Die Mittelhessen zeigen zum Bundesliga-Auftakt beim SC Magdeburg über weite Strecken eine gute Leistung, leisten sich dann aber in einer Phase zu viele Fehler und verlieren mit 28:35.
Am Ende fiel die Niederlage für Handball-Bundesligist HSG Wetzlar beim SC Magdeburg etwas zu hoch aus. Ein 28:35 leuchtete am Samstagabend nach dem ersten Saisonspiel von den zahlreichen Anzeigetafeln in der bullig heißen Getec-Arena.
Über weite Strecken lieferten die Grün-Weißen eine gute Leistung ab – vor allem im Angriff. Doch insgesamt waren es ein paar Fehler und vor allem Fehlwürfe zu viel, um den Deutschen Meister in dessen Wohnzimmer noch mehr unter Druck zu setzen.
Der Spielverlauf: Im Angriff legten die Mittelhessen im ersten Durchgang einen starken Auftritt hin. Zumeist lagen sie in Führung und zeigten stellenweise sehenswerte Kombinationen. „Wir hatten es geschafft, dass die Magdeburger nicht in ihren gewohnten Flow kamen“, sagte HSG-Cheftrainer Frank Carstens, der sich dennoch ärgerte, dass sich seine Mannschaft mit ein paar Fehlwürfen zu viel um ein besseres Halbzeitergebnis brachte. Denn nach 30 Minuten führten die Magdeburger mit 18:16.
Nach Wiederbeginn blieb es bis zum 20:22 bei diesem Zwei-Tore-Rückstand für die Wetzlarer, ehe sieben verhängnisvolle Minuten die Partie entschieden. Auf einmal wechselten sich im Angriff der Grün-Weißen technische Fehler und Fehlwürfe ab, so dass der SCM mit einem 6:0-Lauf auf 28:20 enteilte. Danach verlief die Partie wieder ausgeglichener, doch sie war entschieden. Beim 27:31 verkürzte die HSG zwar wieder auf vier Treffer, was Frank Carstens später mit einem „Hut ab, dass wir nach dem Acht-Tore-Rückstand noch einmal herangekommen sind“ kommentierte. Doch nach der kleinen Aufholjagd musste er dann wieder von Außen mit ansehen, wie in den Schlussminuten beste Wurfchancen nicht genutzt wurden und die Niederlage am Ende dann doch etwas zu hoch ausfiel.
Der schönste Wetzlarer Moment: In der 18. Minute war Domen Novak hellwach. Erst erzielte er von Rechtsaußen die 11:10-Führung und stibitzte im Zurücklaufen den Magdeburgern bei deren Anwurf den Ball und traf nur sieben Sekunden später per Tempogegenstoß zum 12:10.
Das sagt HSG-Trainer Frank Carstens: „Glückwunsch an Magdeburg zu einem verdienten Sieg. Wir haben es in der ersten Halbzeit hervorragend gemacht – vor allem im Angriff. Da haben wir uns viele gute Chancen herausgearbeitet und auch gut genutzt. Das konnten wir im zweiten Durchgang leider nicht so halten. Da haben wir uns im Angriff deutlich schwerer getan und hatten in der Deckung trotz einiger toller Paraden von Anadin Suljakovic zu wenig Ballgewinne durch die Abwehrspieler. Trotzdem Respekt vor der Leistung meiner Mannschaft. Aber wir haben auch gesehen, woran wir noch arbeiten müssen, um Punkte zu holen.“
So geht es weiter: Am kommenden Sonntag (15. September) steht vor die HSG Wetzlar das erste Heimspiel auf dem Plan. Um 16.30 Uhr beginnt die Partie gegen die TSV Hannover-Burgdorf, die am Donnerstag zu Hause gegen den VfL Gummersbach gepatzt hat. Knapp 3500 Tickets sind für die Begegnung schon verkauft.
Magdeburg: Hernandez, Portner (n.e.) – Persson, Musche, Zahnder (2), Zechel (1), Kristjansson (6), Pettersson (2), Magnusson (9/5), Serradilla, Weber (7), Lagergren (1), Mertens (4), Saugstrup (2), O`Sullivan (1), Damgaard (n.e.).
Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic (ab 31.) – Meyer (3), Mappes (4), Krakovszki, Vranjes (3), Becher, Ahouansou (5), Schoch (2), Müller (1), Löwen (1), Zelenovic, Zacharias, Novak (7/3), Cavor (2).
Schiedsrichter: Otto/Piper (Syke-Berrien/Kiel) – Zuschauer: 6600 (ausverkauft) – Zeitstrafen: 6:8 Minuten.