Müde, aber glückliche Gesichter waren es, die in der Nacht zum Sonntag gegen 4 Uhr aus dem Bus an der Sömmeringhalle ausstiegen. Nach einem 29:30 (17:15) Sieg bei den Tigers Waiblingen kamen die Berlinerinnen nach 21 Stunden und mit 2 Punkten im Gepäck wieder in der Hauptstadt an.
Die Gäste, die heute auf Anais Gouveia (verletzt) und Linea Höbbel (beruflich verhindert) verzichten mussten, fanden gerade in der Anfangsphase sehr gut ins Spiel. Die SPREEFÜXXE starteten heute überraschend mit zwei Kreisläuferinnen, die von der Waiblinger Abwehr meist nur auf Kosten von Strafwürfen und Zeitstrafen gestoppt werden konnten. So stand es nach neun Minuten 2:7. Doch nun hatten sich auf die Gastgeberinnen gefangen und kamen bis auf 6:10 heran. Nach einer Viertelstunde nahm Waiblingens Trainer Kai Freese die erste Auszeit. Mit Erfolg: seine Mannschaft kehrte wie verwandelt aufs Spielfeld zurück. Die FÜXXE taten sich im Angriff schwer und brachten sich selbst um eine höhere Führung. Innerhalb von zehn Minuten drehte sich das Spiel und die Tigers glichen zum 12:12 aus. Jetzt nahm auch FÜXXE Coach Susann Müller ihr erstes Time Out. Die Berlinerinnen stellten im Angriff auf nur noch eine Kreisläuferin um, doch dies brachte nicht den erhofften Erfolg. In der Abwehr standen die Hauptstädterinnen nicht so kompakt und aggressiv wie sonst und hatten immer wieder Probleme Waiblingens Rückraumshooterin Laura Nagy, die fünf ihrer sieben Treffer in der ersten Halbzeit erzielte, in den Griff zu bekommen. Auch im Angriff lief es nicht mehr und so erspielten sich die Gastgeberinnen vor knapp 300 begeisterten Zuschauern eine 17:15 Halbzeitführung.
Beide Mannschaften starteten mit Tempohandball in den zweiten Durchgang. Die ersten sechs Treffer bis zum 20:18 fielen bis zur 34. Minute. Die Berlinerinnen stellten auf eine 5:1-Abwehr mit der vorgezogenen Leoni Baßiner um, was den Waiblingerinnen zwar Probleme bereitete, doch die FÜXXE schafften es nicht näher als bis auf ein Tor heranzukommen. Nach dem 21:21 Ausgleich durch Michelle Stefes (41. Minute) nahmen die Tigers die zweite Auszeit. Die Gastgeberinnen erzielten daraufhin drei Tore in Folge und die Berlinerinnen lagen 15 Minuten vor dem Ende mit 24:21 zurück. Danach war das Spiel an Spannung kaum zu überbieten. Die SPREEFÜXXE trafen zum 24:24 Ausgleich, ehe Waiblingen erneut mit einem Tor in Führung ging. In der 54. Minute nahm Susann Müller ihre zweite Auszeit. Jonna Schaube traf zum Ausgleich. Zwei starke Abwehraktionen und Langpässe von Torfrau Natalia Krupa, bescherten den Gästen wichtige Kontertore durch Linksaußen Alissa Werle zur 26:28 Führung. Die Gastgeberinnen glichen zwei Minuten vor Schluss erneut aus. Doch Jonna Schaube und Kapitänin Lucy Gündel brachten die Gäste mit etwas mehr als einer Minute auf der Uhr mit 28:30 in Front. 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff verkürzten die Tigers auf 29:30. Berlin nahm die letzte Auszeit. Waiblingen empfing sie danach mit einer offensiven Deckung direkt an der Mittellinie. Die SPREEFÜXXE konnten den Ball halten und brachten den sehr glücklichen Sieg ins Ziel.
„Nach einer langen Busfahrt sind wir gut ins Spiel gestartet. Danach wurde unser Spiel sehr hektisch und wir haben sowohl im Angriff als auch in der Abwehr zu viele Fehler gemacht,“ analysierte FÜXXE Kreisläuferin und fünffache Torschützin Jonna Schaube nach dem Spiel. „Trotz eines zwischenzeitlichen drei Tore Rückstands haben wir nicht aufgegeben und konnten das Spiel mit etwas Glück für uns entscheiden.“
„Wir bringen uns selbst in diese unnötigen Situationen, das Spiel so spannend zu machen. Ich bin jedoch sehr froh, dass wir uns da auch wieder rauskämpfen,“ sagte eine erleichterte FÜXXE Trainerin nach dem Spiel. „Und da gehört natürlich auch etwas Glück dazu. Wir haben jetzt drei Wochen uns auf das schwere Spiel in Rödertal vorzubereiten und werden diese Zeit nutzen, an gewissen Dingen zu arbeiten.“
Aufgrund des international spielfreien Wochenendes (23./24.11.) und das durch das vorgezogene Solingen Spiel vom 30.11. sind die SPREEFÜXXE Berlin nun an beiden Wochenenden spielfrei. Am Samstag, den 07.12. steht dann das Topspiel beim Aufstiegskandidaten HC Rödertal an.
Tigers: Thomsen, Thurner; Hildebrandt, Toth 1, Johansen, Gettwart 6/4, Kattner, Brand 1, Walz, Gisa 2, Luber 6, Nagy 7, Keil 6
FÜXXE: Krupa, Szott; Martin 5/5, Njinkeu, Fichtner 2, Fodjo, Gündel 4, Cappellaro 5, A. Höbbel 1, Lilholt, Schaube 5, Werle 2, Baßiner 4/2, Stefes 2