Der TSV Bayer Dormagen musste im fünften Auswärtsspiel eine Niederlage hinnehmen. Im Derby gegen den ASV Hamm-Westfalen verlor das Team um Julian Bauer am Freitagabend mit 35:40 (16:20). Kapitän Sören Steinhaus glänzte dabei als bester Torschütze der Gäste mit sieben Treffern.
Der TSV Bayer Dormagen begann konzentriert und ließ sich von der hitzigen Atmosphäre in der Halle nicht aus dem Konzept bringen. In den Anfangsminuten entwickelte sich zwischen den beiden Teams ein ausgeglichenes Duell, geprägt von einem temporeichen Spiel. Bis zur 12. Minute begegneten sich die beiden Mannschaften noch auf Augenhöhe (6:6).
Dormagen schaffte es in dieser Phase, durch gezielte Kreisanspiele und dynamische Rückraumaktionen die Defensive des ASV immer wieder zu beschäftigen. Besonders das Zusammenspiel zwischen Steinhaus und TSV-Kreisläufern Jan Schmidt und Frederik Sondermann funktionierte bemerkenswert.
Der erste kleine Bruch im Spiel der Gäste kam, als der ASV in der 16. Minute erstmals mit 8:6 in Führung ging. Hamm-Westfalen nutzte diesen Schwung, um den Druck zu erhöhen. Ein effizienter Angriff um Ex-TSV-Spieler Ian Hüter war kaum zu stoppen und setzte seine individuelle Klasse ein, um die Defensive der Gäste vor große Probleme zu stellen.
Kurz vor der Halbzeit geriet Dormagen weiter ins Hintertreffen, was die Gegner gekonnt für sich ausnutzten, um mit einer Serie von erfolgreichen Angriffen auf 20:16 zur Halbzeitpause zu stellen.
Mit neuem Elan in die zweite Halbzeit
In die zweite Halbzeit startete der TSV mit neuem Elan. Ein schneller 2:0-Lauf brachte Dormagen wieder auf 20:18 heran. Die Rückraumspieler agierten zielstrebig und suchten konsequent die Lücken in der ASV-Abwehr. „Unser Tempospiel und der Positionsangriff haben mir gefallen. Wir hatten eine gute Tiefe in den Zweikämpfen und haben bis zum Schluss an den Sieg geglaubt“, lobte TSV-Trainer Julian Bauer.
Doch die Aufholjagd der Gäste wurde rasch gebremst, da Hamm weiterhin durch gezielte Kreisanspiele, insbesondere auf Jonas Stüber, punkten konnte. „Über das Spiel hinweggesehen, haben wir leider zu viele Probleme mit der gegnerischen Kreiskooperation mit Jonas Stüber. Das war einfach gut gespielt“, so Bauer. „Wir hatten in unseren Abwehrsystemen zu große Probleme. Dadurch konnten wir unseren Torhütern nicht so helfen, sodass wir nicht die Wurfzonen bekamen, die wir eigentlich haben wollten.“
Dormagen zeigte großen Kampfgeist in der Schlussphase
Über weite Strecken der zweiten Halbzeit liefen die Dormagener einem Drei-Tore-Rückstand hinterher und versuchten mit schnellen Toren im Angriff den Abstand zu verringern. In den letzten Minuten des Spiels wurde es dann nochmals hektisch.
Der TSV Bayer Dormagen setzte alles auf eine Karte und stellte auf eine offene Manndeckung um. Diese Maßnahme zeigte kurzzeitig für ihre erhoffte Wirkung: Fünf Minuten vor Schluss lag der TSV noch mit sechs Toren hinten und zwei Minuten vor Schluss verkürzte er auf 36:34. Doch die Westfalen bewiesen in den entscheidenden Momenten ihre Abgeklärtheit. Zwei schnelle Tore sorgten dafür, dass das Spiel zugunsten der Gastgeber mit 40:35 entschieden wurde.
„Erst einmal ein riesen Kompliment an meine Mannschaft. Das war ein intensives Spiel und wir haben mit allem, was wir hatten, dagegengehalten“, lobte Bauer seine Mannschaft. „Wir kämpfen uns in den letzten Minuten auf Minus zwei heran und das Ding ist wieder heiß. Das zeugt einfach von unbändigem Glauben und einem unbändigen Kampf. Die Mentalität dieser Gruppe ist einfach herausragend.“
Der TSV wird nun die Länderspielpause nutzen, bevor er am 18. November gegen den TV Hüttenberg im heimischen TSV Bayer Sportcenter antritt. Die nächste Chance auf einen Auswärtssieg bietet sich dann am 24. November gegen den HC Elbflorenz Dresden.
Die Spielstatistik
ASV Hamm-Westfalen – TSV Bayer Dormagen 40:35 (20:16)
TSV: Oberosler, Simonsen; Krist, Reuland (3/2), Senden (3), Leis, Boehnert (2), Kriescher (1), Köster (4), Boeckenholt (3), Schroven (1), Strosack (5/1), Schmidt (4), Steinhaus (7), Sondermann (2), Trainer: Julian Bauer
ASV: Hertlein, Katsigiannis, Wollert; Huesmann (7/5), Meyer-Siebert (6), Bottcher (2), Machner (4), Hüter (6), Haunold, Bornemann (8), Korber, Stüber (6), Jacobs, Cossmann (1), Trainer: Michael HegemannSR: Halbach, Halbach
Zeitstrafen: 10:14 Minuten
Siebenmeter: 3/4 – 5/5
Spielverlauf: 2:2 (4.), 6:6 (12.), 8:6 (15.), 15:12 (24.), 15:14 (25.), 18:15 (28.), 20:16 (30.) – 20:18 (33.), 24:21 (36.), 28:25 (42.), 31:27 (47.), 33:30 (52.), 36:30 (56.), 36:34 (59.), 39:34 (60.), 40:35 (60./EN)