Nachdem die Handballerinnen aus Buchholz-Rosengarten sich in der Vorwoche bereits mit nur einem Tor Unterschied gegen die Tabellenletzten aus Schotzach-Bottwartal geschlagen geben mussten, verloren die auf Tabellenplatz vier stehenden Niedersächsinnen auch beim zweiten Auswärtsspiel des Jahres denkbar knapp gegen die direkten Tabellennachbarinnen in Solingen.
Bereits zu Beginn des Spiels traten die Buchholzerinnen nervös auf und leisteten sich einige Fehlpässe, so dass die Gastgeberinnen aus Solingen vor 403 Zuschauern nach zweieinhalb Minuten mit 2:0 in Führung gingen.
Doch die Luchse fingen sich und zogen nach sieben Minuten mit 3:4 am HSV vorbei. Bereits zehn Minuten später lagen die Gäste aus der Nordheide durch einen Treffer von Wiebke Meyer mit vier Toren 6:10 in Führung. Mit einer starken Abwehrleistung und einer wie immer glänzend aufgelegten Mareike Vogel im Tor sah es in der ersten Halbzeit lange so aus, als würden die Luchse in Solingen erfolgreich sein können.
Trotz der Verletzung von Topscorerin Levke Kretschmann zeigten sich die Luchse über weite Strecken des Spiels gut aufgelegt. Insbesondere Luisa Marla Hinrichs überzeugte mit ihren sicher verwandelten 7-Meter-Würfen.
Nach 20 Minuten erhöhte Cara Reiche die Führung sogar auf fünf Treffer zum 8:13.
Doch beide Torhüterinnen der Solinger Mannschaft waren an diesem Abend hervorragend aufgelegt und so verhinderte insbesondere Senanur Gün auf Seiten der Gastgeberinnen mit 13 Paraden Schlimmeres. Aber auch auf der Gegenseite hielten Mareike Vogel und Danique Trooster mit 10 bzw. acht Paraden ihren Kasten sauber und bildeten ein solides Fundament für ihre Mannschaft.
Trotz Unterzahl nach 21:30 Minuten gelang es den Spielerinnen des HSV den Anschluss zu halten und so gingen beide Mannschaften mit einem wieder engeren Ergebnis von 13:15 in die Halbzeitpause.
Den besseren Start in die zweite Spielhälfte hatten eindeutig die Solinger Spielerinnen, die bereits in der 33. Minute mit dem 15:15 durch Nele Wehy ausgleichen konnten. In den nächsten beiden Minuten setzten sich die Gäste zwar erneut mit 16:18 ab, jedoch glichen die Solingerinnen nach 38:21 erneut zum 19:19 aus. Zweimal noch konnte Wiebke Meyer die Luchse in Führung bringen. Doch nach 45 Spielminuten übernahmen die Gastgeberinnen das Spiel und zogen ihrerseits bis auf 29:25 davon.
Drei Minuten blieben den Spielerinnen aus der Nordheide noch, um das Spiel zu drehen, doch an diesem Abend fehlten letztlich die Kräfte und die Gastgeberinnen nutzen die ablaufende Zeit clever, so dass die Luchse nur auf 29:28 verkürzen konnten.
Letztlich ist der knappe Sieg für die Solingerinnen jedoch genauso verdient, wie es ein Unentschieden oder ein Sieg der Gäste gewesen wäre. Beide Mannschaften hatten sehr starke, aber auch sehr nervöse und von technischen Fehlern geprägte Phasen.
Trainer Dubravko Prelcec würdigte das engagierte und kräftezehrende Auftreten auf beiden Seiten: „Solingen hatte heute den besseren Start für sich erwischt, doch wir haben schnell gezeigt, dass unsere Mannschaft großes Potential hat. Leider konnten wir in der zweiten Halbzeit nicht an die Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen und mussten dann immer wieder dem Rückstand hinterherlaufen. Wir gratulieren der Mannschaft von Solingen-Gräfrath zum verdienten Sieg.“
Auch Luchse-Geschäftsführer gratulierte den Gastgeberinnen, die sich trotz des Rückstands in der ersten Halbzeit nicht aufgegeben und weiterhin an den Sieg geglaubt haben: „Solingen hat heute gezeigt wie wichtig es ist, als Mannschaft zusammenzustehen und sich nicht aufzugeben. Ich bin dennoch stolz, dass sich unsere Mannschaft wie schon in der letzten Woche gegen Ende wieder herangekämpft hat. Trotzdem schmerzen zwei Niederlagen in Folge mit nur einem Tor sehr.“
Die Handball-Luchse müssen nun die verbleibenden vier Tage nutzen, denn schon am 25. Januar stehen die Niedersächsinnen zum Nordderby im Viertelfinale des DHB-Pokal gegen den VfL Oldenburg wieder auf der Platte.
Ob die Buchholzerinnen im Pokal bestehen werden, wird auch von der Heimkulisse und den Luchse-Fans abhängen. Die Supporters haben auch in Solingen eine beeindruckende Kulisse geschaffen und gehören mit Sicherheit zu den besten und engagiertesten der Liga.
HSV Solingen-Gräfrath 76:
Gün (13 Paraden), Krückemeier (2 Paraden), Wehy (3), Adams (6), Karathanassis (5), Polzs (3), Seiffarth, Reinarz (5), Kamp, Müller, Penz (1), Jörgens (3), Brandt (3)
Handball Luchse:
Vogel (10 Paraden), Trooster (8 Paraden), Rühl, Harms, Nicolai (1), Lamp (3), Pieszkalla (2), Reiche (3), Geist (2), Morlandsto (3), Axmann, Meisner, Hinrichs (8), Meyer (6), Ansorge
Quelle: Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten