Das hatten sich die Handballer des ASV Hamm-Westfalen anders vorgestellt: Beim Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga wollte die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht am Freitagabend vor 2.050 Zuschauern die Auswärtssiegesserie der Rückrunde fortsetzen, nach sieben Siegen in fremden Hallen wurde beim VfL Potsdam allerdings nichts daraus. Der feierte durch ein verdientes 38:28 (19:16) einen Spieltag vor dem Saisonende die Meisterschaft und sorgte zudem für eine stimmungsvolle Verabschiedung vom scheidenden Trainer Bob Hanning. Dieser war schon vor Spielbeginn von Franz Dressel in dessen Rolle als HBL-Vizepräsident zum „Trainer des Jahres“ der Liga ausgezeichnet worden.
Was folgte, dürfte Hannig nicht minder gefreut haben. Gegen die auswärtsstarken Westfalen, die erwartungsgemäß nur auf Nico Schöttle und Philip Jungemann verzichten mussten, zeigte der VfL erneut von Beginn an eine starke Leistung. Eine gute Halbzeit war da für den ASV zu wenig, um an Ende nicht ungewollter Bestandteil einer vorzeitigen Meisterfeier zu werden. „Bei uns haben Energie und Kraft gefehlt“, meinte ASV-Kapitän Fabian Huesmann nach der Partie. In dieser boten sich zwar vor allem im ersten Abschnitt gute Möglichkeiten, aufgrund ausgelassener Chancen lagen die Gäste aber schon zur Pause mit 16:19 zurück. Insgesamt nutzte der Tabellendritte weniger als die Hälfte seiner Angriffe erfolgreichen Abschluss.
In der zweiten Halbzeit stellte der Spitzenreiter dann schnell die Weichen Fahrtrichtung Meisterschaft, innerhalb von etwas mehr als sechs Minuten gelang dem VfL ein 6:1-Lauf, die Partie war beim Stand von 25:17 trotz aller Bemühungen der Gäste praktisch entschieden.
Für den ASV geht es nun darum, im Heimspiel des letzten Spieltages am kommenden Samstag für einen erfolgreichen Saisonabschluss und würdigen Abschied der scheidenden Akteure zu sorgen. „Da werden wir nochmal alles raushauen, was geht“, verspricht Kapitän Huesmann. Verlassen werden die ASV-Profis am Saisonende Trainer Michael Lerscht, Co-Trainer Jens Gawer, Markus Fuchs, Jan von Boenigk, Björn Zintel, Alexander Schulze, Jan Wesemann, Nico Schöttle und Florian Scheerer. Anwurf zum Spiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke ist um 18 Uhr, Einlass in die WESTPRESS arena ist ab 16:30 Uhr. Die Zuschauer der Partie haben nach dem Spiel die Möglichkeit, das Finale der Champions-League zu schauen.
VfL Potsdam – ASV Hamm-Westfalen 38:28 (19:16)
VfL: Ferjan (16 Paraden, 41 %), Voncina (1 P., 17 %) – Hansson, Schramm, Simic (7), Siemer (5), Beneke (11), Kofler (2), Nowak (2), Orlov (1), Gorpishin, Roosna (6), Fuhrmann, Sauter (3), Katic
ASV: Colodeti (6 Paraden, 35 %), Hertlein (6 P., 21 %) – Huesmann (6), Fuchs, Scheerer (1), Artmeier, Schulze, Sterba, Zintel (6), Haunold (1), Bornemann, Dayan (7), Stüber (3), von Boenigk (4)
Schiedsrichter: Adrian Kinzel, Sebastian Grobe
Zuschauer: 2.050
Zeitstrafen: VfL 0 min, ASV 2 min