Die Füchse Berlin haben ihr Heimspiel der DAIKIN Handball-Bundesliga gegen den TVB Stuttgart mit 33:29 (15:15) gewonnen. Während bei den Schwaben die Neuzugänge glänzten, ließ sich der Torhüter der Gastgeber von den Zuschauern feiern.
Immer wieder hallte sein Name durch die mit 8622 Zuschauern nahezu ausverkaufte Max-Schmeling-Halle: „Parade von Lasse Ludwig!“ Mit neun vereitelten Chancen der Stuttgarter diente der Füchse-Keeper in Durchgang zwei als sicherer Rückhalt. Unter den vielen Fans im Fuchsbau fanden sich einige Kinder, die Ludwig anfeuerten. Im Vorfeld der Partie fand nämlich der Tag des Kinderhandballs statt. Die Teilnehmenden durften dann den 33:29-Sieg der Füchse Berlin gegen den TVB Stuttgart bestaunen.
Am 11. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga sammelte das Team von Trainer Jaron Siewert somit zwei wichtige Punkte für die Tabelle, in welcher zwar der vierte Platz bestehen bleibt, nach der Melsunger Pleite in Eisenach die Füchse dem Spitzenreiter allerdings bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken. Der TVB um den Neuzugang und Ex-Fuchs Torben Matzken bleibt vorerst Vorletzter. Während Manuel Štrlek seine ersten Treffer für den neuen Club erzielte, war Mathias Gidsel mit acht Toren bester Werfer des Spiels.
Eröffnet hatte die Begegnung ebenjener Welthandballer von 2023. Nach einem Stuttgarter Treffer schoss Gidsels dänischer Landsmann Lasse Andersson das 2:1 nach erst 50 gespielten Sekunden. Nach einem Steal von Kapitän Max Darj erhöhte Hakun West av Teigum im Tempogegenstoß. Nach knapp fünf Minuten verbuchte der Färinger bereits sein drittes Tor. Nach einigen Fehlwürfen und Abspielfehlern gaben die Füchse die Führung jedoch aus der Hand. Tim Freihöfer traf kalt von der Bank kommend vom Siebenmeterstrich zum 6:7-Anschlusstreffer (10.), doch der TVB-Neuzugang Samir Bellahcene zwischen den Pfosten wies aus dem Spiel heraus einige Paraden auf. Mit seinem ersten Treffer für die Füchse Berlin glich Linksaußen Manuel Štrlek nach 13 Minuten aus, 8:8.
Kurz vor der Viertelstundenmarke konnte Gidsel die Führung für seine Heimmannschaft wiederherstellen. Daraufhin blieb es meist beim knappen Vorsprung der Gastgeber. Der eingewechselte Füchse-Torhüter Lasse Ludwig parierte den ersten Abschluss auf seinen Kasten, doch daraus konnten seine Teamkollegen keinen Profit schlagen. Erst eine weitere av-Teigum-Bude vergrößerte den Abstand, doch auch zwei Pfostentreffer der Gäste innerhalb eines Angriffs ließen die Füchse nicht davonziehen. Zwei Minuten vor der Halbzeit markierte Stuttgarts Ante Ivankovic den Ausgleichstreffer zum 14:14, in die Pausenkabine ging es mit einem 15:15-Gleichstand.
Nach dem Seitenwechsel blieb Ludwig zunächst Sieger gegen Ivankovic, Freihöfer verwandelte im direkten Duell gegen Bellahcene hingegen für die Berliner. Die Mannen aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs ließen jedoch nicht abreißen, konterten immer wieder die Treffer des Bundeshauptstadt-Clubs. Nach einem Block von Mijajlo Marsenic und einer Ludwig-Parade stellten Gidsel und Nils Lichtlein eine Drei-Tore-Führung her (22:19, 39.). Nach einer weiteren guten Abwehraktion trug sich auch Kreisläufer Marsenic in die Torschützenliste ein.
Viel Durchsetzungsvermögen zeigte Fabian Wiede bei seinem Tor zum 26:22 (47.), welches das neue Trainerduo des TVB Stuttgart, Jürgen Schweikardt und Jens Bürkle, zur Auszeit zwang. Wichtig war auch Lichtleins Treffer in Unterzahl, in das eigentlich leere Tor sprintete dann Ludwig, um einen weiten Abschluss der Schwaben zu entschärfen. Zum Ende der Partie hin ließen die Gastgeber nichts mehr anbrennen, spielten die komfortable Führung runter und gewannen mit 33:29 gegen den TVB Stuttgart.
Trainer Jaron Siewert: „Stuttgart war heute eine große Unbekannt, was sie umgesetzt und verändert haben. Sie haben den Neuzugängen und Ivankovic Vertrauen gegeben. Das hat uns aber nicht aus dem Konzept gebracht, kommen dennoch ins Stocken. Wir hatten in der ersten Halbzeit nicht die Torhüterleistung wie in der zweiten, kommen daher auch nicht ins Tempospiel. Vorne im Angriff ist bis auf die letzten zehn Minuten alles in Ordnung, wir spielen uns freie Chancen heraus. Zu Beginn ist da eben aber auch ein Bellahcene, der klare Dinger weggenommen hat. Zum Start der zweiten Halbzeit konnten wir uns stetig absetzen, hintenraus haben wir es kontrolliert. Gratulation an mein Team, dass es die harte englische Woche mit zwei Siegen beendet hat.“
Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „Stuttgart hat die drei Wochen gut genutzt, so wie sie heute hier aufgetreten sind. Sie waren im Eins-gegen-Eins sehr robust. Lasse Ludwig hat bei uns heute ein tolles Spiel gemacht, hat uns die nötigen Paraden gebracht in der zweiten Halbzeit. Für uns geht es darum, dort anzuknüpfen. Wir sehen, was in dieser Liga überall möglich ist, wo vermeintliche Spitzenteams stolpern können. Das Entscheidende ist, die Anspannung und den Fokus für jedes einzelne Spiel zu schaffen. Ein Sieg zählt ein paar Tage später nicht mehr.“
Füchse Berlin: Ludwig (9 Paraden), Milosavljev (2); Wiede (1), Darj (2), Štrlek (2), Andersson (3), Lichtlein (2), Gidsel (8), Freihöfer (5/3), Langhoff (1), Beneke, Herburger, av Teigum (4), Reichmann (2), Marsenic (3).
TVB Stuttgart: Vujovic (2 Paraden), Bellahcene (8); Bacani, Serrano Villalobos (6), Fernandez Jimenez (7/3), Oberman, Pribetic (3), Reguart Massana (0), Toskas (1), Ivankovic (3), Röthlisberger, Matzken (1), Laube (1), Kai Häfner (5), Rubin (2).