Keine 72 Stunden nach der bitteren Niederlage in Wuppertal empfängt die HSG Wetzlar am Sonntag in der Buderus Arena den HSV Hamburg / Es gibt noch zahlreiche Stehplatzkarten
Manchmal ist es im Handball auch gut, wenn zwischen einzelnen Spielen keine allzu lange Pause ist. Die Bundesliga-Akteure der HSG Wetzlar bekommen jedenfalls rasch die Gelegenheit zur Widergutmachung. Keine 72 Stunden nach dem enttäuschenden 28:35 beim Bergischen HC sind die Grün-Weißen wieder gefordert. In der heimischen Buderus Arena empfangen sie am Sonntag um 18 Uhr den HSV Hamburg. Während die Sitzplätze so gut wie vergriffen sind, gibt es noch reichlich Stehplatzkarten.
Die aktuelle Lage
Nach einer noch ordentlichen ersten Halbzeit (16:16), in der sich die Wetzlarer den Vorwurf gefallen lassen müssen, aus ihrer Überlegenheit nicht mehr Kapital geschlagen zu haben, erlebten sie am Donnerstagabend beim BHC im zweiten Durchgang einen kompletten Einbruch. Weder in der Abwehr noch im Angriff lief zwischen der 31. und 50. Minute viel zusammen. Die Defensive fand über die gesamte Begegnung hinweg keinen richtigen Halt, die Chancenverwertung war phasenwiese wieder schwach, und auch die Impulse von der Bank griffen diesmal nicht wie gewohnt. „Ich habe alles probiert. Wir haben umgestellt, haben frische Spieler gebracht. In fast jeder Partie in dieser Saison hat uns das geholfen, wieder zurückzukommen. Aber dieses Mal hat einfach nichts funktioniert“, sagte Trainer Momir Ilic. Es war schlicht die bislang schwächste Halbzeit der laufenden Saison.
„Aber“, so schiebt Ilic hinterher, „ich bin mir sicher, dass die Mannschaft gegen Hamburg ein anderes Gesicht zeigen wird.“ Jasmin Camdzic, der Sportliche Leiter, nimmt gerade die Führungsspieler in die Pflicht. „Einige von denen waren am Donnerstag nicht bei der Sache. Aber die Spieler wissen genau, was jetzt zu tun ist.“
Für Ilic sind diese Leistungsausschläge nach oben und unten ein Stück weit normal. Er bedient sich einer Begrifflichkeit aus der Physik und nennt diese Auf und Abs seiner Spieler Oszillation. „Wir wollen die Mannschaft stabilisieren. Daran arbeiten wir jeden Tag. Die Oszillation ist nichts Ungewöhnliches für ein Team, das acht neue Spieler hat.“
Der HSV Hamburg hat in sieben Partien bislang ebenfalls fünf Punkte geholt und reist somit als Tabellennachbar nach Wetzlar. Die Hanseaten haben allerdings in fast allen Spielen überzeugt. So verlor das Team von Trainer Torsten Jansen nur knapp beim THW Kiel, unterlag jüngst dem SC Magdeburg unglücklich in eigener Halle mit einem Tor und ließ auch im Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe unnötig einen Zähler liegen. Der HSV ist sehr stabil und muss sich lediglich den Vorwurf gefallen lassen, bislang zu wenig Ertrag gesammelt zu haben.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Der HSV hat eine große Qualität. Aber das gilt für im Grunde für jede Mannschaft in der Bundesliga. Die Hamburger sind sehr stabil und hatten in dieser Saison lediglich im Pokal zuletzt ein paar Probleme. Aber sie sind auf jeder Position sehr gut besetzt. Wir tun gut daran, auf uns zu schauen. Wir wollen uns gut präsentieren. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigt als am Donnerstag in Wuppertal. Wir müssen auch ein bisschen Geduld haben mit den Spielern und viel mit ihnen reden. Das machen wir. Ich bin immer noch dabei, jeden Einzelnen immer noch ein bisschen besser kennenzulernen, um auch zu wissen, wie wir zusammen das Beste herausholen können. Wir haben jede Menge Potenzial. Ich hoffe, dass wir das am Sonntag abrufen.“
Die personelle Situation
Jona Schoch (Fersenverletzung) wird weiterhin fehlen. Ansonsten sind alle Spieler fit.
Die Ticketsituation
Es gibt noch über 1000 Stehplatzkarten. „Wir freuen uns auf jeden, der am Sonntag kommt und uns unterstützt. Die letzten Heimspiele haben gezeigt, wie wichtig diese Unterstützung für die Mannschaft ist. Manches geht dann einfach leichter“, hofft Ilic darauf, dass es noch zahlreiche Kurzentschlossene gibt, die am Sonntag in die Buderus Arena kommen. Karten gibt es online unter tickets.hsg-wetzlar.de oder am Sonntag ab 16.30 Uhr an der Tageskasse.
Die Verkehrssituation
Alle, die am Sonntag mit dem Auto anreisen, müssen sich auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen einrichten und sollten etwas mehr Zeit einplanen. Die B49 wird am Wochenende hinter der Ausfahrt Garbenheim in Richtung Limburg voll gesperrt werden. Das bedeutet, dass alle Autos, die über die B49 in Richtung Limburg unterwegs sind, an der Buderus Arena vorbeigeführt werden, um über die Auffahrt Wetzlar Mitte wieder zurück auf die Bundesstraße zu gelangen. Somit kann es zu Staus auf den Zufahrtsstraßen zur Buderus Arena kommen.
So kann man die Partie sehen
Der Streamingdienst Dyn überträgt die Partie live ab 17.45 Uhr aus der Buderus Arena. Kommentiert wird die Begegnung von Florian Naß. Hier kann man die Übertragung buchen: Dyn – HSG Wetzlar – HSV Hamburg | Daikin Handball-Bundesliga | 2025/26



