Die Mittelhessen verlieren nach einer schwachen Vorstellung im zweiten Durchgang im hohen Norden deutlich mit 22:36. Frank Carstens ist vom Angriffsspiel seiner Mannschaft enttäuscht.
Für die HSG Wetzlar gab es am Freitagabend im hohen Norden nichts zu holen. Bei der SG Flensburg-Handewitt unterlag der mittelhessische Handball-Bundesligist mit 22:36 (10:16) und ließ seinen Trainer Frank Carstens enttäuscht und „auch ein bisschen sauer“ zurück.
Der Spielverlauf
Ein Raunen ging nach sechs Minuten durch die GP JOULE Arena, als sich Jona Schoch spielend leicht durch die Abwehr der Gastgeber tankte und zum 5:2 für die HSG Wetzlar traf. Die Fans der Flensburger waren verdutzt. Nach zuletzt nur 1:5-Bundesliga-Punkten ihrer Mannschaft hatten sie erwartet, dass sich der European-League-Sieger von Beginn weg den Frust von der Seele wirft. Doch es dauerte, bis die SG in den Flow kam – aber es dauerte nicht lange. In Überzahl drehten sie in Windeseile die Partie und setzten sich über 7:5 (11.) und 10:7 (16.) beim 13:8 (22.) erstmals auf fünf Tore ab. Die HSG konterte allerdings noch einmal, kam auf 10:13 (24.) heran und hatte sogar mehrfach die Chance auf 11:13 zu verkürzen. Doch Benjamin Buric, der Ex-Wetzlarer im Kasten der Norddeutschen, parierte glänzend. Statt dem Favoriten also vor der Pause noch einmal auf die Pelle zu rücken, ging es bis zum Halbzeitpfiff in die andere Richtung. Wiederum in Überzahl setzten sich die Hausherren auf 16:10 ab und machten nach Wiederbeginn kurzen Prozess mit ihrem Kontrahenten. Keine 160 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, da hieß es 19:10 für die Flensburger, die damit die Partie entschieden hatten. Für die HSG ging es fortan nur noch darum, die Niederlage in Grenzen zu halten. Das gelang leider nicht. Beim 23:13 durch den in Hälfte zwei famos auftrumpfenden Johannes Golla lagen erstmals zehn Treffer zwischen beiden Teams, beim 35:19 kurz vor Schluss waren es deren 16 Treffer. Das Problem der Gäste, die auf den am Fuß verletzten Stefan Cavor verzichten mussten: Im Angriff fanden sie viel zu selten ein Durchkommen. Wenn es ihnen gelang, dann scheiterten sie zudem häufig an Buric, der 46 Prozent der Würfe parierte. Das war offensiv viel zu wenig, um die SG Flensburg-Handewitt wenigstens etwas länger zu ärgern.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Wir haben in der zweiten Halbzeit Vieles vermissen lassen, was man braucht, um nicht nur eine Sensation zu schaffen, sondern einfach ein Bundesliga-Spiel zu bestreiten. Wenn wir unsere Angriffsmittel so schlecht durchspielen und so undiszipliniert nicht koordiniert auf die Reihe bringen, dann ist das einfach keine gute Leistung von uns gewesen. Das macht mich auch ein bisschen sauer, denn wir arbeiten lange genug zusammen und haben die Dinge lange genug trainiert, um das deutlich besser zu machen. Immer, wenn wir es gut gemacht haben, dann sind wir zumindest zu klaren Chancen gekommen. Das wäre der Mindestanspruch in diesem Spiel gewesen. Das ist uns nicht gelungen, deswegen verlieren wir auch in der Höhe völlig verdient und können Flensburg nur gratulieren.“
Der Ausblick
Die HSG Wetzlar empfängt am kommenden Donnerstag (31. Oktober 2024, 19 Uhr) in der Buderus Arena die SG BBM Bietigheim. Das Duell gegen den Aufsteiger ist enorm wichtig. Die Grün-Weißen bauen – wie schon zuletzt beim Heimsieg gegen den HSV Hamburg – auf die Unterstützung der Zuschauer. Noch gibt es ausreichend Sitz- und Stehplatzkarten – entweder im Online-Shop unter www.hsg-wetzlar.de/tickets oder auf der Geschäftsstelle in der Buderus Arena (Montag – Freitag, 9 Uhr bis 17 Uhr).
Das Stenogramm
Flensburg-Handewitt: Buric, Kevin Möller – Pytlick (6), Golla (6), Kirkelokke (4), Mensah Larsen, Gottfridsson (4), Jörgensen (2), Hansen (2), Horgen (1), Pedersen (1), Jakobsen (3/1), Smits (3/2), Blagotinsek, Lasse Möller (3).
Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic – Meyer (1), Mappes (3), Ole Klimpke (1), Krakovszki, Vranjes, Becher (3), Ahouansou, Schoch (1), Müller (3), Löwen, Zelenovic (3), Zacharias, Novak (7/3).
Schiedsrichter: Jansen/Hellbusch (Trebur) – Zuschauer: 6224 – Zeitstrafen: 14:18 Minuten.