Bob Hanning, Trainer des 1. VfL Potsdam, vor dem Punktspiel seines Teams beim ThSV Eisenach
Zum vorletzten Spieltag der 2. Handballbundesliga der Männer empfängt der dicht vor dem Aufstieg in die 1. Handballbundesliga der Männer stehende ThSV Eisenach am Samstag, 03.06.2023 um 18.00 Uhr den 1. VfL Potsdam. Im Vorfeld der Partie sprachen wir mit Bob Hanning, dem Coach des Teams von der Havel.
Mit den Füchsen Berlin als Manager gerade European-League Gewinner durch ein 36:31 über BM Granollers (Herzlichen Glückwunsch!), als Trainer mit dem 1. VfL Potsdam in der 2. Handballbundesliga erfolgreich, hat der Tag des Bob Hanning mehr als 24 Stunden?
Nein. Der Tag ist gut organisiert. Viele Menschen unterstützen mich dabei, alles zeitgenau hinzukriegen.
Der 1. VfL Potsdam und die Füchse Berlin sind eng verzahnt…?
Wir haben für den Nachwuchs ein einmaliges System geschaffen mit der Jugendbundesliga, 3. Liga, 2. Liga und 1. Liga. Ein komplettes Haus, was dazu führt, Talenten jeglicher Art der Entwicklung geben zu können.
Nach der vorjährigen souveränen Aufstiegssaison wurde personell erheblich nachgebessert. Der 1. VfL Potsdam steht aktuell auf Platz 7 mit nur wenigen Zählern Rückstand zur Spitzengruppe. Was zeichnet Ihr Team aus?
Wir sind die jüngste Mannschaft der Liga, individuell stark ausgebildet. Die jungen Spieler haben Spaß, diesen Weg gemeinsam zu gehen.
Auf welche Art Handball setzt Bob Hanning mit dem 1. VfL Potsdam?
Unser Markenzeichen: Kleingruppe und individuell. Wir sind die einzige Mannschaft, die kein 7 gegen 6 spielt. Warum? Ich will meinen Spielern keinen taktischen Vorteil geben. In Unterzahl müssen sie sich im 5 gegen 6 durchsetzen lernen. Das unterstützt die Entwicklung der jungen Spieler.
Welche Rolle spielt der Ex-Eisenacher Blaz Voncina, in wenigen Tagen das 40. Lebensjahr vollendend?
Er ist unser dritter Torwart, leitet mit das Torhütertraining – und sorgt für gute Stimmung.
Der 1. VfL Potsdam in der 1. Bundesliga, eine anzustrebende Vision oder im Zuge der Zusammenarbeit mit den Füchsen Berlin eher kontraproduktiv?
Ich würde das nicht verhindern. Der 1. VfL Potsdam hat mit den Aufgaben in der 2. Bundesliga genug zu tun. Der Verein befindet sich selbst in einem Entwicklungsprozess.
Im Hinspiel, am 2. Weihnachtsfeiertag, unterlag Ihre Mannschaft dem ThSV Eisenach mit 24:29. Das Rückspiel steigt unter einer besonderen Ausgangsposition für Eisenach. Was erwarten Sie von der Partie?
Ein schönes Handballspiel mit fantastischen Fans. Die Eisenacher Mannschaft wird alles dafür geben, sich ihren Traum nicht nehmen zu lassen.
Wie sieht es bei Ihnen personell aus?
Wir wollen in den Wettbewerb nicht mit unterschiedlichen Kadern eingreifen. Wir werden die Partie in Eisenach mit dem Aufgebot wie gegen den Dessau-Roßlauer HV bestreiten. Ein Fragezeichen steht verletzungsbedingt noch hinter dem Einsatz von Moritz Sauter. Der ThSV Eisenach muss in der Lage sein, uns in heimischer Halle zu schlagen. Wir werden alles dafür tun, das ihm so schwierig wie möglich zu machen. Wir wollen jede Partie gewinnen, das gilt auch für die am Samstagabend in Eisenach.
Vorausgesetzt, der ThSV Eisenach steigt in die 1. Handballbundesliga auf, was muss aus Ihrer Sicht unter der Wartburg getan werden, damit es nicht wieder nur ein einjähriges Intermezzo wird?
Egal wie es ausgeht, ob der Dessau-Roßlauer HV oder der ThSV Eisenach, es wird auf jeden Fall ein Ostclub mehr in der 1. Liga sein. Das finde ich gut und wichtig, bin froh darüber. Der ThSV Eisenach ist inhaltlich deutlich besser aufgestellt als beim letzten Aufstieg. Man sieht überall eine klare Handschrift. Die sportliche Entwicklung der Mannschaft wird deutlich durch ihren Trainer geprägt, sie ist durch ihn gewachsen. Der ThSV Eisenach besitzt also eine bessere Voraussetzung als beim letzten Mal. Aber, der Klassenerhalt ist weitaus schwieriger als der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga.
Th. Levknecht