Der 1. VfL Potsdam musste sich am heutigen Samstagabend im Heimspiel der DAIKIN HBL vor einer mit 2250 Zuschauern ausverkauften MBS Arena der SG Flensburg-Handewitt mit 26:34 (12:15) geschlagen geben. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte wurde die Top-Mannschaft aus dem hohen Norden ihrer Favoritenrolle gerecht. Bester Werfer der Potsdamer wurde Max Günther mit fünf Treffern.
Die Adler wollten nach dem Dämpfer auswärts in Gummersbach wieder an die Leistung des letzten Heimspiels gegen Wetzlar anknüpfen, wo das Team den zweiten Sieg der Vereinsgeschichte in der HBL einfahren konnte. So erzielte Jannek Klein in der ersten Minute den Führungstreffer. Aber die Spitzenmannschaft aus Flensburg reiste nach dem Einzug ins European League Final Four mit Rückenwind nach Potsdam. Die Gäste starteten daher dominant in die Anfangsphase und brachten sich durch einen 3:0 Lauf in Front (1:3).
Emir Kurtagic konnte heute auf die wiedergenesen Nicolas Paulnsteiner und Nicholas Schley zurückgreifen. Dafür fiel mit Maxim Orlov eine wichtige Stütze des Teams verletzungsbedingt aus. Außerdem musste Kapitän Elias Kofler bereits in der fünften Spielminute nach einem Zusammenprall mit Lasse Møller angeschlagen vom Feld, kehrte zehn Minuten später aber wieder zurück. Die Hausherren kämpften sich in der Folge dennoch auf einen Treffer heran und hatten sogar die Chance zum Ausgleich, die sie allerdings nicht nutzen konnten (4:5). Ein Hauptgrund für den engen Spielstand war wieder einmal VfL-Torhüter Martin Tomovski, der die Adler mit seinen Paraden in der Partie hielt.
Nachdem Jannek Klein zum 6:7 traf, reagierte SG-Trainer Aleš Pajović mit seiner ersten Auszeit (17.). Die Flensburger setzten sich daraufhin auf drei Tore ab. Der VfL ließ sich jedoch auch dieses Mal nicht abschütteln, arbeitete in der Defensive gemeinschaftlich stark gegen die individuelle Klasse der SG und verkürzte inklusive Anschlusstreffer (9:10). Der Gastgeber hielt in der Schlussphase weiter gut dagegen, konnte es aber nicht verhindern, dass der Favorit aus Flensburg bis zur Pause nochmal auf 12:15 stellte.
Die Gäste kamen mit viel Wucht aus der Kabine. Schon im zweiten Teil der ersten Hälfte griff Aleš Pajović in der Offensive auf das Sieben gegen Sechs zurück. Dies zeigte weiter seine Wirkung und so zog der Tabellenfünfte auf 13:19 davon (35.). Das veranlasste Emir Kurtagic dazu kurz darauf ein Time-out zu nehmen. Doch auch danach zeigte Flensburg durch Spieler wie Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla seine ganze Klasse und gab lautstark angefeuert von circa 200 mitgereisten Fans den Takt vor (14:23). Beim Stand von 16:27 versuchte Kurtagic mit seiner letzten Auszeit eine Aufholjagd einzuleiten (44.). Die Adler gaben sich trotz des hohen Rückstands zu keinem Zeitpunkt auf, warfen alles rein, konnten jedoch die 26:34 Niederlage nicht mehr verhindern.
Damit verabschieden sich die Potsdamer erst einmal in die Länderspielpause. Anschließend wartet ein hartes Restprogramm auf die Mannschaft von Emir Kurtagic. Zunächst tritt der VfL am 15. Mai auswärts bei den Rhein-Neckar Löwen an (19 Uhr live bei Dyn), ehe drei Tage später der Rekordmeister THW Kiel in der MBS Arena gastiert. Die Partie wird am Sonntag, den 18. Mai, um 15 Uhr angepfiffen. Die letzten Restkarten sind im Ticketshop erhältlich: https://vflpotsdam.venuemanager.net/tickets/kiel
1. VfL Potsdam – SG Flensburg-Handewitt 26:34 (12:15)
1. VfL Potsdam: Höler (2 Paraden), Tomovski (5 Paraden/1 Tor), Ferjan; Hansson, Simic (2), Paulnsteiner (3), Kofler (1), Schramm, Günther (5/3), Klein (4), Akakpo (2), Gorpishin, Fuhrmann (3/1), Kix (2), Schley (1), Kraus (2)
SG Flensburg-Handewitt: K. Møller (11 Paraden), Haidu (2 Paraden); Golla (4), Kirkeløkke (3), Holst Jensen (2), Mensah (2), Gottfridsson, Jørgensen, Hansen (5), Horgen (2), Pedersen (4), Jakobsen (5/3), Kopljar, Blagotinsek (1), L. Møller (6)
Elias Kofler: „Wir gehen mit gemischten Gefühlen aus dieser Partie. In der ersten Halbzeit machen wir das sehr gut. Ohne Maxim und streckenweise auch ohne mich haben die Jungs um jeden Zentimeter gekämpft. In der zweiten Halbzeit hat es uns Flensburg mit dem Sieben gegen Sechs sehr schwer gemacht. Da spielen sie dann ihre Qualitäten als Top-Mannschaft aus. Wenn wir keinen perfekten Tag haben, ist es für uns sehr schwierig, da mitzuhalten. Ich bin der ersten Halbzeit etwas umgeknickt. Aber für die Länderspiele in der kommenden Woche sollte das kein Problem mehr sein.“
VfL-Trainer Emir Kurtagic: „Wir wollten gegen dieses Top-Team mutig aufspielen. Ich finde, das ist uns in der ersten Halbzeit gut gelungen. Da konnten wir dieses kämpferische Momentum erzeugen. Der klare Knackpunkt waren die zwei Zeitstrafen nach Wiederanpfiff. Die haben uns das Genick gebrochen. Flensburg hatte in dieser Phase einen Lauf. Davon konnten wir uns nicht mehr erholen. Trotzdem haben die Jungs nie aufgegeben und bis zum Ende gekämpft.“
SG-Trainer Aleš Pajović: „Ich bin sehr zufrieden heute. Unsere 6:0 Verteidigung stand sehr gut. Im Angriff wollte ich natürlich mehr Sechs gegen Sechs spielen. Wir hatten aber mit der 3:3 Abwehr in der Vergangenheit Probleme, deshalb musste ich früh auf das Sieben gegen Sechs zurückgreifen. In der zweiten Halbzeit sind wir super gestartet und konnten die Partie dann kontrolliert zu Ende bringen.“