Ilic: „Es fehlen noch viele Kleinigkeiten“
Die HSG Wetzlar verliert in der Buderus Arena beim Debüt ihres neuen Trainers gegen das Top-Team der SG Flensburg-Handewitt mit 28:34.
Es gab mehrere Phasen im Heimspiel der HSG Wetzlar am Donnerstagabend gegen die SG Flensburg-Handewitt, in denen die Gastgeber den großen Favoriten noch mehr hätten unter Druck setzen können. Doch in den entscheidenden Momenten vergaben die Mittelhessen zum Teil beste Möglichkeiten. So setzte sich beim Debüt des neuen HSG-Trainers Momir Ilic in der Handball-Bundesliga die individuelle Klasse durch. Die Norddeutschen triumphierten vor 3750 Zuschauern in der Buderus Arena mit 34:28 (17:15).
Der Spielverlauf
Vor Spielbeginn gab es zunächst schlechte Nachrichten für die Hausherren. Für den am Rücken lädierten Till Klimpke wäre ein Einsatz noch zu früh gekommen. Georg Löwen meldete sich am Nachmittag wegen Fieber ab. Justin Müller stand zwar im Kader, war aber kränklich. Trotzdem legten die Wetzlarer genauso los, wie es sich Ilic erhofft hatte. Mit viel Tempo, einem anfangs nicht zu stoppenden Dominik Mappes und einem Schlussmann Anadin Suljakovic, der in den ersten zehn Minuten brillant parierte. 6:2 stand es nach exakt neun Minuten für die Domstädter. Doch die Flensburger ließen sich von diesem Start nicht aus der Ruhe bringen. Wie eine Spitzenmannschaft spulte der dreifache Deutsche Meister sein Pensum herunter und konnte sich über die gesamte Spielzeit hinweg auf seinen Torwart Kevin Möller verlassen, der etliche Bälle abwehrte. So stand es nach 13 Minuten schon wieder 6:6. Stefan Cavor, der erstmals seit über zwei Monaten wieder mitspielen konnte, den aber eine Daumenverletzung an der Wurfhand sichtbar zu schaffen machte, erzielte beim 9:8 (18.) die letzte Wetzlarer Führung in diesem Spiel. Die Mittelhessen gerieten also in Rückstand, blieben aber noch lange Zeit in Schlagdistanz. Vor allem nach Wiederbeginn hatten die Grün-Weißen etliche Chancen, das Spiel erneut zu drehen. Aber sie vergaben zu viele freie Möglichkeiten. Beim 20:21 (42.) 21:22 (45.) und 22:23 (46.) waren die Gastgeber jeweils auf einen Treffer herangekommen. Als dann aber die SG in einer Überzahl erstmals auf vier Treffer davonzog (27:23, 49.) und bei den ersatzgeschwächten Wetzlarern mehr und mehr die Kräfte schwanden, war die Partie entschieden. Die HSG gab sich zwar nicht auf, aber letztlich hatte der Favorit die größeren Reserven und gewann etwas zu deutlich.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Wir haben über weite Strecken eine gute Leistung gezeigt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten anfangs eine gute Deckung und einen starken Torhüter. Aber letztlich haben wir gesehen, dass in unserem Spiel noch viele Kleinigkeiten fehlen. Gegen einen solchen Gegner mit dieser Klasse darfst du dir das aber nicht erlauben. Zu Beginn des zweiten Durchgangs haben wir zu viele Chancen leichtfertig vergeben. Wir hätten mehr Tore aus dem Rückraum gebraucht. Auch unsere Abwehr war insgesamt nicht schlecht, aber eben nicht gut genug. So hat man dann gegen Flensburg keine Chance. Aber wir blicken jetzt nach vorne und arbeiten weiter hart.“
Der Ausblick
Schon am Montagabend geht es für die HSG Wetzlar in der Bundesliga weiter. Um 20 Uhr spielen die Grün-Weißen in der Kasseler Nordhessenhalle das Derby gegen die MT Melsungen.
Das Stenogramm
Wetzlar: Göbner (bei zwei Siebenmetern), Suljakovic (11 Parade) – Meyer (2), Mappes (9), Norberg (6), Ole Klimpke, Vranjes (2), Becher, Ahouansou (3), Schoch, Weimer (n.e.), Müller (n.e.), Zacharias, Novak (5), Cavor (1).
Flensburg-Handewitt: Buric (n.e.), Kevin Möller – Golla (4), Kirkelökke (3), Holst Jensen (n.e.), Mensah Larsen (4), Gottfridsson (3), Jörgensen (5), Hansen (1), Horgen, Pedersen (n.e.), Jakobsen (11/4), Knutzen (n.e.), Kopljar, Blagotinsek, Lasse Möller (3).
Schiedsrichter: Bona/Frank (Remscheid/Radevormwald) – Zuschauer: 3750 – Zeitstrafen: 8:6 Minuten.