Am kommenden Sonntag möchte der TBV Lemgo Lippe seine Miniserie von wettbewerbsübergreifend drei Siegen in Folge ausbauen. Am 7. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga empfangen die Lipper ab 16:30 Uhr den Tabellenvorletzten TVB Stuttgart in der Phoenix Contact-Arena. Der TBV rechnet gegen die Schwaben erneut mit rund 4.000 Handball-Fans in der Halle.
Mit nur einem Sieg aus sieben Spielen laufen die Stuttgarter derzeit ihren Erwartungen hinterher. Doch bereits vor der Saison hielten sich die TVB-Verantwortlichen mit klar formulierten Zielen zurück. Zu groß waren die Fragezeichen, die die vielen Transfers und die Langzeitverletzten mit sich brachten. Gleich sieben „Neue“ galt es für TVB-Trainer Michael Schweikardt in der Vorbereitung zu integrieren, darunter Königstransfer Lenny Rubin sowie den zuvor an Zweitligist Hamm-Westfalen ausgeliehenen Nico Schöttle. Mit Gianfranco Pribetic, Bruno Reguart Massana, Achilleas Toskas und Luka Krivokapic angelten sich die Stuttgarter im Sommer zudem verheißungsvolle Talente aus dem Ausland, die sich nun erstmals in der Bundesliga bewähren dürfen. So wurde die Mannschaft im Sommer zwar deutlich verjüngt, weist jedoch auch weniger Erfahrung auf, die den Verein in Person von u.a. Silvio Heinevetter, Adam Lönn, Egon Hanusz und Marino Maric in der letzten Transferperiode verlassen hat. Die Leistungsträger Lukas Laube, Max Häfner und Jonas Truchanovicius fehlten in der Vorbereitung verletzungsbedingt. Während Laube mittlerweile sein Comeback feierte, arbeitet Häfner nach seinem im Februar erlittenen Kreuzbandriss weiter an der Rückkehr auf die Platte. Bitter: Im Ligaspiel gegen Leipzig zog sich Truchanovicius nach seiner Rückkehr erneut eine Knieverletzung zu und wurde wieder am Kreuzband operiert.
Zum Start der neuen Spielzeit hagelte es für die Stuttgarter überdeutliche Schlappen gegen den SC DHfK Leipzig (24:33) und die SG Flensburg-Handewitt (25:39), ehe die Schwaben am dritten Spieltag gegen Erlangen das glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten und den ersten Saisonsieg feiern konnten (26:25). Tiefpunkte folgten beim Heimspiel gegen Wetzlar (23:26) und beim frühen Aus im DHB-Pokal gegen den kommenden Gegner des TBV, Zweitligist HSC 2000 Coburg (22:25). „Stuttgart ist von den Punkten her sicherlich nicht gut in die Saison gestartet, ist aber definitiv eine Mannschaft, die sehr unangenehm zu bespielen ist und viel individuelle Qualität mitbringt“, rechnet Kehrmann der Tabelle zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch keine Aussagekraft zu. „In der Abwehr agieren sie im 6:0-Verbund sehr körperlich. Da werden wir viel Geduld zeigen müssen, um die Stuttgarter Defensive auseinander zu ziehen. Alles in allem ist es schwer, das Spiel vorzubereiten, weil der TVB derzeit aufgrund von Verletzungen immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen auftritt. Prägend für das Offensivspiel sind auf jeden Fall Kai Häfner und Lenny Rubin – und auch auf die Achse um die Kreisläufer gilt es ein besonderes Augenmerk zu legen. Letztendlich wird es darum gehen, unsere eigene Leistung auf die Platte zu bringen. Wir wollen Stuttgart vom ersten Moment an unter Druck setzen und mit viel Tempo nach vorne spielen“, hat sich der Lemgoer Trainer bereits einen Matchplan bereitgelegt.
Die direkten Aufeinandertreffen zwischen dem TBV und dem TVB brachten in der Vergangenheit stets Spannung mit sich. Von den letzten fünf Spielen gewannen die Lemgoer drei und mussten zweimal in eine Niederlage einwilligen. Vor heimischer Kulisse musste der TBV in der Liga zuletzt im Mai 2017 einen Punktverlust gegen Stuttgart hinnehmen (24:24).
Geleitet wird die Begegnung am Sonntag vom Schiedsrichtergespann Marcus Hurst und Mirko Krag. Im Vorverkauf wurden bis Freitagmorgen bereits über 3.800 Tickets verkauft, sodass erneut mit einer Kulisse von über 4.000 Fans gerechnet werden kann. „Ich hoffe, dass unsere Fans uns am Sonntag wieder zahlreich unterstützen und die Leistungen meines Teams in den letzten Wochen mit einer vollen Halle honorieren. Es wird auf jeden Fall ein heißes Duell!“, freut sich Kehrmann bereits auf eine tolle Kulisse. Karten sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich. Dyn überträgt die Begegnung zudem ab 16:15 Uhr live.