Mit einem 34:25 (16:14)-Heimsieg gegen den TuS Lintfort in der 2. Handball Bundesliga der Frauen haben die Kurpfalz Bären ihre Talfahrt gestoppt und eine Reaktion auf zuletzt schwache Spiele gezeigt. Vor 250 Zuschauern überragte Svenja Mann mit 17 Treffern, zudem hielt Torfrau Johanna Wiethoff in der Endphase wichtige Bälle. „Wir haben heute einen wichtigen Step gemacht, haben Leidenschaft und Herz auf die Platte gelegt. Heute dürfen wir uns freuen und happy sein“, sagte Trainer Franzi Garcia auf der Pressekonferenz.
Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein dagegen war vom Auftreten ihrer Mannschaft „enttäuscht“ und bemängelte beim Stand von 22:24 vor allem die schwache Abschlussquote. In der Tat lief Wiethoff in der Endphase heiß, konnte in der Schlussviertelstunde mit sechs Paraden glänzen, darunter zwei Siebenmeter. „In der Crunch Time waren wir da und haben es dann auch bis zum Ende durchgezogen“, so Garcia. Die Bären legten vor heimischer Kulisse gut los, standen aggressiv in der Abwehr und beeindruckten Lintfort in den ersten Minuten. Drei Treffer von Kapitänin Rebecca Engelhardt sowie ein verwandelter Siebenmeter von Mann sorgten für eine schnelle 4:1-Führung, das Publikum nahmen die Spielerinnen direkt mit.
Lintfort aber zeigte in der Folge, warum man bereits sieben Zähler auf dem Konto hatte: Mit einer guten Laura Graef im Rücken und schnellem Spiel nach vorne gelang den Gästen ein 5:0-Lauf zur 6:4-Führung nach nicht mal zehn gespielten Minuten. „Wir schließen in der Folge unsere Angriffe zu früh und teilweise auch zu hektisch ab“, so Garcia zur Phase nach der Führung. Nach einer Viertelstunde lag Lintfort mit 10:6 in Front, in der Folge bewiesen die Bären aber ihr Herz und kämpften sich mit Leidenschaft aus dem Tal. Svenja Mann gelang in der 20. Minute der 12:12-Ausgleich, mit einer Abwehrumstellung fünf Minuten vor der Pause gelangen den Bären noch etliche Ballgewinne und eine 16:14-Halbzeitführung.
Nach der Pause schafften es die Bären sich peu à peu abzusetzen, beim 24:19 (43.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore, allerdings verpasste es die Mannschaft von Garcia immer wieder den Sack zuzumachen und scheiterte an Lintforts Torfrau Laura Graef (am Ende 15 Paraden). Beim erwähnten Stand von 24:22 für die Bären war es dann Wiethoff, die ihren Kasten vernagelte, das 26:22 (50.) per Kempa durch Mann brachte die Halle dann zum „Beben“ und Ketsch blieb bis zum Abpfiff konsequent. Ein 5:0-Lauf vom 27:23 auf 32:23 (55.) unterstrich die von Garcia geforderte Mentalität „bis zum Ende voll da zu sein.“ Die Roten vom Altrhein bejubeln so einen wichtigen 34:25-Sieg und haben den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wieder hergestellt, wohl wissend, dass der Weg noch lang ist.
„Ich habe es der Mannschaft ebenfalls gesagt, wir haben ein Spiel gewonnen, darüber freuen wir uns, erreicht haben wir noch lange nichts. Dieses Feuer, diese Leidenschaft und auch die Tatsache, dass wir mit lediglich acht technischen Fehlern und einer Wurfquote von 64 Prozent das Spiel beenden, sollte unser eigener persönlicher Anspruch sein“, beendete Garcia die Pressekonferenz.