Der Gegner
Am kommenden Samstag muss der HC Elbflorenz Dresden beim HSC 2000 Coburg ran, dem man teilweise schon zu Drittligazeiten gegenüberstand. Coburg liegt im Norden Bayerns, im Regierungsbezirk Oberfranken, und gehört zur Region Oberes Maintal-Coburger Land. Die Stadt ist von Ausläufern des Thüringer Waldes umgeben und hat gut 42.000 Einwohner. Der große Versicherer, der auch zum Teil den Namen der Stadt trägt, die HUK-Coburg, ist gleichzeitig Hauptsponsor beim HSC. Ohne das Engagement des Unternehmens wäre der Handball in seiner jetzigen Form in Coburg so nicht denkbar. Die Heimspiele werden in der HUK-Coburg Arena ausgetragen, einer Halle mit einer Kapazität von rund 3.500 Zuschauern. Der HSC 2000 Coburg hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten nach und nach einen Namen in den oberen deutschen Handball-Ligen gemacht und spielte zumeist in der 2. Handball-Bundesliga. Zwischendurch gelang auch der Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Die bisherige Saison des Gegners
Beim Heimspielsieg des HC Elbflorenz am letzten Sonntag sagte der Dormagener Gästetrainer Julian Bauer nach dem Spiel: „Diese Liga ist brutal.“ Was er damit meinte, ist die Leistungsdichte, die in diesem Jahr besonders in der Tabelle abzulesen ist. So liegen zwischen Platz 1 und 7 derzeit lediglich vier Punkte. Was diese Liga leisten kann, zeigte in dieser Saison bisher auch der HSC – er musste es aber auch spüren. So besiegten die Oberfranken im DHB-Pokal zuerst den Erstligisten aus Stuttgart, anschließend den TBV Lemgo. Damit steht Coburg im Viertelfinale des DHB-Pokals und hat im Dezember mit einem Sieg gegen HBW Balingen-Weilstetten die unglaubliche Chance, in das Final-Four des DHB-Pokals einzuziehen. Auf der anderen Seite haben die Coburger aus den letzten fünf Spielen in der 2. Liga keinen Sieg geholt. Es stehen lediglich zwei Remis zu Buche. Am letzten Wochenende verlor man beispielsweise in Balingen deutlich mit 25:34. Auffällig ist auch: In vier dieser Spiele kassierte man 33 oder mehr Gegentore. Dabei versucht die Abwehr des HSC eigentlich immer, mit gesunder Aggressivität und viel Physis zu Werke zu gehen. In letzter Zeit ging das Abwehrkonzept der Oberfranken jedoch oft nicht auf. Als Ergebnis der bisherigen Saison belegt Coburg in der Tabelle Platz 11 mit 11:13 Punkten. Im letzten Jahr war man starker Sechster.
Das Personal des Gegners
Die wichtigste Personalie beim HSC war die Installation eines neuen Trainers. Sein Name ist Anel Mahmutefendic. Er war zuletzt Co-Trainer beim Erstligisten VfL Gummersbach und will nun in Coburg den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn gehen. Beim Blick in den aktuellen HSC-Kader fällt auf: Kreisspieler Janis Pavels Valkovskis sowie Linksaußen Jesper Schmidt haben zusammen schon über 100 Tore erzielt und sind somit die besten Schützen ihres Teams. Dazu kommt Spielmacher Mikael Helmersson, der die Angriffe der Coburger oft initiiert und zudem selbst torgefährlich ist. Hinten wie vorn wichtig ist zudem Kreisspieler Bartlomiej Bis. Ein bedeutendes Element in der Abwehr ist Kreisspieler Jan Schäfer. Die absolute Nummer eins im Tor ist Petros Boukovinas – einer der Topkeeper der Liga. Nicht zu vergessen ist „Mr. Coburg“ Florian Billek. Der Rechtsaußen ist eine lebende Vereinslegende: Kein aktueller oder ehemaliger HSC-Akteur hat mehr Spiele für Coburg bestritten als er. Insgesamt sind die Coburger, ähnlich wie die Dresdner, eine Mannschaft mit viel Erfahrung.
Der HC Elbflorenz
Die Dresdner unternehmen die Reise nach Coburg mit dem Ziel, nach zwei Auswärtsniederlagen in Essen und beim Bergischen HC, auswärts wieder einen Erfolg einzufahren. Man könnte sich mit den Punkten aus dem letzten Heimsieg quasi etwas „vergolden“. Außerdem würden die Dresdner mit einem Erfolg wohl noch klarer in der Spitzengruppe mitschwimmen. Es ist abzusehen, dass sich bis zur Winterpause das Feld der 2. Liga in der Tabelle noch deutlicher einsortieren wird. Dass die Aufgabe in Coburg dabei maximal schwer wird, steht außer Frage. Personell gehen die Dresdner wohl ähnlich wie zuletzt in die Partie.
Der zuletzt so treffsichere Kreisläufer Oliver Seidler (neun Tore gegen Dormagen), der seinen Vertrag beim HCE unter der Woche um zwei Jahre verlängert hat, sagt zum kommenden Spiel: „Es gilt, die guten Dinge, die uns gegen Dormagen stark gemacht haben, mit in das Spiel in Coburg zu nehmen. Wir haben letzte Saison zwei Mal gegen Coburg gewonnen, wissen aber auch, was auf uns zukommt. Coburg ist nicht umsonst im DHB-Pokal so weit gekommen. Wir haben gut trainiert und hoffentlich alle Wehwehchen auskuriert, um dann mit voller Kapelle nach Coburg zu fahren. Für die Spiele bis zur Winterpause brauchen wir gar nicht auf die Tabelle zu schauen, sondern von Spiel zu Spiel. Es ist nicht interessant für uns, wer vor oder hinter uns ist. Es wird vielleicht auch mal Zeit, eine kleine Serie zu starten und nicht immer ein Spiel zu gewinnen und dann eines zu verlieren. Dann kann man am Ende des Jahres vielleicht auf die Tabelle schauen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Wir sollten vor allem darauf achten, was uns stark macht und, ganz wichtig, den Spaß bei der ganzen Sache nicht vergessen. Ich denke, dass wir vor allem in der Abwehr die Möglichkeiten haben, gut zu agieren, um dann auf unser Tempo zu setzen.“