Die Mittelhessen verlieren beim THW Kiel nicht nur das Spiel mit 24:35, sondern auch ihren serbischen Routinier, der sich kurz vor der Pause am Knie verletzt.
Handball-Bundesligist HSG Wetzlar hat den Pokal-Coup von vor knapp 14 Monaten nicht wiederholen können und beim THW Kiel eine deutliche Niederlage kassiert. Dort, wo die Mittelhessen am 3. Oktober 2023 mit 32:31 triumphiert hatten, unterlagen sie am Samstagabend mit 24:35 (10:16). Weitaus bitterer als die Pleite ist die Knieverletzung von Nemanja Zelenovic, die er sich kurz vor der Pause zugezogen hatte.
Der Spielverlauf
Der Start verlief schon wenig erbaulich. Domen Novak scheiterte in der zweiten Minute gleich mit einem Siebenmeter an Kiels Schlussmann Andreas Wolff. Und der Ex-Wetzlarer im Kasten des Rekordmeisters sollte den Mittelhessen noch weitaus häufiger an diesem Abend im Weg stehen. Am Ende kam der Nationalkeeper auf 17 Paraden. Dem gegenüber stand eine Wurfquote der HSG von 52 Prozent – damit war es schwierig, den THW in Bedrängnis zu bringen. Nach dem frühen 0:3 blieben die Gäste zwar über 4:5 (10.) und 6:8 (16.) noch in Schlagdistanz, mussten dann aber abreißen lassen und lagen in der 24. Minute mit 7:14 zurück. Erst die Hereinnahme des siebten Feldspielers im Angriff anstelle des Torwarts half der HSG in der Offensive, so dass sie auf 10:15 herankam. Acht Sekunden vor der Pause passierte dann das Unglück von Nemanja Zelenovic, der in einer Angriffsaktion am Hallenboden hängenblieb und sich am linken Knie verletzte. Der Serbe konnte nur gestützt von zwei Betreuern das Feld verlassen.
Als Stefan Cavor im zweiten Durchgang zum 15:19 traf (38.), waren die Wetzlarer wieder auf vier Tore herangekommen, doch sie scheiterten in der Folge immer wieder an Wolff, so dass es die Kieler auch ohne Eric Johansson (krank) und Elias Ellefsen á Skipagötu (Schulterverletzung) schafften, Schritt für Schritt weiter davonzuziehen. Über 24:17 (42.) und 30:21 (52.) lagen beim 32:22 erstmals zehn Treffer zwischen beiden Teams.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Das Spiel ist schnell erklärt. Wie sind auf einen Gegner getroffen, der der typisch angeschlagene Boxer war. Natürlich ohnehin mit einer guten Grundqualität ausgestattet, haben die Kieler von der ersten Minute an alles reingelegt und uns gleich zu Beginn schon den Schneid abgekauft. Davon haben wir uns im Grunde in der gesamten Partie nicht erholt. Wir haben die Mannschaft in der Halbzeitpause mal erinnert, welche guten Möglichkeiten sie im ersten Durchgang hatte. Das hat dann eine Viertelstunde gehalten und wir haben zumindest den Rückstand nicht größer werden lassen, aber wir kamen nicht dichter heran und konnten die Ausfälle des THW nicht wirklich nutzen. Das tut natürlich am Ende weh, aber all das ist überschattet durch den Ausfall von Nemanja Zelenovic. Das hat alle getroffen und ist sehr traurig. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist, wie es gerade aussieht.“
Der Ausblick
Für die HSG geht es am kommenden Samstag mit dem nächsten Top-Gegner weiter. Dann kommt Spitzenreiter MT Melsungen in die Buderus Arena. Anpfiff der Partie ist um 19 Uhr. Sitzplatzkarten gibt es keine mehr, Stehplatztickets sind aber noch erhältlich. Entweder online unter ticket.hsg-wetzlar.de oder auf der Geschäftsstelle der HSG Wetzlar in der Buderus Arena (Montag bis Freitag, 9 – 17 Uhr).
Das Stenogramm
Kiel: Mrkva, Wolff – Duvnjak (6), Landin, Overby (1), Wiencek (4), Pabst (2), Dahmke (4), Zerbe (3), Madsen (4), Bilyk (7), Pekeler (2), Imre (2/2).
Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic – Meyer (1), Mappes (3/2), Ole Klimpke, Krakovszki (2), Vranjes, Becher, Schoch (5), Müller (4), Löwen (4), Zelenovic, Zacharias (2), Novak, Cavor (3).
Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich (Berlin) – Zuschauer: 10.250 – Zeitstrafen: 6:4 Minuten.