ThSV Eisenach behauptet mit 34:31 (14:14) -Erfolg über den TBV Lemgo Lippe den 8. Tabellenplatz / Marko Grgic und Simone Mengon markieren je 10 Treffer
Mit einem 34:31 (14:14) -Erfolg über den TBV Lemgo Lippe startete der ThSV Eisenach in die Rückrunde der 1. Handballbundesliga der Männer. Beide Teams mussten krankheits- und verletzungsbedingt auf einige Leistungsträger verzichten. Marko Grgic und Simone Mengon steuerten jeweils 10 Treffer zum Eisenacher Sieg bei. Philipp Meyer überzeugte einmal mehr als Abwehrchef. Die mit 2.800 Zuschauern erneut ausverkaufte Werner-Aßmann-Halle war happy. Endlich wieder ein Sieg über das Team aus dem Lipperland. Es war erst der dritte Eisenacher Sieg im 22. Aufeinandertreffen mit dem TBV Lemgo Lippe. Der letzte datierte aus dem März 2003. Mit einem nunmehr positiven Punktekonto (18:16 Zähler) festigten die Wartburgstädter den 8. Tabellenplatz. „Wir sind 13 Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt“, vermerkte ThSV-Geschäftsführer Rene Witte mit Stolz.
„Wir wussten, die Gäste setzen auf ein besonnenes Angriffsspiel. Wir blieben ruhig, zogen unseren Plan konsequent durch. Als der TBV Lemgo Lippe zum 7 gegen 6 griff, haben wir das mit guter Beinarbeit gelöst, Ballgewinne zu Treffern ins leere Tor veredelt. Auch auf die Abwehrumstellung der Gäste fanden wir gute Lösungen“, konstatierte Eisenachs Rechtsaußen-Spieler Moritz Ende. „Unsere Treffer ins leere Gästegehäuse waren ganz wichtig. Die Rotation im Rückraum zahlte sich als belebendes Element aus“, vermerkte Simone Mengon. Der eingewechselte Rückraumspieler Aleksandar Capric kam zu seinen ersten Punktspieltreffern für den ThSV Eisenach. Er netzte zum 17:15 (36.), 20:16 (38.) und 22:18 (41.) ein. „Mit dieser Führung im Rücken ließen wir nichts mehr anbrennen, dominierten die Partie“, unterstrich Simone Mengon. „Im zweiten Abschnitt haben wir besser verteidigt und mit bestens strukturiertem Angriffsspiel die Spielkontrolle übernommen“, ergänzte ThSV-Linksaußen Timothy Reichmuth. Die Wartburgstädter profitierten von einem sich bestens ergänzendem Torhütergespann. Matija Spikic, vor dem Anpfiff mit Ovationen für seine WM-Silbermedaille mit Kroatien geehrt, kaufte den Gästen wichtige Bälle ab, wurde mit 13 Paraden notiert. Sein Kollege Silvio Heinevetter blieb in zwei Siebenmeterduellen mit Samuel Zehnder Sieger. Er wehrte die Strafwürfe beim Stand von 16:15 (35.) und 30:26 (55.) ab. „Wir fahren mit diesem sich unterstützenden Torwartduo bestens“, erklärte ThSV-Coach Misha Kaufmann. Er zeigte sich hochzufrieden von der Leistung seines Teams. „Wir haben heute in der 50. Minute in Führung gelegen. Das kam zuletzt nicht so oft vor. Wir haben das Spiel dann gut kontrolliert“, freute sich Misha Kaufmann. „Als wir noch frisch waren, fanden wir gute Lösungen. Durch Krankheiten waren wir arg gehandicapt. Beim 7 gegen 6 sind uns einfache technische Fehler unterlaufen. Uns fehlten wichtige Abwehrspieler, die nicht zu ersetzen waren. Mit Unterstützung der Halle hat der ThSV Eisenach die Kontrolle übernommen“, bilanzierte Florian Kehrmann, der Coach des TBV Lemgo-Lippe.
Marko Grgic wuchtet aus dem Rückraum ein
„Zum Start haben wir viele freie Bälle verworfen, standen aber in der Abwehr kompakt“, rekapitulierte ThSV-Coach Misha Kaufmann. Einen ersten Siebenmeter setzte Fynn Hangstein nach 86 Sekunden über das Gästegehäuse. Die weiteren Strafwürfe übernahm dann Marko Grgic und verwandelte diese. Die Lipperländer mit der körperlichen Präsenz ausstrahlenden österreichischen Nationalspieler Lukas Hutecek als torgefährlichen Spielgestalter (4 Treffer aus 7 Würfen) trafen dennoch zum 2:5 (Tim Suton, 10.) und 4:8 (Bobby Schagen, 15.). Linkshänder Malte Donker kam im rechten Eisenacher Rückraum, Simone Mengon rückte auf die Regieposition. Marko Grgic und Simone Mengon übernahmen Verantwortung beim Torwurf, Keeper Matija Spikic stachelte seine Teamgefährten mit abgewehrten Bällen an. Simone Mengon „vernaschte“ die Gäste-Abwehr zum 8:9 (19.). Marko Grgic verwandelte einen an ihn verwirkten Siebenmeter zum 9:10 (20.). Matija Spikic parierte gegen Lukas Hutecek (22.) und Niels Versteijnen (24.). Marko Grgic wuchtete eine Freiwurfablage zum 11:11 in die Maschen (25.). Nach einer Auszeit von Florian Kehrmann landete ein Hutecek-Ball neben den Eisenacher Kasten. Der keinen Zweikampf scheuende Simone Mengon tankte sich mit seinem 5. Treffer zum 13:12, der erstmaligen Eisenacher Führung, durch (28.). Praktisch mit der Halbzeitsirene lochte der Linksaußen freigespielte Samuel Zehnder zum 14:14-Pausenstand ein.
