An diesem Freitag (19 Uhr) tritt die HSG Wetzlar mit ordentlicher Fanunterstützung beim ThSV an. Aufgrund der unkonventionellen Spielweise der Thüringer ist die Vorbereitung auf dieses Spiel sehr anspruchsvoll.
Während einer Saison ist das Programm zwischen den Spielen für die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar sehr routiniert. In der Vorbereitung auf die jeweiligen Gegner ähneln sich die Trainingsinhalte. Doch vor der Partie an diesem Freitag (19 Uhr) beim ThSV Eisenach ist alles anders. Weil die Thüringer so anders spielen. So unkonventionell. So einfallsreich. Das ist ihre große Stärke. Und macht die Aufgabe so anspruchsvoll.
Die Ausgangslage
Beide Mannschaften haben nach fünf Spielen zwei Punkte auf dem Konto. Die Thüringer weisen aber die bessere Tordifferenz (-12 gegenüber -27) auf, weil sie ihre Partien im Vergleich zur HSG Wetzlar zumeist nicht so deutlich verloren haben. So wie etwa am vergangenen Samstag, als sie beim TSV Hannover-Burgdorf lange mithielten, am Ende aber knapp mit 26:28 den Kürzeren zogen. Eisenach gewann sein bislang einziges Spiel in Erlangen mit 28:24. Auch zu Hause gegen die Füchse Berlin (35:41) oder die SG Flensburg-Handewitt (25:30) verkauften sich die Wartburgstädter tapfer. Einzig im Heimspiel gegen Aufsteiger SG BBM Bietigheim enttäuschte die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann. Nach einem 12:20-Pausenrückstand holten die Gastgeber zwar Tor um Tor auf, verloren jedoch mit 32:35. In dieser Begegnung gegen einen direkten Konkurrenten kam Eisenach mit dem Druck des Gewinnenmüssens nicht gut zurecht. Auch gegen die HSG Wetzlar weiß der letztjährige Tabellen-14. um die Bedeutung dieses Spiels. Angesichts der guten Vorstellungen in der Vorsaison, aber auch schon in dieser Runde gehen die Gastgeber längst nicht mehr als Underdog in eine solche Begegnung.
Bei den Wetzlarern drehte sich in den vergangenen Tagen viel um die Frage, wie radikale Minusläufe in den Partien früher unterbrochen werden können. Gegen Berlin kam das Team nach sehr guter Anfangsphase durch einen 1:12-Lauf komplett vom Weg ab – wie zuvor auch schon in Magdeburg, gegen Hannover-Burgdorf oder im Pokal in Balingen. Immer wieder gab es Phasen, die so desaströs verliefen, dass sie nicht mehr zu korrigieren waren. Trotzdem: Von der reinen Punkteausbeute ist bei den Mittelhessen noch alles im Lot. Die vier Niederlagen kassierten sie allesamt gegen gute Gegner. Nun folgen Spiele gegen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf – wie eben in Eisenach. Verlassen können sich die Wetzlarer dabei auf ihre Anhänger. Der Fanbus ist vollbesetzt, so dass sich das HSG-Team auf eine lautstarke Unterstützung in der Werner-Aßmann-Halle freuen darf.
Die personelle Situation bei der HSG Wetzlar
Zsolt Krakovszki, der krankheitsbedingt kurzfristig gegen Berlin ausgefallen war, konnte am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren, so dass Trainer Frank Carstens alle Mann an Bord hat.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Erst einmal finde ich es eine super Nachricht, dass so viele Fans mit nach Eisenach kommen und wir in dem Hexenkessel nicht alleine sind. Eisenach macht fast nichts, wie es die anderen Bundesligisten machen. Deswegen ist die Vorbereitung auf dieses Spiel so anders und so anspruchsvoll – auch, weil wir wenig Zeit haben, uns auf die Besonderheiten einzustellen. Gegen die ThSV-Abwehr wird es wichtig sein, dass wir eine hohe Passqualität und ein gutes Entscheidungsverhalten an den Tag legen. Doch ich sage auch: Der eigentliche Knackpunkt in dieser Partie ist es, das Eisenacher Angriffsspiel zu stoppen. Auch hier agieren sie zumeist nicht gewöhnlich. Es gibt Phasen, da stehen sie mit vier Rückraumspielern, aber ohne Kreisläufer auf dem Feld. Das macht keine andere Mannschaft so. Eine ihrer größten Qualitäten ist es, unter Druck den Ball noch weiterzuspielen. Insgesamt ist das offensiv nicht kompliziert, aber sehr gut gemacht.“
So kann man das Spiel sehen
Dyn überträgt die Partie aus der Werner-Aßmann-Halle ab 18.45 Uhr. Der Stream ist live und auf Abruf hier buchbar.