhofften Erfolg, weshalb es dann doch die Hausherren waren, die sich einen ersten kleinen Vorsprung erspielen konnten (5:3, 8.). Minden fand derweil immer wieder den Weg zum ehemaligen Essener Tom Bergner am Kreis, der mit insgesamt sieben Treffern bester Schütze des Abends werden sollte.
Der TUSEM hielt dagegen, machte einige Lücken in der Mindener Abwehr aus. Nur die Torausbeute ließ zu wünschen übrig, auch weil GWD-Torhüter Malte Semisch viele Male im Weg stand. Auf der anderen Seite dauerte es einige Zeit, bis die Essener Schlussmänner erste Paraden verzeichnen konnten. Dominik Plaue verhinderte vor der Pause somit einen noch größeren Rückstand. Es blieb jedoch ein deutlicher, denn mit einem 12:18 aus Essener Sicht ging es in die Kabinen.
Minden ging im zweiten Durchgang sofort hohes Tempo und überrumpelte die Gäste damit. Diese taten sich im Rückzug schwer und ließen GWD somit zu einfachen Toren kommen. Einige technische Fehler des TUSEM und die Abgezocktheit der Hausherren auf der anderen Seite brachten diesen einen zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Vorsprung (31:21, 46.). Die Partie schien also Mitte der zweiten Hälfte schon entschieden zu sein.
Aber die Essener rafften sich noch einmal auf und versuchten ihre Gegner zu ärgern. Sie spielten nun deutlich mutiger und entwickelten mehr Durchschlagskraft im Angriff. Der quirlige Felix Göttler steuerte einige Treffer bei, ebenso wie der eingewechselte Finley Werschkull. Mindens Trainer Aaron Ziercke war mit der Vorstellung seiner Mannschaft in der Schlussviertelstunde alles andere als einverstanden und machte dies seinen Männern deutlich.
Währenddessen bewies das junge Team aus dem Ruhrgebiet Kampfgeist und verkürzte sogar auf drei Tore (34:31, 59.). Doch die Zeit lief ihm davon und Mindens Benedikt Kühn machte mit seinem Treffer den Deckel endgültig drauf. Somit musste sich der TUSEM auswärts erneut geschlagen geben und wartet in dieser Zweitligasaison weiterhin auf ein Erfolgserlebnis in der Fremde.
„Unser Plan war es eine Reaktion auf das Spiel in Dormagen zu zeigen. Das ist uns am Anfang ganz gut gelungen. Ich bin aber unzufrieden damit, dass die Jungs schon nach dem ersten Drei-Tore-Rückstand nicht mehr so richtig an ihr Spiel geglaubt haben. Minden hat uns dann teilweise den Schneid abgekauft und war abgezockter als wir. Die Jungs haben sich am Ende zurückgekämpft und deswegen bin ich insgesamt nicht ganz unzufrieden. Wir sind weiter in einem Prozess und entwickeln uns weiter. Wir nehmen viele Dinge aus den letzten Spielen mit und richten uns für die kommenden Spiele wieder auf“, sagte TUSEM-Trainer Daniel Haase nach der Niederlage.
Für die Essener steht nun wieder ein Heimspiel an. Am kommenden Freitag (18. Oktober) geht es in der heimischen Arena „Am Hallo“ gegen den TuS N-Lübbecke und Anwurf ist um 19.30 Uhr.
GWD Minden – TUSEM Essen 35:32 (18:12).
Minden: Semisch, Grabitz; Diekmann, Kranzmann, Franz, Korte (4), Weber, Radovic (3), Vorlicek (4), Heitkamp (3), Kühn (2), Staar (4), Bergner (7), Asensio (3), Sebetic (2), Weck (3).
TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Hermeling (3), Wolfram (1), Homscheid (6/4), Reimer, Eißing (5), Szuharev (2), Kostuj (2), Buschhaus, Mast (1), Werschkull (4), Schoss (1).
Siebenmeter: 1/1 – 4/4.
Strafminuten: 6 – 0.