Während der TuS Ferndorf weiter auf einer mächtigen Euphoriewelle schwimmt und den Traumstart in die 2. Bundesliga mit den Zählern fünf und sechs komplett machte, wartet die HSG Konstanz nach der vermeidbaren 29:33 (15:15)-Niederlage weiter auf die ersten Punkte der neuen Saison. Am Samstag geht es in Coburg weiter.
Furioser Start
Dabei hatte alles so gut begonnen für die Gastgeber. Furios starteten Felix Sproß, Aron Czako, Christos Erifopoulos und Michel Stotz in die Partie. Kaum etwas mehr als drei Minuten waren gespielt, da erhöhe der HSG-Kapitän bereits auf 5:2. In der ersten Viertelstunde schlugen beide Mannschaften ein enormes Tempo an und lieferten sich einen rasanten Offensiv-Schlagabtausch mit offenem Visier. Konstanz schöpfte aus dem guten Start jedoch nicht die erhoffte Sicherheit. So schnell der Vorsprung gewonnen war, so war er auch schon wieder zerronnen. Gabriel Da Rocha Viana drehte nach kaum mehr als sieben Zeigerumdrehungen die Partie und brachte Ferndorf das erste Mal in Front (6:7).
„Müssen zur Pause führen“
In der Folge wusste die HSG durchaus zu gefallen, verpasste es jedoch aus einer fast steten Zwei-Tore-Führung mehr Kapital zu schlagen. HSG-Coach Vitor Baricelli konnte sich so mit dem 15:15-Pausenstand wenig anfreunden. „Wir müssen zur Pause führen“, monierte der 28-Jährige und ärgerte sich über viele technische Fehler, die schon zu diesem Zeitpunkt mehr als nur das Remis zur Pause verhinderten. Jonas Wilde im Tor der Gäste sollte mit neun Paraden und einer Fangquote von 33 Prozent noch sein Übriges tun.
14 technische Fehler
Und dennoch hatte es Konstanz in der eigenen Hand, sich im vierten Anlauf mit Zählbarem zu belohnen. Nach dem 20:23-Rückstand kamen die Gelb-Blauen noch einmal auf 23:24 heran (46.) – und brachten sich in den letzten zehn Spielminuten wieder selbst um alle Chancen. Insgesamt 14 technische Fehler waren nicht zu kompensieren. „Wir haben“, so Baricelli, „in wichtigen Momenten undiszipliniert gespielt. Das sind keine technischen Fehler, die passieren können, sondern wir versuchen dreimal den Pass hinter dem Rücken zu spielen.“ Dreimal direkt in die Fänge des Gegners, der daraus mit dem Selbstvertrauen von bis hierhin 4:2 Punkten im Rücken ruhig und clever die Nachlässigkeiten der Gastgeber ausnutzte. Die mussten angesichts der verrinnenden Zeit zum Schluss noch einmal volles Risiko gehen und auf eine offene Deckung umstellen. Jedoch ohne Erfolg. Stattdessen machten die Siegerländer den 33:29-Auswärtserfolg trotz einer Roten Karte für Daniel Hideg und den Ausfällen von Valentino Duvancic, Gabriel Da Rocha Viana, Fabian Hecker und Jonas Wilde perfekt. Die HSG Konstanz wünscht allen gute Besserung!
Nächstes Heimspiel am 11. Oktober
Baricelli: „Wir müssen disziplinierter auftreten. Das hat schon in der ersten Halbzeit angefangen. Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Trotzdem müssen wir geduldig sein und weiterkämpfen. Wir wussten, dass es schwer in der zweiten Liga werden wird.“ Konstanz muss sich emotional, kämpferisch und spielerisch vor dem nächsten schweren Gang am Samstag nach Coburg enorm steigern, um sich im Haifischbecken 2. Handball-Bundesliga einmal freischwimmen zu können. Den nächsten Anlauf auf den ersten Heimsieg kann sie am 11. Oktober um 19.30 Uhr gegen den TSV Bayer Dormagen unternehmen.
HSG Konstanz – TuS Ferndorf 29:33 (15:15)
HSG Konstanz: Konstantin Poltrum (9 Paraden), Tom Göres (3 Paraden) (beide Tor); Michel Stotz (3), Aron Czako (3), Lars Michelberger (4), Felix Sproß (7), Christos Erifopulos (2), Luca Schwormstede, Raivis Gorbunovs (1), Jo Knipp (1), Maxim Pliuto (2), Nikita Pliuto (3), Jonas Hadlich (1), Sören Fuhrmann, Lukas Köder (2/2), Veit Schlafmann.
Trainer: Vitor Baricelli
TuS Ferndorf: Wilde (9 Paraden), Adanir (3 Paraden); Eres (8/3), Viana (2), Fanger (4), Stock (3), Dahlgren (1), Michel (1), Hideg (2), Würz, Mundus (2), Kevic (3), Hecker (6), Schikora, Duvancic (1).
Trainer: Ceven Klatt
Zuschauer: 1100 in der Schänzle-Sporthalle Konstanz
Schiedsrichter: Katharina Heinz und Sonja Lenhardt
Zeitstrafen: 6 Min. (Stotz, Sproß, Nikita Pliuto je 2 Min.) – 4 Min. (Michel, Hideg je 2 Min.)
Siebenmeter: 2/2 – 3/3