Am 31. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga stand für die WILD BOYS das vorletzte Auswärtsspiel der Saison bei den Rhein-Neckar Löwen an. Nach einem schlechten Start kämpfte sich der TVB in die Partie und siegte am Ende verdient mit 26:33. Damit sammeln die Schwaben wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Gastgeber starteten fulminant ins Spiel. Bereits in der fünften Minute begannen die Löwen zu zaubern. David Späth schickte Jon Lindenchrone auf die Reise, der per Kempa zum 3:0 vollendete. Die WILD BOYS dagegen taten sich im Angriff bedeutend schwerer. Gegen eine bärenstarke Abwehr gelang den Schwaben erst in der zwölften Minute der Anschlusstreffer zum 4:3. Jorge Serrano erkämpfte sich im Anschluss den Ball und erzielte per Tempogegenstoß erstmals den Ausgleich – die WILD BOYS waren im Spiel. Von da an begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Max Häfner erzielte knapp fünf Minuten vor der Pause die erste Führung der WILD BOYS – 10:11 in der 24. Minute. Auch Torhüter Samir Bellahcene kam immer besser in die Partie und entschärfte wichtige Bälle. Lenny Rubin traf mit der Halbzeitsirene zum 12:14. Mit einer Zwei-Tore-Führung ging es in die Pause.
Lenny Rubin war es auch, der die zweite Halbzeit eröffnete. Im Tor wehrte Samir Bellahcene den nächsten Wurf der Löwen ab, bevor es im Angriff erneut Rubin war, der seinen Schweizer Teamkollegen am Kreis bediente – Lukas Laube zum 12:16 (32. Minute). Die Stuttgarter spielten sich in einen Lauf. Daniel Fernández war an diesem Abend treffsicher vom Strich und erzielte in der 33. Minute die bis dato höchsten Führung (12:17). Zu diesem Zeitpunkt schienen die Löwen noch einmal zu ihrer alten Stärke zurückzukehren. Der Vorsprung der Schwaben schmolz zwischenzeitlich auf zwei Tore. Davon ließ sich aber das Team um Cheftrainer Jürgen Schweikardt nicht beirren. Eine gute Abwehr, inklusive einem gut aufgelegten Samir Bellahcene, legte den Grundstein dafür, dass die 5-Tore-Führung in der 41. Minute wieder hergestellt war. Löwen-Coach Sebastian Hinze orderte sein Team daraufhin zu seiner zweiten Auszeit zu sich.
Die Löwen versuchten ihr Glück danach im Sieben-gegen-sechs. Diese Taktik kam aber eher den WILD BOYS zugute. Einige Male konnten sie sich den Ball in der Abwehr erkämpfen und im Gegenzug ins leere Tor der Gastgeber einnetzen – 22:29 in der 54. Minute. Auch eine offensive Abwehr der Löwen konnte das Spiel der WILD BOYS nicht mehr brechen. Die Stuttgarter verteidigten ihre Führung und siegten verdient mit 26:33.
Bereits am Sonntag geht es in der DAIKIN Handball-Bundesliga weiter. Um 16.30 Uhr empfangen die WILD BOYS den Titelanwärter aus der Hauptstadt – die Füchse Berlin.
Die Stimmen zum Spiel
Jürgen Schweikardt: Jeder, der die Tabelle kennt, weiß welche Bedeutung dieses Spiel für uns hatte. Nach den Heimniederlagen gegen Erlangen und Bietigheim waren die letzten Tage extrem schwierig. Aber trotzdem haben wir gesagt wir müssen jetzt wieder aufstehen und heute alles versuchen. Deshalb kann ich vor der Leistung und dem Kampfgeist der Mannschaft heute nur den Hut ziehen. Wir sind gar nicht ins Spiel reingekommen. Dass wir da zurückkommen, war glaube ich auch wichtig. Vor allen Dingen die Abwehr mit Samir war für uns einfach überlebenswichtig. Dann bekommen wir natürlich auch mehr Sicherheit im Angriff und dann funktioniert es halt auch. Dinge, die in den letzten zwei Spielen nicht funktioniert haben oder Dinge, die gegen uns gelaufen sind, sind heute für uns gelaufen. Das habe ich auch den Jungs gesagt. Wenn wir weitermachen, dann wird es auch Spiele geben, in denen es für uns läuft. Jetzt haben wir noch drei Spiele und müssen versuchen, an die Leistung von heute anzuknüpfen. Dass dieser Sieg heute für uns überlebenswichtig war, kann sich glaube ich jeder vorstellen.
Sebastian Hinze: Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit da sind, aber noch nicht gut genug für ein Spiel gegen eine verunsicherte Mannschaft. Zu Beginn haben wir natürlich auch viele Paraden von David, haben eine 4:1-Führung und tun uns dann sehr schwer im Angriff. Das wird Ende der ersten Halbzeit ein bisschen besser. Dann kommen wir ganz schlecht aus der Halbzeit mit einem 0:3-Lauf, schaffen es dann zweimal zu verkürzen, brechen dann aber in den letzten zehn Minuten komplett auseinander. Wir sind alle maßlos enttäuscht. Ich bin maßlos enttäuscht. Ich glaube, das ist ein Auftritt, der auch Konsequenzen haben muss. Was wir gerade in der letzten Viertelstunde in der zweiten Halbzeit gemacht haben, war nicht in Ordnung.
Lenny Rubin: Wir sind total glücklich heute, dass wir zwei brutal wichtige Punkte hier in Mannheim geholt haben. Ich glaube es ist schon sehr, sehr speziell hier das Spiel zu gewinnen. Es war wirklich ein riesen Kampf und ich finde, wir haben das über 60 Minuten hervorragend gemacht und uns am Schluss auch belohnt. Ich bin wirklich mega stolz auf die Mannschaft, auf jeden einzelnen Spieler. Ich möchte mich auch noch herzlich bedanken bei den Fans, die heute auch in der Halle waren. Es war eine unglaublich geile Stimmung hier. Ihr habt uns mega angefeuert und uns nach vorne gepeitscht und genau so brauchen wir es auch am Sonntag. Dann gibt es hoffentlich die nächsten zwei Punkte.
