In einer ausverkauften Buderus Arena trennen sich die Grün-Weißen nach einer 19:14-Halbzeitführung von den Niedersachsen mit 32:32. Emil Mellegard gelingt in seinem letzten Heimspiel für die Mittelhessen der Treffer, der immerhin einen Punkt bedeutet.
In einem Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten hat sich die HSG Wetzlar durch ein Tor drei Sekunden vor Schluss gegen die TSV Hannover-Burgdorf noch ein 32:32-Remis gesichert. Zur Pause lagen die Grün-Weißen in der ausverkauften Buderus-Arena noch mit fünf Toren vorne. Es war das letzte Heimspiel der Domstädter in der diesjährigen Saison der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.
Die erste Hälfte: Bis zum 8:8 war es ein vollkommen ausgeglichenes Spiel, wobei die Gastgeber in Person von Till Klimpke schon den stärkeren Torhüter hatten. Doch ein paar technische Fehler im Angriff sorgten dafür, dass sich die HSG in der Anfangsviertelstunde nicht absetzen konnte. Das änderte sich dann im zweiten Teil des ersten Durchgangs. Hannover-Burgdorf hatte zusehends Probleme im Angriff, so dass die Wetzlarer – angetrieben von den starken Lenny Rubin, Hendrik Wagner und Ole Klimpke – über 12:9 bis zur Pause auf 19:14 davonzogen.
Die zweite Hälfte: Beim 21:15 durch einen Siebenmetertreffer von Domen Novak kurz nach Wiederbeginn betrug der Vorsprung für die Grün-Weißen sechs Tore. 34 Minuten waren gespielt und niemand in der ausverkauften Buderus Arena zweifelte daran, dass die HSG im letzten Heimspiel der Saison einen Sieg einfährt. Doch es kam anders. „Sicherlich war dieses Spiel ein Spiegelbild der Saison. Gute und schlechte Phasen haben sich abgewechselt“, meinte HSG-Cheftrainer Frank Carstens. Denn urplötzlich lief wenig bis gar nichts mehr zusammen. Im Angriff verloren die Gastgeber entweder den Ball oder nahmen sich Würfe, die leichte Beute für Hannovers Schlussmann Simon Gade waren. Und in der Deckung fehlte die letzte Entschlossenheit. Vor allem gegen den TSV-Mittelmann Jonathan Edvardsson, der nicht nur klug Regie führte, sondern selbst enorm torgefährlich war. So schaffte die Recken beim 23:23 (43.) nicht nur den Ausgleich, sondern zogen postwendend auch auf 26:23 (45.) davon. Diese Drei-Tore-Führung hatte bis zum 31:28 in der 55. Minute Bestand. Alles schien so, als würden die Niedersachsen beide Punkte mit nach Hause nehmen. Doch die HSG wehrte sich noch einmal. „Das war für uns natürlich im letzten Heimspiel wichtig, dass wir noch einmal eine sehr gute Moral gezeigt haben“, meinte Carstens. Insbesondere der spät eingewechselte Nemanja Zelenovic brachte Gefahr. „Ihn haben wir leider nicht mehr gut verteidigt“, gab auch Hannovers Trainer Christian Prokop zu. Der Serbe traf entweder selbst – wie zum 29:31 – oder holte Siebenmeter heraus. So kam die HSG durch einen Strafwurf von Domen Novak 55 Sekunden vor Schluss wieder zum 31:31-Ausgleich. Ebenfalls per Siebenmeter trafen die Gäste 15 Sekunden vor dem Ende zum 32:31, doch die Schlusspointe blieb Emil Mellegard vorbehalten. Der schwedische Linksaußen erzielte in seinem letzten Heimspiel der Saison drei Sekunden vor Schluss den viel umjubelten Ausgleich zum 32:32. Ein insgesamt gerechtes Ergebnis.
Wetzlar: Till Klimpke (10 Paraden), Grazioli (1 Parade) – Pedersen, Meyer (1), Schmidt, Ole Klimpke (3), Vranjes (2), Spandau (n.e.), Fredriksen, Wagner (5), Mellegard (5), Zelenovic (2), Rubin (5), Fuchs, Novak (5/3), Cavor (4).
Hannover-Burgdorf: Gade (8 Paraden), Quenstedt (1 Parade) – Vujovic (5), Nyfjäll (2), Uscins (1), Michalczik, Kulesh (8), Edvardsson (4), Gerbl (4/3), Lutze, Hanne (2), Brozovic, Fischer (3), Feise, Büchner (3), Rohrweber.
Schiedsrichter: Baumgart/Dinges (Neuried/Stutensee) – Zuschauer: 4421 (ausverkauft) – Zeitstrafen: 6:6 Minuten.
Spielfilm: 4:4 (7.), 8:8 (13.), 15:10 (24.), 19:14 (Halbzeit); 21:15 (34.), 23:21 (41.), 25:28 (50.), 28:31 (55.), 32:32 (Ende).