An diesem Donnerstagabend stand bereits das vierte Heimspiel für den TVB Stuttgart in der Saison 2024/25 auf dem Programm. Mit der MT Melsungen reiste ein absolutes Topteam in die Landeshauptstadt, welches am Dienstag noch erfolgreich beim FC Porto in der EHF European League zu Gast war. Die WILD BOYS mussten sich nach 60 gespielten Minuten den Melsungern deutlich mit 27:36 geschlagen geben.
Das erste Tor der Partie erzielte die MT in Person von Arnar Freyr Arnarsson. Die Gäste erwischten den deutlich besseren Start und fanden direkt zu ihrem Spiel. So führte die MT Melsungen mit 0:4 in der 6. Spielminute. Danach nahm die Partie auch aus Stuttgarter Sicht so langsam an Fahrt auf. Lenny Rubin und Kai Häfner sorgten für die ersten Treffer der Stuttgarter. Zweitgenannter war es, der für seinen Linksaußen das Auge besaß, Kapitän Patrick Zieker verwandelte souverän – 6:8 in der 12. Spielminute. Die Hessen agierten zielstrebig und spielten ihre Angriffe konsequent bis zum freien Wurf aus. Damit gelang es ihnen, die WILD BOYS auf Distanz zu halten. Heimtorhüter Miljan Vujović bekam in dieser Anfangsphase keine Hand an den Ball, somit kam Sommerneuzugang Luka Krivokapić für ihn in die Partie. Dieser brachte nicht nur seine Hand an den Ball, sondern erzielte auch sein erstes Bundesligator – 9:11 in der 16. Spielminute. Allerdings hatten die Hessen bis dato auf jeden Lauf der Stuttgarter eine Antwort parat. In der 23. Spielminute sah sich Michael Schweikardt beim Stand von 11:15 zu seiner ersten Auszeit gezwungen am heutigen Abend. Diese zeigte ihre Früchte, die Schwaben waren vor der Pause wieder besser im Spiel. Achilleas Toskas ließ mit einer Finte seinen Gegenspieler ins Leere laufen und warf den Ball das erste Mal am heutigen Abend in die Maschen. Es ging mit einer 14:18-Führung für die MT Melsungen in die Kabinen der Stuttgarter Porsche-Arena.
Erneut waren es die Hessen, die den besseren Start erwischten. Timo Kastening blieb von der Siebenmeterlinie eiskalt und baute den Vorsprung weiter aus – 15:21 in der 35. Spielminute. Die Stuttgarter leisteten sich im Angriff in dieser Phase zu viele einfache technische Fehler und diese wussten die Gäste konsequent auszunutzen. Der einzige Grund, warum der Vorsprung nicht weiter anstieg, war ein gut parierender Luka Krivokapić. Den Hausherren fehlte weiterhin die offensive Durchschlagskraft, was eine Aufholjagd beschwerte. Der MT Melsungen auf der Gegenseite war überhaupt nicht anzumerken, dass man das Spiel zwei Tage zuvor in Porto noch in den Beinen hatte. Von der ersten Sekunde an stellte man unter Beweis, dass man zu den absoluten Topteams der Liga gehört. Daniel Fernández verwandelte auch seinen zweiten Siebenmeter am heutigen Abend – 20:28 in der 44. Spielminute. Die Gäste spielten ihre Führung in der Folge eiskalt herunter und ließen den Stuttgartern keine Chance mehr. Nach Schlusspfiff stand somit ein deutlicher und in der Höhe verdienter 27:36-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel.
Die Stimmen zur Heimniederlage gegen die MT Melsungen von den beiden Chefcoaches und TVB-Kapitän Patrick Zieker.
Michael Schweikardt: „Die Melsunger waren heute die klar bessere Mannschaft. Das müssen wir eingestehen. Wir hatten wenige Mittel. In der ersten Halbzeit konnten wir noch den Anschluss halten. Insgesamt hat man gesehen, mit welcher Qualität die Melsunger unterwegs waren heute. Unsere angeschlagenen Spieler haben da Probleme, über längere Zeit mitzuhalten. Für uns gilt es jetzt, uns über das Wochenende auszukurieren und die verletzten Spieler wieder so hinzubekommen, dass wir eine gute Vorbereitungswoche auf Lemgo haben.“
Roberto Garcia Parrondo: „Natürlich sind wir sehr zufrieden mit dem Sieg. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, eine starke Abwehr und einen starken Angriff gespielt gegen eine gute Mannschaft. Stuttgart hat im Moment Probleme, aber sie sind eine gute Mannschaft und werden sicherlich noch viele Spiele gewinnen. Für uns war es eine sehr, sehr starke Woche, weil wir drei Spiele in sechs Tagen gewinnen und sind wirklich zufrieden.“
Patrick Zieker: „Ich glaube, Melsungen spielt momentan wieder sehr stabil. Sie sind gefestigt. Wir wussten, dass es heute eine brutale Aufgabe werden würde, vor allem auch sehr körperlich. Leider haben wir es durch einen schlechten Start nicht geschafft, irgendwie ins Spiel zu finden. Ich finde, wir korrigieren es dann eigentlich ganz gut und können uns reinkämpfen. Aber man muss dann auch ehrlich sein, wir haben es über 60 Minuten nicht geschafft, die Zweikampfqualität zu unterbrechen. Den Melsunger Angriff hatten wir nicht im Griff. Mehr oder weniger chancenlos heute gewesen zu sein, tut natürlich sehr weh.“