Die Eulen Ludwigshafen haben die Nachfolge von Kreisläufer Max Haider geregelt, der gesundheitsbedingt seine Karriere im Sommer beendet: Lars Röller, 26, in Ludwigshafen geboren, in Mutterstadt aufgewachsen, kommt zur neuen Saison vom Zweitliga-Rivalen TV Großwallstadt. Röller, 2,04 Meter groß, 120 Kilogramm schwer, hat einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Eulen unterschrieben. Das Arbeitspapier der neuen Eulen-Wucht am Kreis beginnt am 1. Juli 2025 und läuft zunächst bis zum 30. Juni 2027.
Die Heimat ruft
Das Angebot aus der Heimat, die Chance quasi daheim professionell Handball spielen zu können, bewegte Lars Röller zum raschen Ja zu den Eulen: „Der Anruf aus der Heimat, das war ein großer Punkt für meine Entscheidung.“ Im Januar 2024 war er vom Drittligisten SG Leutershausen nach Großwallstadt gekommen. „Die Chance kam spontan“, sagt Röller beim Blick zurück. Der Traditionsverein suchte damals kurzfristig Ersatz für den zum Bundesligisten HSV Hamburg gewechselten Dino Corak. Bitter: Der musste im November 2024 seine Karriere verletzungsbedingt beenden. „Ich hatte schnell Spaß mit der Mannschaft in Großwallstadt“, sagt Lars Röller, dessen zwei Jahre jüngerer, neun Zentimeter kleinerer Bruder Nils beim HSC 2000 Coburg spielt. Für die Eltern der Röllers, bisher ziemlich regelmäßig in Großwallstadt auf der Tribüne, wird’s ab Sommer einfacher: Von Mutterstadt bis zur Eberthalle sind’s nur elf Kilometer …
Ein Transfer mit Charme
Eulen-Geschäftsführer Domenico Marinese zeigt sich erfreut, dass die Nachfolge von Max Haider schnell geklärt werden konnte. Mit Lars Röller hat der Verein einen Spieler verpflichtet, der sowohl Erfahrung als auch Entwicklungspotenzial mitbringt. „Die relativ langfristige Bindung ist ein starkes Zeichen von Lars, dass er seine sportliche Zukunft bei uns sieht. Es freut uns, einen Spieler gewonnen zu haben, der Routine mitbringt, aber noch Luft nach oben hat. Besonders charmant ist, dass er direkt aus der Nachbarschaft stammt“, betont Marinese nach der Verpflichtung des in Mutterstadt groß gewordenen Kreisläufers.
In Mutterstadt hat’s begonnen
Lars Röller war sechs, als er bei der TSG Mutterstadt mit dem Handball begann. Mit 13 kam er im Talentschuppen der TSG Friesenheim an, 2015 folgte der Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen, bei denen er zwischen 2017 und 2019 wohl in der Dritten Liga Praxis verschafft bekam, aber auch schon Bundesligaluft schnupperte. 2019 bis 2021 stand der Pfälzer bei der HBW Balingen-Weilstetten unter Vertrag. Das Gastspiel in Leutershausen endete nach zweieinhalb Jahren, als sich die Tür in Großwallstadt auftat. „Ich verstehe mich mit den Jungs dort auch sehr gut und werde natürlich bis zuletzt auch alles geben“, verspricht der Kreisläufer. Auch am 2. März – dann gastiert er mit dem TVG in der künftigen Heimat …
Die Nummer 23
„Die Vorfreude ist da, die Vorfreude ist groß“, verrät Lars Röller, der auch bei den Eulen „seine“ Nummer 23 tragen kann und darf. Im April und im Mai schreibt der gerade 26 Jahre alt gewordene Kreisläufer seine Masterarbeit in Wirtschafts-Informatik. Nach dem Studienabschluss möchte sich Lars Röller ganz auf die Vorbereitung mit den Eulen konzentrieren und in aller Ruhe abwägen was dann – zunächst nebenberuflich – kommt. In der Freizeit zieht’s Röller regelmäßig ins Gym, er geht auch gerne mal schwimmen oder zockt auch hier und da mit den Kumpels auf der Konsole: „Durch den Handball hat man ja Freunde in ganz Deutschland. Da ist online ideal …“
Routine und Körperlichkeit
„Eine Baustelle quasi Eins zu Eins geschlossen“ sieht Eulen-Trainer Johannes Wohlrab mit der Verpflichtung von Lars Röller, der als Nachfolger von Max Haider eingeplant ist. „Lars erfüllt unser Anforderungsprofil. Er bringt schon eine gewisse Erfahrung mit, er kann im Innenblock decken und besitzt die nötige Körperlichkeit. Er schafft durch die Rückkehr in die Heimat auch Identität“, sagt der Coach.