Vor 8.709 Zuschauern in der ZAG Arena unterliegen die Füchse Berlin der TSV Hannover-Burgdorf mit 35:38 (17:21). Beste Torschützen auf Seiten der Berliner waren Lasse Andersson, Mathias Gidsel und Tim Freihöfer mit je neun Treffern.
Die Mannschaften, die heute aufeinandertrafen, lieferten sich in den vergangenen Jahren stets spannende Duelle, bei denen meist nur Kleinigkeiten entschieden hatten. Im heutigen Spiel erwischten die Gastgeber zunächst den besseren Start und so lagen die Berliner nach knapp zwei Minuten mit 0:2 zurück. In der dritten Minute konnte Tim Freihöfer dann den ersten Treffer für die Gäste erzielen. Dass die Füchse zunächst weiterhin einem Rückstand hinterherrannten, lag vor allem am fehlenden Zugriff in der Abwehr. Zu oft konnte Hannover insbesondere über den Kreis zu Torerfolgen kommen. Erst nach zehn Minuten gelang es Lasse Andersson per Tempogegenstoß den ersten Führungstreffer zu erzielen (7:6). Direkt im Anschluss setzte Mijajlo Marsenic wiederum per Gegenstoß den Ball an die Latte und verhinderte damit die Zwei-Tore-Führung. Im Angriff leisteten sich die Füchse über die gesamte erste Hälfte zu viele technische Fehler. So konnte der Hauptstadtklub nie die Spielkontrolle erlangen und Hannover ging wieder in Front. Mathias Gidsel verkürzte in der 15. Minute auf 9:10. In der 21. Minute kam dann Lasse Ludwig für Dejan Milosavljev (bis dahin vier gehaltene Bälle) ins Tor. Doch der Rückstand der Berliner wuchs im Anschluss weiter an, da die Abwehr weiterhin zu große Lücken aufwies. In der Schlussphase war es vor allem Hannovers Renars Uscins, der den Berlinern Probleme bereitete. Zudem häuften sich im Angriff weiter die technischen Fehler. So ging es mit einem 17:21 in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzten die Füchse gleich drei Torchancen ans Aluminum und scheiterten vermehrt an Hannovers Torhüter Simon Gade. Die Gelegenheiten, welche die Gastgeber den Berlinern nun durch eigene Fehler gaben, konnte der Hauptstadtklub so nicht nutzen, um den Abstand zu verkürzen. Tobias Reichmann traf per 7-Meter zum 21:25 (38.). Wenige Minuten später tankte sich Mathias Gidsel in gewohnter Weise durch und zog die Zwei-Minuten-Strafe gegen Thomas Solstad. In dieser Überzahl gelang es den Füchsen durch einen Doppelschlag von Lasse Andersson und Fabian Wiede auf 24:26 zu verkürzen. Hannovers Trainer Christian Prokop nahm direkt im Anschluss die Auszeit. Doch weiter herankamen die Berliner in dieser Phase nicht. Hannover zog im Gegenzug wieder auf vier Tore davon (25:29). Da beide Mannschaften in den folgenden Minuten einige technische Fehler produzierten, blieb es bis zur 55. Minute immer bei einem Drei- bzw. Vier-Tore-Rückstand für die Füchse. Beim Spielstand von 31:34 parierte der inzwischen wieder eingewechselte Dejan Milosavljev einen freien Wurf von Jonathan Edvardsson. Die Füchse agierten zu diesem Zeitpunkt bereits einige Minuten in einer 5:1-Abwehr, welche die Gastgeber vor Probleme stellte. Mathias Gidsel stellte im Anschluss auf 32:34 und zog eine weitere Zwei-Minuten-Strafe gegen Hannover. Diese konnten die Berliner dann aber nicht ausnutzen, um einem Punktgewinn wieder näherzukommen. Am Ende stand eine 35:38-Niederlage auf der Anzeigetafel.
Für die Füchse geht es am kommenden Donnerstag in der Machineseeker EHF Champions League nach Dänemark. Dort trifft die Mannschaft von Jaron Siewert auf Fredericia Handbold Klub (ab 18.45 Uhr live bei Dyn). Am kommenden Sonntag ist dann um 16.30 Uhr der HC Erlangen zu Gast im Fuchsbau. Tickets sind unter diesem Link erhältlich.
Trainer Jaron Siewert (bei DYN): „Wenn man 38 Tore kassiert, muss der Grund in der Abwehr liegen. In der zweiten Halbzeit machen wir es phasenweise besser. Besonders als wir in die 5:1-Abwehr umstellen, kommen wir wieder in Schlagdistanz. Wir waren in der ersten Halbzeit in allen Situationen zu inkonsequent und lassen unsere Torhüter ein bisschen im Stich. Auf der anderen Seite kriegen wir dann auch nicht die Paraden, die wir für so ein Spiel brauchen. Vorne im Angriff machen wir zu viele fahrlässige Fehler, dadurch kommt Hannover dann ins Tempospiel.“
Lasse Ludwig: „Wir konnten nicht wirklich das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben – vor allem, von Anfang an hart zu agieren. Das hat Hannover geschafft und uns mit unseren Waffen geschlagen, auch insbesondere im Tempospiel. Wir haben über die ganzen 60 Minuten den Zugriff in der Abwehr nicht geschafft und als es dann noch einmal spannend wurde, konnten wir das Spiel nicht mehr drehen.“
Füchse Berlin: Ludwig (4 Paraden), Milosavljev (6 Paraden); Wiede (1), Darj, Tollbring, Andersson (9), Lichtlein (1), Gidsel (9), Freihöfer (9/1), Langhoff, Beneke, Herburger, av Teigum, Reichmann (4/1), Marsenic (2), Drux
DIE RECKEN: Gade (6 Paraden), Birlehm (4 Paraden); Nyfjäll, Poulsen (1), Uscins (11), Steinhauser (5/1), Michalczik (2), Kulesh (2), Edvardsson (2), Gerbl, Stutzke, Hanne (4), Solstad (1), Fischer (7), Feise, Büchner (3)