Der neue Trainer der HSG Wetzlar feiert am Donnerstagabend in der Buderus Arena gegen die SG Flensburg-Handewitt seinen Einstand / Der 43-Jährige kann wieder auf Cavor und Schoch zählen.
Am Dienstagmittag spürte Momir Ilic noch keine erhöhte Aufregung vor seinem Bundesligadebüt als Trainer an diesem Donnerstag (20 Uhr) in der Buderus Arena gegen die SG Flensburg-Handewitt. Zu sehr ist der neue Chefcoach des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar noch mit den Alltagsaufgaben beschäftigt. Der 43-Jährige, der am Montag vergangener Woche die Nachfolge von Frank Carstens angetreten hat, arbeitet akribisch und intensiv und will von seinen Spielern gegen das Top-Team aus dem hohen Norden vor allem eins sehen. Nämlich, dass sie alles in die Waagschale werfen und nichts unversucht lassen.
Damit sich die grün-weißen Fans auf einen hoffentlich angenehmen Handballabend einstimmen können, gibt es am Donnerstag auf dem Vorplatz der Buderus Arena schon ab 17.30 Uhr Getränke und gegrillte Würstchen.
Die Ausgangslage
Der Trainerwechsel nach der 18:30-Niederlage in Leipzig am 1. Mai hat natürlich bei der HSG Wetzlar viel in Bewegung gesetzt. Momir Ilic, der eigentlich erst im Sommer übernehmen sollte, nun aber bereits für die letzten sechs Spiele der laufenden Runde Verantwortung trägt, hat klare Vorstellungen, wie seine Mannschaft in diesem Saisonfinale auftreten soll: engagiert, mutig und vor allem leidenschaftlich. „Ich habe beim Fantreffen am Montag mit vielen Leuten gesprochen. Sie haben mir gesagt, dass sie von der Mannschaft im Grunde erst einmal nur eins erwarten. Dass sie immer alles gibt“, berichtet Ilic. Genau das will er seinen neuen Spielern einimpfen. Und genau das hat er zuletzt im Training auch schon beobachtet. Von der Einstellung und von der Bereitschaft her hat ihm das sehr gut gefallen. Natürlich hat der Serbe etwas die Zügel angezogen und ein klein wenig an der Intensität geschraubt. Er sagt aber auch: „Wir haben nicht die Zeit viel zu ändern. Wir werden vor allem auf dem aufbauen, was war“, sagt Ilic, der erst an diesem Montag erstmals nahezu vollzählig mit seinem Team arbeiten konnte.
Gegner Flensburg hat aufgrund der Länderspielabstellungen ebenfalls keine optimale Vorbereitung auf dieses Aufeinandertreffen. Cheftrainer Ales Pajovic, seit der Rückrunde im Amt, hat beispielsweise am Sonntag noch einen großen Abschied als österreichischer Nationalcoach gefeiert. Fortan ist der Slowene nur noch für die SG tätig. In der Bundesliga geht es für den Rangsechsten darum, in der Tabelle noch so weit oben wie möglich zu landen. Angesichts von sechs Zählern Rückstand auf das Führungsduo aus Berlin und Melsungen dürfte der Zug in Richtung Meisterschaft und auch Champions-League-Qualifikation abgefahren sein. Umso mehr werden die Norddeutschen darauf erpicht sein, sich keinen Ausrutscher mehr zu erlauben. Zuletzt gelang ihnen das mit drei Siegen in Folge eindrucksvoll.
Die personelle Situation der HSG Wetzlar
Die gute Nachricht aus Sicht der Mittelhessen lautet, dass Stefan Cavor nach fast zwei Monaten Verletzungspause zurück im Mannschaftstraining ist. Auch Jona Schoch, der gegen Leipzig wegen einer Gehirnerschütterung kurzfristig ausgefallen war, steht ebenfalls zur Verfügung. Nach wie vor angeschlagen ist Till Klimpke. Dem Kapitän macht seine Rückenverletzung immer noch Probleme. Ein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Nicht mit dabei sein wird Zsolt Krakovszki (Muskelverletzung).
Die Ticketsituation
Bis Mittwochmittag waren gut 3500 Tickets abgesetzt. Die Sitzplätze sind ausverkauft, für den Stehplatzbereich gibt es noch rund 900 Karten. Diese sind online unter tickets.hsg-wetzlar.de, auf der Geschäftsstelle des Klubs in der Buderus Arena oder an der Tageskasse ab 18.30 Uhr erhältlich.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Ich freue mich auf das Spiel am Donnerstagabend und darauf, dass ich wieder zurück in der Bundesliga bin. Ich habe im Training bei meinen Jungs eine ganz andere Einstellung gesehen als zuletzt in den Ligaspielen. Diese Motivation müssen wir auch gegen die SG Flensburg-Handewitt aufs Feld bringen. Tatsächlich ist es mir erst einmal wichtig, dass meine Mannschaft bedingungslos kämpft. Auch wenn die SG Flensburg-Handewitt ein Top-Gegner ist und das Potenzial in sich trägt, Deutscher Meister werden zu können, so gehe ich in jedes Spiel mit der Einstellung, dass wir es gewinnen wollen. Wir brauchen vor allem einen cleveren Angriff, um zu vermeiden, dass wir viele Gegenstöße kassieren. Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir einen guten Rückzug haben und auch in der Positionsabwehr aggressiv verteidigen. An beidem haben wir im Training intensiv gearbeitet.“
So kann man die Partie sehen
Dyn überträgt das Duell live und auf Abruf ab 19.45 Uhr. Kommentator der Begegnung ist Lukas Brachat. Hier kann man die Übertragung buchen: Dyn – HSG Wetzlar – SG Flensburg-Handewitt | Daikin Handball-Bundesliga | 2024/25