Die HSG Wetzlar empfängt am Sonntag in der ausverkauften Buderus Arena den THW Kiel und weiß: Da kommt die derzeit formstärkste Mannschaft der Handball-Bundesliga.
Der 28:27-Auftaktsieg in die Rückrunde am vergangenen Sonntag tat gut. Bestens gelaunt kamen die Spieler und Verantwortlichen der HSG Wetzlar von Bietigheim aus zurück nach Mittelhessen. Nun wartet auf die Grün-Weißen die derzeit wohl anspruchsvollste Aufgabe in der Handball-Bundesliga: Der THW Kiel gastiert am Sonntag (16.30 Uhr) in der ausverkauften Buderus Arena.
Die Ausgangslage
Der THW Kiel ist mit seiner Tradition weiterhin die größte Nummer im deutschen Handball. Während der Rekordmeister in den vergangenen Jahren sportlich nicht immer seine Sonderstellung demonstrierte, bewegt er sich derzeit wieder auf Topniveau. „Dass die Kieler noch nicht wieder Tabellenführer sind, liegt an der Schwächephase zu Saisonbeginn“, sagt Wetzlars Trainer Frank Carstens. Acht Minuspunkte weist die Bilanz der Zebras auf. Sechs davon handelten sie sich bis zum neunten Spieltag ein. Seit zwölft Pflichtspielen sind die Kieler ungeschlagen. Elf gewannen sie, eins endete unentschieden – nämlich am vergangenen Dienstag in der Europa League bei der MT Melsungen, die als Bundesliga-Spitzenreiter vier Punkte Vorsprung auf den Norddeutschen hat. Vor allem die Art und Weise, wie der 23-fache Deutsche Meister seine jüngsten Partien bestritt, war beeindruckend. „Sehr stabil, sehr dominant“, findet Carstens. Dementsprechend sagt der Chefcoach der HSG Wetzlar auch: „Eine normale Leistung reicht nicht aus, um derzeit Kiel zu schlagen.“ Es muss also am Sonntag Besonderes passieren, um den Turnverein Hassee-Winterbek mit dem ehemaligen Wetzlarer Andreas Wolff im Tor in Bedrängnis zu bringen. Dass das möglich ist, hat die Vergangenheit immer mal wieder gezeigt. Von den letzten acht Heimspielen gegen den THW haben die Mittelhessen vier gewonnen. Apropos Bilanz: Mit derzeit 14 Zählern belegen die Grün-Weißen den 13. Tabellenplatz. Aus den letzten neun Ligaspielen holten die Wetzlarer 10:8 Punkte, vier der jüngsten fünf Heimspiele gewannen sie. Frank Carstens verspricht bei aller Schwierigkeit, die am Sonntag auf seine Mannschaft zukommt: „Wir sind heiß auf das Spiel.“
Die personelle Situation bei der HSG Wetzlar
Lion Zacharias hat sich am Sonntag in Bietigheim eine Fußverletzung zugezogen. Das Spiel vor den Toren Stuttgarts konnte der Linksaußen noch zu Ende bringen, doch eine MRT-Untersuchung unter der Woche ergab eine schwerwiegendere Verletzung, die ihn für rund vier Wochen zum Zuschauen zwingt. Für Zacharias rückt Ben Lubbadeh in den Kader. Der Linksaußen der eigenen U23 feiert ausgerechnet am Sonntag seinen 20. Geburtstag. Verzichten muss die HSG Wetzlar auf die Langzeitverletzten Nemanja Zelenovic und Noel Hoepfner (beide Kreuzbandriss).
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Ein Heimspiel gegen den THW Kiel ist immer ein Highlight. Der THW ist die Benchmark des deutschen Handballs. Sportlich bestätigen sie das derzeit eindrucksvoll. Für mich ist der THW momentan die beste Mannschaft der Bundesliga. Für uns gilt es den Angriff zu stoppen. Da kommt auf uns eine gehörige Wucht zu. Von all den Spitzenteams der Bundesliga sind die Kieler die einzigen, die hochprozentig von neun Metern oder mehr abschließen. Das haben sie zuletzt eindrucksvoll bewiesen. Nach der Schwächephase zu Saisonbeginn sind sie wieder voll auf der Schiene unterwegs. Wir müssen irgendwie über uns hinauswachsen, um den Laden hier stimmungstechnisch anzuzünden. Eine normale Leistung reicht nicht aus, um derzeit Kiel zu schlagen.“
So kann man die Partie sehen
Wer keine Karte im Vorverkauf ergattern konnte, kann die Partie live und auf Abruf beim Streamingdienst Dyn sehen. Die Übertragung beginnt um 16.15 Uhr und wird von Florian Naß kommentiert. Hier ist der Link zur Buchung: https://www.dyn.sport/event/HSG_Wetzlar_THW_Kiel_90555