HSG Wetzlar tritt am Freitagabend beim Bundesliga-Topteam SG Flensburg-Handewitt an – Anwurf: 19 Uhr (live auf DYN)
Es ist ganz sicher eine der schwierigsten Aufgaben in der Handball-Bundesliga: ein Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt, dem am nördlichsten in Deutschland angesiedelten Erstligisten mit einer sehr erfolgreichen jüngeren Vergangenheit. So wurde das Team von Coach Nicolej Krikau in der abgelaufenen Spielzeit European-League-Sieger.
In der aktuellen Saison hinken die Schleswig-Holsteiner bislang aber den hohen Erwartungen ihrer Fans und der Handball-Experten hinterher, die die Norddeutschen mehrheitlich zum erweiterten Favoritenkreis im Kampf um den deutschen Meistertitel zählen. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge (zuhause gegen den SC Magdeburg und auswärts in Hannover) belegt Flensburg derzeit mit 9:5 „nur“ den neunten Tabellenplatz in der Handball-Bundesliga.
„Wir fahren den langen Weg nach Flensburg, um dort alles rauszuhauen und an unsere Chance zu glauben“, so Wetzlars Trainer Frank Carstens. „Natürlich ist die SG auf dem Papier der klare Favorit, aber die letzten Ergebnisse werden sie auch nicht so leicht abschütteln. Wir brauchen den unerschütterlichen Glauben an unsere Stärken, eine gute Kommunikation und Organisation, um in Flensburg die Chance zu haben, etwas holen zu können. Wenn sich für uns eine Chance dazu ergeben sollte, dann müssen wir im Herzen und zwischen den Ohren bereit sein.“
Der Coach, der sich erinnert, sein allererstes Spiel als damaliger Trainer des SC Magdeburg in Flensburg gewonnen zu haben, weiß aber auch, „dass es schon eine Weltraum-Leistung bei meinen Jungs bedarf, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. Aber warum nicht!?“
Duell eines Ex-Wetzlarers gegen einen Bald-Flensburger
Mit Torhüter Benjamin Buric steht ein ehemaliger Wetzlarer im Kader der Norddeutschen und auf Seiten der HSG läuft mit Rechtsaußen Domen Novak ein Spieler auf, der in der kommenden Spielzeit sein sportliches Glück bei der SG suchen wird. Zukunftsmusik, aktuell ist man bei den Grün-Weißen froh, dass Nowak noch zu den eigenen Leistungsträgern zählt.
In der neubenannten GP Joule Arena in Flensburg „muss unser Rückzug absolut funktionieren“, weiß Frank Carstens. „Die SG legt generell ein hohes Tempo an den Tag und hat im Angriff sehr kurze Ballbesitzzeiten, dafür müssen wir gewappnet sein. Zudem steht die Mannschaft für eine aggressive 6:0-Deckung, die deutlich offensiver ausgelegt ist als noch in der Zeit vor Nicolej Krickau. Wir haben das natürlich vorbereitet und uns ein paar neue Systeme zurechtgelegt. Mehr verrate ich aber nicht.“
Während sich Carstens und sein Team seit dem vergangenen Freitag auf die Partie vorbereiten konnten und das zurückliegende Wochenende zur aktiven Regeneration genutzt haben, mussten die Gastgeber nach der Auswärtsniederlage in Hannover am Sonntag, schon zwei Tage später wieder ran. Am Dienstagabend bezwangen die Johannes Golla & Co. den ungarischen Erstligisten Tatabanya KC in der European League deutlich mit 44:27 (22:13). Dabei konnte Coach Krickau einige Leistungsträger schonen.
Das Wetzlarer Team macht sich schon am heutigen Donnerstag auf den Weg an die Ostsee. „Ein paar Fans werden am Freitagabend mit dabei sein und uns lautstark unterstützen“, freut sich der Sportliche Leiter, Jasmin Camdzic. „Nach dem Heimsieg gegen Hamburg kamen Zuschauer auf mich zu und haben gesagt: Wir sehen uns in Flensburg! Das ist sensationell und zeigt, dass eine neue Form der emotionalen Bindung zwischen Mannschaft und Fans entstanden ist. Und dann gibt es auch treue Anhänger, die sich zum Ziel gesetzt haben, bei jedem Auswärtsspiel unseres Teams vor Ort zu sein. Einfach phänomenal!“
Dyn überträgt die Partie aus der ehemaligen Campushalle am Freitag ab 18.45 Uhr. Den Stream kann man hier buchen: https://www.dyn.sport/event/SG_Flensburg_Handewitt_HSG_Wetzlar_87802