Die Dresdner waren in Coburg in der Anfangsphase vor allem über ihr Tempospiel erfolgreich, der HSC traf hingegen vor allem aus dem Positionsangriff – und das bei zehn Angriffen achtmal. Zudem zeigte der Keeper der Gastgeber, Petros Boukovinas, einige starke Paraden. Beim Stand von 8:6 für Coburg nahm HCE-Trainer André Haber eine Auszeit und zeigte deutlich, dass er mit der bisherigen Abwehr nicht zufrieden war. Vor allem gegen den Halblinken Pavels Valkovskis, den bisherigen Toptorschützen der Oberfranken, fanden die Sachsen kein Mittel. Er war es auch, der für sein Team beim 9:6 die erste Drei-Tore-Führung erzielte.
Bei den Dresdnern war es vor allem Mannschaftskapitän Sebastian Greß, der des Öfteren aus dem Tempospiel traf. Nach 17 Minuten zeigte die Anzeigetafel ein 10:9, und HSC-Trainer Anel Mahmutefendic unterbrach seinerseits das Spiel durch eine Auszeit. Grund dafür waren neue Anweisungen für sein Team gegen die 5:1-Abwehr des HC Elbflorenz Dresden. Auch aufgrund einer Überzahl war es den Coburgern in der Folge möglich, den alten Drei-Tore-Abstand (13:10) wiederherzustellen. Obwohl die Dresdner tendenziell im Positionsangriff etwas mehr Herausforderungen hatten, gelang dem HCE doch der Ausgleich zum 13:13. Torschütze war Justin Döbler, der zuvor seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen ließ. Zuvor hatte HC-Keeper Marino Mallwitz eine starke Parade gezeigt. Er war es auch, der beim 14:14 erneut hielt – diesmal mit dem Kopf, was den Dresdnern eine doppelte Überzahl gegen die bereits dezimierten Coburger einbrachte. Das Resultat war die erste Führung (14:15) seit dem 0:1 aus Minute 2. Nach dem Coburger Ausgleich (15:15) legten die Dresdner noch zweimal nach. Das 15:17 erzielte dabei ein bis dahin überragender Sebastian Greß fünf Sekunden vor der Pausensirene. Es war sein sechster Treffer in der Partie. Nachdem die Dresdner etwas Zeit brauchten, um vor allem in der Abwehr ins Spiel zu finden, gelang ihnen dies mit zunehmender Spielzeit besser. Auch weil Marino Mallwitz sich von Minute zu Minute steigerte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit führten die Gäste aus Sachsen mehrfach mit drei Treffern, und Coburg blieb – auch hier und da mit etwas Glück – dran. In der 37. Minute kamen die Tiger aus Dresden in Unterzahl, und Julian Possehl musste mit einer roten Karte vom Feld. Zu diesem Zeitpunkt stand es aus Sicht der Coburger 19:21. Es war dann Merlin Fuß, der für die Gastgeber zum Anschluss (20:21) traf. Er war in dieser Phase der Spieler, der beim HSC voranging. Nachdem Sebastian Greß zum 20:22 für den HCE traf und Coburg etwas Probleme hatte, die 5:1-Abwehr der Dresdner zu bespielen, nahm Coburg eine Auszeit. Nur wenig später nahm HC-Trainer André Haber seinerseits eine Auszeit, um auf die Abwehrumstellung der Coburger zu reagieren. Diese deckten nun offensiver und kamen in der Folge durch zwei Treffer zum 22:22-Ausgleich. In den anschließenden Minuten gerieten die Landeshauptstädter zweimal in Unterzahl. Die Dresdner überstanden diese Phase und hielten beim 25:25 trotzdem das Remis. Die Gäste, die zuvor gegen die offensive Deckung des HSC gute Lösungen gefunden hatten, hatten nun wieder Probleme im Positionsangriff, sich klare Chancen zu erspielen.
Nachdem beide Teams beim Stand von 25:25 Chancen ausließen, gerieten die Dresdner erneut in Unterzahl, und das Heimteam ging seit Langem wieder in Führung (26:25). Torschütze für die Coburger war vom Siebenmeterpunkt Jesper Schmidt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch etwas mehr als acht Minuten zu spielen. Schmidt war es dann auch, der nach einem Dresdner Fehler von außen in Überzahl zum 28:26 traf. HC-Trainer André Haber nahm in der 54. Minute die letzte Auszeit und gab dem stockenden Angriff neue Impulse. Die Chance zum 29:29 ließ der HC Elbflorenz dann trotz klarer Möglichkeit aus. Die zweite Gelegenheit nutzte jedoch Sebastian Greß mit einem Wurf aus dem Rückraum. Bei den Oberfranken war es in der zweiten Halbzeit erneut Merlin Fuß, der sein Team mit dem 30:29 wieder in Führung brachte. Die Sachsen nahmen anschließend zwei Minuten vor dem Ende einen schwierigen Wurf, und das Heimteam kam in Ballbesitz. Die Gäste gewannen den Ball zurück, scheiterten aber anschließend per Strafwurf. Das Team von André Haber agierte offensiv und eroberte den Ball erneut. Bei noch zehn Sekunden Restspielzeit hatten die Dresdner eine letzte Gelegenheit zum Ausgleich. Am Ende sprang jedoch nur eine schwere Wurfposition heraus, und der Ball landete an der Latte. Damit war das Spiel zugunsten der Coburger entschieden.
Fazit: Die Umstellung der Abwehr der Coburger und die zu vielen Phasen in Unterzahl waren in der zweiten Halbzeit etwas der Knackpunkt im Spiel. Trotzdem hatten die Sachsen bis zum Schluss die Chance auf Punkte. Der zweite Spielabschnitt, in den die Dresdner gut gestartet waren, entschied am Ende ein enges Spiel zu Gunsten der Coburger. Trotz der Knappheit kann man den Sieg als nicht unverdient betrachten, da der HSC im 2. Durchgang in den entscheidenden Phasen etwas mehr da war. Zudem ging das Torhüterduell in den zweiten 30 Minuten klar an die Hausherren. Bester Spieler auf dem Feld war an diesem Tag aber ein Dresdner, nämlich Sebastian Greß mit elf Treffern. Stark war auch die Leistung der Dresdner Anhänger, die ihr Team lautstark unterstützten. Mit dem Sieg beendete der HSC seine Durststrecke von sieglosen Spielen und der HC Elbflorenz schafft es weiterhin nicht zwei Siege am Stück zu holen. So fehlt es den Dresdnern immer noch an Konstanz.
HCE-Trainer André Haber sagte nach dem Spiel: „Wir haben am Ende des Tages zu viele Themen, um hier etwas mitzunehmen. Als erstes kommen wir nicht so ins Spiel wie wir wollen. Zudem finden wir gegen die 3:2:1-Abwehr zu wenig Lösungen. Letztendlich sind wir auch in der Crunchtime nicht voll da gewesen, wie es eigentlich es sein sollte. Da passt es dann auch, dass wir den Strafwurf nicht machen und aus dem letzten Ballbesitz auch nichts wird. Insgesamt reicht das dann halt nicht.“