Erste Bundesligatreffer von Aleksandar Capric
Mit einem Grgic-Treffer zum 15:14 startete der ThSV Eisenach in die zweiten 30 Minuten. Hendrik Wagner glich zum 15:15 aus (32.). Der letztmalige Gleichstand. Moritz Ende markierte von Rechtsaußen das 16:15 (34.), Silvio Heinevetter sorgte mit seinem ersten abgewehrten Siebenmeter für einen Beifallsorkan von den Rängen (35.). Der eingewechselte Aleksandar Capric führte sich mit seinem Treffer zum 17:15 bestens ein (36.). Marko Grgic bediente Peter Walz zum 18:16 (36.), traf dann aus der eigenen Hälfte in den verwaisten Gästekasten zum 19:16 (37.). Mit Marko Grgic, Fynn Hangstein und Aleksandar Capric stellte der ThSV Eisenach die Kehrmann-Schützlinge vor neue Aufgaben. Moritz Ende stibitzte sich das Leder und vollendete per Gegenstoß zum 21:17 (40.). „Souverän haben wir unsere Führung behauptet. Unsere Halle hat uns wieder vortrefflich gepusht“, vermerkte Eisenachs Alexander Saul, der gerade seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. Den Anschlusstreffer der Gäste (22:21, 44.) beantworteten Marko Grgic mit knallhartem Ball zum 23:21 (45.). Timothy Reichmuth eroberte das Leder und vollendete zum 24:21 (46.). Die Gäste spekulierten falsch, Fynn Hangstein nutzte die Lücke zum 25:21 (46.). Simone Mengon sprühte vor Tatendrang, ließ sich nicht stoppen, stillte seinen Torhunger, netzte zum 26:22 (48.), 29:25 (54.) und 30:26 (55.) ein. Kurz darauf stand wieder Silvio Heinevetter im Brennpunkt, der Samuel Zehnder den zweiten Siebenmeter abkaufte (56.). Simone Mengon traf zum 32:27 (58.). Längst hatte die blau-weiße Eisenacher Fanschar stehend Jubelgesänge angestimmt. Den 10. Treffer von Simone Mengon zum 33:28 (59.) bejubelten die vollbesetzten Ränge mit dem Lied „Oh, wie ist das schön“. Im Freudenhaus Werner-Aßmann-Halle traf Timothy Reichmuth zum 34:29 (59.), ehe den Gästen noch etwas Ergebniskosmetik gelang.
ThSV-Auswärtsspiel in Göppingen
„Nun richtet sich unser Focus auf das Auswärtsspiel in Göppingen. Da wollen wir besser als im Vorjahr auftreten“, blickt Alexander Saul auf die nächste Aufgabe am Montag, 17.02.2025 um 19.00 Uhr.
Statistik: ThSV Eisenach – TBV Lemgo Lippe 34:31 (14:14)
ThSV Eisenach: Spikic (13 Paraden), Heinevetter (bei 4 Siebenmetern/ 2 Paraden); Grgic (10/2), Mengon (10), Reichmuth (4), Capric (3), Ende (3), Walz (3), Hangstein (1), Attenhofer, Meyer, Maric, Donker, Kurch, Snajder, Saul
TBV Lemgo Lippe: Möstl (8 Paraden), Kastelic (ab 46./ 2 Paraden); Zehnder (8/5), Suton (6), Hutecek (4), Simak (4), Wagner (4), Schagen (3), Versteijnen (2), L. Carstensen, Faust, Herseklioglu, M. Carstensen, Petrovsky
Siebenmeter: ThSV Eisenach 2/3 – TBV Lemgo Lippe 5/7
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 1 x 2 Min. – TBV Lemgo Lippe 3 x 2 Min.
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 2.800 (ausverkauft)
Spielfilm: 3:6 (12.), 5:9 (15.), 9:10 (20.). 11:11 (25.), 14:14 (30.), 20:16 (37.), 22:21 (44.), 27:23 (51.), 32:27 (58.), 34:31 (60.)
Beste Spieler
ThSV Eisenach: Mengon, Grgic, Meyer, Spikic
TBV Lemgo Lippe: Hutecek, Zehnder
Th. Levknecht