Schwarzwald-Team punktet nach Aufholjagd in Waiblingen
Waiblingen – Vier Niederlagen in Serie hatten Spuren hinterlassen. Doch Nummer fünf wurde eindrucksvoll abgewendet. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof haben einen leidenschaftlichen Auftritt hingelegt und beim letztjährigen Erstligisten VfL Waiblingen ein 31:31 (14:16) gefeiert.
„Die Freude in der Kabine war riesig“, unterstrich Trainer Martin Schwarzwald. Mächtig stolz besonders auf Greta Kavaliauskaite, die sich nach ihrer schweren Erkrankung zurück auf die Platte gekämpft hat und der es vorbehalten war, den Punkt in letzter Minute nach Vorarbeit der beiden gut aufgelegten Deborah Spatz und Lotte Iker zu sichern.
Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg. Schon nach sechseinhalb Minuten nahm Schwarzwald seine Torfrau Dana Centini von der Platte. Die hatte bis dahin lediglich eine Parade gezeigt und der Coach wollte extrem früh einen neuen Reiz setzen. Was nicht auf Anhieb fruchtete, denn Waiblingens Spielmacherin Matilda Ehlert und der VfL legten vor. Über 6:3 (7.), 9:6 (12.) bis zum 12:7 (17.).
„Waiblingen hat mit Biss verteidigt, aber im Angriff war unsere Leistung absolut okay“, sah Schwarzwald einen klaren Aufwärtstrend zu den Vorwochen. Und wusste um seine „Lebensversicherung“. Um Deborah Spatz, die als gebürtige Badenerin erneut gegen den VfL glänzte. Nach acht Toren im Hinspiel waren es nun allein vier für ihre Farben in Serie zum 13:15 (27.).
„Mit zwei Toren Rückstand zur Pause waren wir gut bedient. Das Momentum haben wir genutzt, weil wir gemerkt haben, dass wir noch nicht alles gebracht haben“, erklärte Schwarzwald die folgende Steigerung besonders in der Deckung hinter der die eingewechselte Torfrau Aleksandra Orowicz zu einem guten Rückhalt anwuchs.
Kirchhof erhöhte das Tempo und hatte Vorteile im Umschaltspiel. Auch die Abwehr–Angriff-Wechsel von Kavaliauskaite zu Spielmacherin Iker oder Kreisläuferin Weyh funktionierten. Spatz bewies zudem auf der Spitze der 5:1-Deckung ihre Antizipationsfähigkeiten. Per Doppelschlag durch Weyh gelang der Ausgleich zum 21:21 (39.), den Agustina Jaén Loro zur Führung veredelte (40.). Da roch es gar nach Auswärtssieg, als Spatz, Sauerwald und Iker auf 28:25 stellten (50.).
Doch Waiblingen schlug zurück, ging volles Risiko mit zusätzlicher Feldspielerin – und drehte den Spieß zum 31:29 um (58.). Da war guter Rat teuer. Kirchhof fand ihn. Denn im Training schiebt Wiktoria Zakrzewska Extra-Schichten mit Siebenmetern. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ sagte sich Schwarzwald. Zakrzewska sagte zu – und verkürzte nach einem Foulspiel an Spatz vom Punkt (59.). Der vorletzte Treffer, der Greta Kavaliauskaite ermutigte, es auch noch mal zu versuchen. Mit Erfolg, der Kirchhof viel Kraft für die kommenden Aufgaben gibt.