Die Bundesliga-Profis der HSG Wetzlar sind am Montag in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet und müssen sich in den ersten Tagen allerhand Testungen und Untersuchungen stellen. Zwei Linkshänder fehlen bis mindestens Anfang August.
Am Freitag geht es das erste Mal in die Halle. Dann nehmen die Bundesliga-Profis der HSG Wetzlar den Handball wieder in die Hand. Die Vorbereitung auf die neue Saison hat aber schon am Montag begonnen. Mit allerlei Testungen und Untersuchungen.
In Kleingruppen sind die Spieler unterwegs. In Gründau. In Gießen. In Wetzlar. In Dillenburg-Frohnhausen. Jeder Einzelne hat seinen persönlichen Fahrplan. Am Donnerstag, 17 Uhr, kommt die Mannschaft dann das erste Mal nahezu in voller Stärke zusammen. In der Buderus Arena wird Cheftrainer Frank Carstens seinem neu zusammen gestellten Team ein paar ganz grundsätzliche Themen für die kommenden Wochen mit auf den Weg geben.
Nicht mit dabei sind zwei Spieler. Beides Linkshänder, beides Rechtsaußen, beide bei der Nationalmannschaft. Domen Novak hofft darauf, es in den Olympiakader der Slowenen zu schaffen. Neuzugang Zsolt Krakovszki hegt den selben Traum, eben nur im ungarischen Team. Derzeit ist unklar, wann das Duo bei der HSG Wetzlar in die Vorbereitung einsteigen wird. In der ersten Phase, die bis zum 21. Juli dauert, sicherlich nicht. Ob sie am 5. August, wenn die zweite Phase beginnt, mit ins Trainingslager nach Österreich fahren können, hängt davon ab, ob sie es zu Olympia geschafft haben oder nicht.
Zwischen dem 21. Juli und dem 5. August legt das Team der HSG Wetzlar noch einmal eine zweiwöchige Pause ein, in der jeder Spieler individuell arbeiten muss, aber kein Gruppentraining stattfindet. Diese Pause ist eher ungewöhnlich. Doch weder wollte Frank Carstens die freie Zeit nach der Saison weiter ausdehnen noch wollte er eine fast zweimonatige Vorbereitung bis Saisonbeginn Anfang September am Stück durchziehen.
Für Matthias Ott, den Athletiktrainer der HSG Wetzlar, hat diese Aufteilung durchaus Vorteile. „Es ist völlig normal, dass nach zwei, drei Wochen Vorbereitung bei dem einen oder anderen Spieler Probleme mit den Bändern, Sehnen oder Muskeln auftreten. Genau dann machen wir jetzt die Pause, so dass der Körper wieder etwas herunterfährt. Ich hoffe, dass wir dadurch von schwerwiegenden Problemen in dieser Hinsicht verschont bleiben“, sagt Ott.
Erste Werte der Spieler bekommt der Athletikcoach in diesen Tagen durch die vielen Testungen. Bei Mainkörper 360° in Gründau, der physiotherapeutischen Partnerpraxis der HSG, wurde allerhand überprüft: Sprungkraft, Beweglichkeit, Maximalkraft. In der Uniklinik Gießen fand bei Dr. Pascal Bauer der internistische Check statt. Bei Dr. Bernhard Kirsten in Wetzlar wurden die Zähne untersucht. Denn Entzündungen im Mundraum sind manchmal der Anfang von langwierigen Problemen an anderen Organen im Körper. Die Spiroergometrie, ein Verfahren zur Überprüfung der Belastbarkeit der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems, wird an diesem Mittwoch und Donnerstag beim HSG-Partner „Matthias Hartmann Orthopädie und Sport“ in Dillenburg-Frohnhausen durchgeführt.
Teilweise sind diese Tests von der Handball-Bundesliga oder der Berufsgenossenschaft vorgeschrieben, teilweise werden sie zusätzlich gemacht, um dem Trainerteam bestmögliche Einblicke über den athletischen Zustand der Spieler zu geben. „Es geht ja nicht nur darum, Werte zu bekommen, sondern dann auch mit diesen Werten zu arbeiten“, erklärt Ott, der in den ersten drei Wochen viele Einheiten gestaltet – ob in der Halle, dem Fitnessstudio, der Laufbahn oder dem Wald. Dazu steht Teambuilding im Vordergrund. Eine Mannschaft mit sieben neuen Spielern muss sich kennenlernen – auf und neben dem Feld. Handballerisch geht es erst einmal darum, wieder reinzukommen, ein erstes Gefühl für die neuen Mitspieler zu erhalten und sich natürlich den Trainern zu zeigen. Richtig intensiv wird es mit Ball aber erst ab dem Trainingslager im August.