Gegen wen geht es?
Zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison reist der HC Elbflorenz Dresden nach der Länderspielpause zur HSG Nordhorn-Lingen. Nordhorn liegt in Niedersachsen an der deutsch-niederländischen Grenze und hat knapp 55.000 Einwohner. Die nächstgrößeren Städte sind Münster und Osnabrück. In Nordhorn gibt es eine lange Handballtradition. Immerhin war man schon einmal deutscher Vizemeister und hat den EHF-Pokal gewonnen. Erste und zweite Liga sind seit gut drei Jahrzehnten das natürliche handballerische Umfeld des Vereins. Dabei sind die Nordhorner mit 2.178 Zuschauern im Schnitt der Zuschauerkrösus der bisherigen Spielzeit. Namenhafte Spieler hatte die HSG in ihrer Geschichte auch viele. Zu nennen wären z. B. der jetzige Kieler Steffen Weinhold oder der fünf Jahre in Nordhorn aktive Ljubomir Vranjes.
Die bisherige Saison des Gegners
28:34 Punkte und Platz 10 – das ist aus Nordhorner Sicht eine bisher eher ernüchternde Bilanz und wird den Ansprüchen der HSG nicht gerecht. Insgesamt scheint man in Nordhorn mit der Entwicklung der Mannschaft nicht zufrieden. Nun Ex-Trainer Daniel Kubes wurde schon im Dezember von seinen Aufgaben entbunden und die Mannschaft wird sich zur nächsten Saison viel stärker verändern als in den Vorjahren. Eine Stabilität fand die HSG auch nach dem Abgang von Kubes nicht. Nach sieben Niederlagen am Stück in der Rückrunde konnte man zuletzt aber wieder zwei Siege einfahren und so ein weiteres Abrutschen in der Tabelle verhindern. Die Siege gelangen gegen Hüttenberg und Essen.
Das Personal des Gegners
Konstanz und Erfahrung zeichnen den Kader der HSG aus. Viele Akteure haben mindestens reichlich Zweitligaerfahrung, einige sogar Erfahrung in der Bundesliga. Vor allem im Rückraum sind die Niedersachsen mit Johannes Wasielewski (Rückraumrechts), Tarek Marshall (Rückraummitte) und Georg Pöhle (Rückraumlinks) stark besetzt. Dazu kommen Spieler wie Rechtsaußen Maximilian Lux, der derzeit mit 152/63 Toren bester Schütze seines Teams ist. Durchsetzungsfähig ist zudem Kreisspieler Dominik Kalafut. Mit Ivan Budalic und Björn Buhrmester haben die Niedersachsen zudem ein starkes Torhüterduo. Die Sachsen treffen also auf einen Gegner, dessen Kader eigentlich für die Topplatzierungen der 2. Liga zusammengestellt wurde.
Der HC Elbflorenz
Die Sachsen hatten, wie die gesamte 2. Liga, zuletzt eine längere Pause. Ausnahmen waren mit Ivar Stavast, Mindaugas Dumcius und Doruk Pehlivan die Spieler, die bei ihren Nationalmannschaften weilten. Für den Rest des Dresdner Kaders war die Pause, mit Blick auf die fortgeschrittene Saison und den hohen Krankenstand vor dem letzten Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen sicher mehr als willkommen. In Nordhorn wollen die Dresdner nun die Geschichte der bisher so erfolgreichen Rückrunde weiterschreiben und zwei Auswärtspunkte einfahren. In den bisherigen sechs Auswärtsspielen im Jahr 2024 war der HCE fünf Mal erfolgreich. Die Dresdner wissen also, wie man in fremden Hallen auftreten muss. Personell sollten die Sachsen etwas besser daherkommen als zuletzt. Zumindest konnte man in der Länderspielpause den Krankenstand gegen Null senken. In Nordhorn erwartet die Dresdner eine enge und umkämpfte Partie.
HCE-Trainer André Haber sagte vor der Partie: „Die Spieler hatten auch einmal drei Tage frei und haben nur eine kleine Hausaufgabe mitbekommen. Auch gab es mal eine Trainingseinheit nur mit Spielformen, die nichts mit Handball zu tun hatten. Es war wichtig, auch einmal weg vom Handball zu kommen. Mit Nordhorn treffen wir auf eine Mannschaft, die ich auch höher in der Tabelle erwartet habe. Ein körperlich starkes Team, bei dem alles möglich erscheint. Wir müssen uns gegen die HSG aber vor allem viel von unseren eigenen Spielen zuletzt mitnehmen. Unser Selbstbewusstsein aus der Rückrunde mit einbringen und die eigenen Stärken hervorheben.“