Der Rechtsaußen der HSG Wetzlar schafft es in den Olympia-Kader der slowenischen Handball-Nationalmannschaft und erfüllt sich damit einen großen Traum.
Seinen Karton, in dem sich die Klamotten für die neue Saison befinden, haben die Verantwortlichen des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar zurück ins Lager geräumt. Vorerst werden die nicht gebraucht. Frühestens Mitte August kehrt Domen Novak nach Mittelhessen zurück.
Bis dahin trägt er statt grün-weiß erst einmal blau. Denn das ist die Grundfarbe der Kleidung der slowenischen Handball-Nationalmannschaft. Mit der ist er unterwegs. Mit der hat er viel vor. Der Rechtsaußen hat es in das 14-köpfige Olympia-Aufgebot des EM-Fünften geschafft. Am 27. Juli startet das Turnier in Paris. Morgens um 9 Uhr treffen die Slowenen dann auf Spanien. Ein Traum wird wahr, wie der Linkshänder im Interview berichtet.
Domen, wie lief die Vorbereitung bisher?
Domen Novak: Wir haben natürlich viel trainiert. Wir waren zunächst in Kranjska Gora, wo der Schwerpunkt darauf lag, dass wir körperlich auf ein gutes Niveau kommen. Mit etwas schweren Beinen hatten wir dann ein Testspiel gegen Ägypten. Das ging unentschieden aus. Mein Gefühl sagt mir: Wir werden immer besser.
Wo seid Ihr gerade?
Domen Novak: Wir trainieren momentan in Ljubljana und bleiben fast die ganze Zeit hier, ehe wir am 22. Juli nach Paris fliegen. Jetzt, an diesem Wochenende haben wir ein Testspiel gegen Ungarn.
Wir groß war die Erleichterung, als Du von der Nominierung erfahren hast? Oder war das für Dich von vornherein klar, dass Du mit dabei bist?
Domen Novak: Klar ist so etwas nie. Die Kriterien für die Nominierung sind bei Olympia ja schärfer als bei anderen Turnieren, wie Welt- oder Europameisterschaften (insgesamt dürfen nur 14 Spieler im Aufgebot stehen, dazu maximal drei Akteure als Reserve, Anm. d. Red.). Von daher bin ich natürlich froh, dass ich in Paris dabei bin. Das war über die gesamte Saison hinweg mein Ziel, dass ich das schaffe. Jetzt hoffe ich, dass ich und auch meine Mitspieler gesund bleiben.
Wie groß ist die Vorfreude auf Olympia?
Domen Novak: Olympia ist eine „once in a lifetime“-Erfahrung. Für jeden Sportler ist es das Größte, bei diesem Event mal mit dabei zu sein. Ich wollte das immer mal erleben. Jetzt stehe ich kurz davor. Deswegen freue mich schon auf das erste Spiel.
Eure Gruppengegner heißen Spanien, Kroatien, Deutschland, Schweden und Japan. Vier der sechs Mannschaften ziehen ins Viertelfinale ein. Welche Chancen siehst Du für Euer Team in Paris?
Domen Novak: Wir brauchen nicht drumherum reden. Bei Olympia sind die zwölf besten Mannschaften der Welt am Start. Deswegen wird jedes Spiel sehr eng. Aber ich bin mir sicher, wir können mit allen Gegnern mithalten und sind auch in der Lage, an guten Tagen jeden dieser Gegner zu schlagen. Ich rechne schon damit, dass wir uns fürs Viertelfinale qualifizieren. Das ist unser erstes Ziel.
Deine Mannschaftskollegen der HSG Wetzlar sind schon in die Vorbereitung gestartet. Hast Du Kontakt mit ein paar Jungs?
Domen Novak: Ja, ich habe schon mit einigen Spielern gesprochen – natürlich vornehmlich mit den anderen Jugos (lacht). Ich habe gefragt, wie es läuft und wie die Stimmung ist. Da will ich natürlich auf dem Laufenden sein.
Die Partien der slowenischen Nationalmannschaft im Überblick:
27. Juli, 9 Uhr: Spanien – Slowenien
29. Juli, 11 Uhr: Slowenien – Kroatien
31. Juli, 16 Uhr: Slowenien – Schweden
2. August, 19 Uhr: Japan – Slowenien
4. August, 14 Uhr: Deutschland – Slowenien