Der Gegner
Am Sonntag um 17 Uhr ist der TSV Bayer Dormagen zu Gast zum Familienspieltag in Dresden. Dormagen liegt im Rheinland, im nordwestlichen Teil des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Stadt hat etwa 65.000 Einwohner und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu größeren Städten wie Düsseldorf und Köln. Die Handballabteilung des TSV Bayer Dormagen wurde 1949 gegründet und hat sich im Laufe der Jahrzehnte im deutschen Handball einen Namen gemacht. Die größten Erfolge waren zweimal Rang 5 in der 1. Bundesliga, das Erreichen eines DHB- und eines IHF-Pokal-Finales sowie die Teilnahme am Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger. Diese Saison ist für den TSV die siebte Zweitligaspielzeit in Serie. Vorbildlich ist seit Jahren die Jugendarbeit der Rheinländer, die immer wieder talentierte Spieler hervorbringt. Die massiven finanziellen Probleme, die der TSV während der letzten Saison hatte, scheinen derzeit kein Thema mehr zu sein.
Die bisherige Saison des Gegners
Neben dem TuS Ferndorf und dem TV Hüttenberg ist Dormagen eines der Überraschungsteams der Liga. Durch die Abgänge von Schlüsselspielern wie beispielsweise Ian Hüter und angesichts des geringen Durchschnittsalters der Mannschaft, wurde dem TSV hier und da eine knifflige Saison prognostiziert. Dass die Mannschaft mit 14:8 Punkten bisher so gut dasteht, zeigt, dass der TSV diese knifflige Aufgabe bisher mit Bravour meistert. Vor allem in eigener Halle agierte der TSV mit 12:0 Punkten aus sechs Spielen bisher bockstark. Auswärts gewann man bisher lediglich beim punktlosen Tabellenletzten Konstanz. Mit bisher 32,5 Treffern im Schnitt, ist vor allem die Offensive der heutigen Gäste brandgefährlich. Auf der anderen Seite ist die Defensive der Dormagener bisher nicht die zuverlässigste. Dennoch geht das handballerische Konzept des TSV bisher auf. Die Dormagener werden in Dresden also kaum etwas an ihrer Spielweise ändern.
Das Personal des Gegners
Nach dem Abgang von Rückraumspieler Ian Hüter nach Hamm rückte mit Sören Steinhaus ein anderer Spieler noch mehr in den Fokus des Spiels des TSV. Der Rückraumakteur ist bisher mit 66 Treffern der beste Schütze seiner Mannschaft und der entscheidende Mann auf dem Feld. Neben ihm ist Außen und Routinier Peter Strohsack ein zentraler Spieler, der vor allem angesichts des geringen Durchschnittsalters der Rheinländer auch neben dem Feld eine wichtige Rolle einnimmt. Ganz entscheidend ist zudem Torhüter Christian Ole Simonsen, der bisher in der Saison zu den besten Keepern der Liga gehört. Nicht nur einmal hat Simonsen in dieser Saison die Unzulänglichkeiten seiner Abwehr mit starken Auftritten ausgebügelt. Insgesamt liegen die Stärken des TSV vor allem in seinem Angriff und der unbekümmerten Spielweise der im Schnitt noch jungen Mannschaft.
Der vor dieser Spielzeit als Trainer gekommene Julian Bauer scheint bisher die richtigen Stellschrauben gefunden zu haben. Der 29-Jährige trainierte zuvor die A-Jugend des SC Magdeburg. Er löste den nach Balingen gewechselten Matthias Flohr ab, der in der letzten Saison mit seinem Team lange gegen den Abstieg kämpfte und die Saison davor mit der Mannschaft Platz 15 belegte.
Der HC Elbflorenz
12:10 Punkte nach gut einem Drittel der Saison – damit stehen die Dresdner derzeit auf dem 9. Tabellenplatz. Der Abstand zu den tabellarischen Topteams Bergischer HC und GWD Minden beträgt vier bzw. drei Punkte. Nach der Länderspielpause unterlagen die Dresdner in Essen mit 33:36. Die Sachsen hatten vor allem in der Defensive große Probleme. Insgesamt wartet man beim HC Elbflorenz immer noch etwas auf die Initialzündung. Zuletzt gewann man eines von fünf Spielen, spielte zweimal Remis und verlor zweimal. Realistisch betrachtet: Will man bis zur Winterpause weiter im Geschäft um die Spitzenplätze bleiben, muss der HEC seinen bisherigen Punkteschnitt anheben.
So will man diese Statistik am Sonntag aufbessern, um das Ziel Spitzengruppenplatzierung weiter mit Punkten zu untermauern. Die Liga ist extrem eng, und es ist noch alles möglich. Vor allem in der Defensive müssen sich die Dresdner dabei gegen eine Mannschaft steigern, die vom Spielstil den Essenern nicht unähnlich ist. Die Dresdner hoffen gegen Dormagen auf eine ähnlich stimmungsvolle Kulisse wie gegen Lübbecke. Damals wurde der HC von mehr als 1.900 Fans unterstützt.
HC-Rückraumspieler Mindaugas Dumcius zollt dem Gegner Respekt und klare Ziele: „Dormagen ist eine junge Mannschaft, die bisher viel über ihr Tempo kommt und über die Torhüterleistung. Der vierte Platz ist sicher unerwartet. Wir werden die Mannschaft auf keinen Fall unterschätzen und wir müssen alles geben, um die Punkte in Dresden zu behalten. Wir waren natürlich mit dem Spiel in Essen nicht zufrieden. Wir müssen aber nach vorn schauen und wollen unbedingt zuhause gewinnen, egal ob eklig oder schön. Mit dem Sieg können wir dann hoffentlich eine Erfolgsserie starten.“